Liebe Auswanderer, mein Name ist Anne Kunze, ich bin Journalistin und arbeite an einem neuen Fernsehformat für das zdf, bei dem ganz normale Menschen vor besonderen Herausforderungen ein paar Tage ihres Lebens dokumentieren. Sehr gerne würde ich auch mit jemandem, der in allernächster Zeit auswandern möchte, einen kurzen Film drehen. Oft werden, denke ich, medial eher Klischees transportiert. Uns geht es darum, die Situation zu zeigen, wie sie ist. Der Protagonist bestimmt selbst, was gedreht wird und wie und was nicht, wie geschnitten wird, er bekommt auch selbst eine Kamera. Es ist sein eigener Film. Der Aufwand ist nicht so groß, wie er jetzt scheint, wir verbringen einen Tag mit Ihnen. Über Antworten würde ich mich freuen, und gebe natürlich sehr gern jede Menge weiterer Informationen. Zu erreichen bin ich am besten per mail unter Viele Grüße, Anne
wenn ich das recht verstehe, wollt Ihr jemanden dokumentieren, der zwar die Absicht hat, auszuwandern, aber noch nicht mitten drin steckt - wie wollt Ihr denn sicher sein, daß derjenige auch wirklich ein potentieller Auswanderer ist und nicht bloß ein Selbstdarsteller, der es mal in Öffentlich-Rechtliche TV schaffen will?
Gruß,
Thomas (Auswanderungskandidat ohne mediales Interesse)
Lieber Thomas, der- oder diejenige muss schon drinstecken (deswegen habe ich auch "in allernächster Zeit" geschrieben) und sich beispielsweise schon dort um einen Job, ein Visum o.ä. gekümmert haben - so dass wir sicher sein können, dass er oder sie auch wirklich auswandert, und zwar möglichst innerhalb der nächsten zwei Monate. Wir sind selbstverständlich sehr vorsichtig und betreuen die Protagonisten vollständig, so dass wir ausschließen können, dass jemand das alles nur vorgibt. Trotzdem danke dür die Warnung. Ich denke, dass es unglaublich viel zu organisieren gibt, und wir würden gerne die letzte Phase begleiten. Wenn du doch Interesse hast, melde dich gerne. Viele Grüße Anne
nichts zu danken. Sorry, ich hab' daran wirklich kein Interesse, und noch dazu dauert's bei mir noch rund ein Jahr, bis ich hier weg kann... Trotzdem viel Erfolg!
ich frage mich ernsthaft, wieso sich fast alle Sender plötzlich auf Auswanderungswillige stürzen. Welche Absicht steckt dahinter? Was ist daran plötzlich so faszinierend, denn es gab schon immer viele Auswanderer, von denen jedoch niemand Notiz genommen hat.
Ich stehe diesem Projekt sehr kritisch gegenüber. Wer ist eigentlich wirklich daran interessiert, weshalb Fritz nach Kanada, Anna nach Spanien oder Ulrich nach Schweden ziehen?
Ich sehe diese Filmchen eher als Effekthascherei auf Kosten der Auswanderer an. Was, bitte, ist daran so spannend und - vor allen Dingen - so sehr von öffentlichem Interesse, dass ein wahrer TV-Boom inszeniert wird?
Für eine ehrliche und nachvollziehbare Antwort wäre ich dankbar.
eine ehrliche Antwort: Ist es denn nicht einfach schön mitanzusehen, wie Person X das erste Mal das Land der Träume sieht, wo dann doch nicht Milch und Honig fliessen. Diese Dummheit der Auswanderer, da kann man sich selbst doch gleich dreimal intelligenter finden. Wird man denn nicht bestätigt daheim zu bleiben, wenn man sieht, wie schwer es die Auswanderer im Ausland haben?
Gut vielleicht gilt das für das ZDF nicht. Keine Ahnung habe dort noch nie eine Auswanderungsdoku gesehen, aber das obige Schema gibt es beim privaten TV zu Genüge.
Die Darstellung ist überall die Gleiche: Entweder haben die Auswanderer dort, wo sie hingezogen sind, den Supererfolg, oder sie bereuen, dass sie überhaupt losgezogen sind. Sie leben dort in ärmlichsten Verhältnissen, alles ist sooooo teuer, sie finden keine Arbeit, putzen (können sie hier auch), jobben umher etc.
Die Wenigsten haben den Schritt vorher gut durchdacht, sind einfach losgezogen. So wird der gängige Auswanderer dargestellt. Sicherlich gibt es diese Sorte auch, aber die sind schneller wieder hier, als sie es sich vorgestellt haben.
Mal ehrlich: Welcher vernünftige Mensch stellt sich für einen solchen Sensationsjournalismus zur Verfügung? Die Sender suchen hauptsächlich nach dem Haar in der Suppe.
Der "normale" Auswanderer, der seinen Schritt jahrelang geplant hat und heute dort zufrieden und bescheiden lebt, kommt nicht vor. Es gibt nur Schwarz oder Weiß - die goldene Mitte bleibt außen vor.
Wir gehen am 8. April - der Plan ist über Jahre gewachsen. Nun, wo wir das notwendige Geld haben - denn Auswandern ist nicht gerade billig - steht der Termin, die Planungen sind abgeschlossen, ein Haus ist gemietet, wir haben das gefunden, was wir uns vorgestellt haben.
Vor übereiltem und unüberlegtem Auswandern kann ich nur warnen. Man sollte sich davor hüten, nur aus einer Laune heraus zu gehen oder um seinem Heimatland "eins auszuwischen". Es ist wichtig, dass man immer wieder in sich hineinhorcht, um festzustellen, ob man diesen Schritt aus Überzeugung tut.
Wir sind uns sicher, dass es richtig ist. Unsere Kinder sind ebenfalls davon überzeugt, dass wir uns erheblich wohler fühlen werden. In Deutschland habe ich das Gefühl, zu ersticken. Es wird von Tag zu Tag enger, die Luft wird dünner, Freiheit ist nur noch Makulatur.
Luft zum Atmen, Weite, Landschaft, Entscheidungsfreiheit - Leben nicht Überleben - das ist unser Wunsch und Ziel. Die äußeren Bedingungen stimmen, also wird sich auch das "Leben" verwirklichen lassen. Ruhe, Muße, Stille - keine Hektik, Stress, Repressalien. Aussteigen aus den deutschen Zwängen, der deutschen Ordnung, weg von der Verlogenheit der "Eliten", abschalten, entspannen, die Kreativität wiederfinden ... Es gibt viele Gründe, diesen Schritt zu tun.
Was soll ich in einem Land, mit dem ich mich überhaupt nicht mehr identifizieren kann, das nicht mehr wiederzuerkennen ist? Meine Gründe sind hauptsächlich ideelle. Natürlich spielen auch finanzielle Möglichkeiten eine Rolle, aber sie sind zweitrangig. Leben konnten wir hier auch - noch. Aber die Lust und Freude am Leben blieben immer mehr auf der Strecke. Also mussten wir etwas verändern. Das tun wir jetzt.
Hoi zusamme! Was ich nicht verstehe und ziehmlich langweilig finde ist,das Kabel 1,Vox,Rtl ect. immer die selben Länder zeigen,Spanien,Norwegen,Schweden,USA,Paraguay jetzt mal Bali oder Dänemark,Australien . Es wäre interessant mal was anderes zu sehen nicht die geläufigen Auswanderrungsziele! das was selten ist ,ist interessant!
das Beispiel ist doch durch alle Fernsehsender anwendbar, sobald ein Format gut angelaufen ist ziehen doch alle anderen hinterher, um sich auch ein Happen vom Kuchen abschneiden zu können. siehe z.B.: DSDS, Popstars usw. Geht doch ausschließlich nur um die Kohle und die Einschaltquoten der jeweiligen Sender.
Es geht doch ausschließlich nur darum das sich jeder ein Stück vom Kuchen abschneiden kann und seine Kohle einsacken kann. Ein Sender probiert was aus und wenn es einschlägt, dann haschen alle anderen sofort hinterher wie die Geier. Es zählen nur die Einschaltquoten und das liebe Geld.
Wer Rechtschreibfehler findet, der darf diese behalten !
Naja, aber was sollen sie auch zeigen?! Das sind nunmal die Auswanderungsziele schlechthin, und sie können ja schlecht irgendwen schnappen und sagen, jetzt mach Dich mal auf nach Timbuktu, wir wollen was ausgefallenes drehen und senden... Ich glaube, dieser Tage läuft irgendwo ein Beitrag über Südafrika - aber bei der Flut an Sendungen weiß ich im Moment nicht mehr, wo und wann (peinlich, wo ich dort doch hin möchte...! ).
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Trotzdem viel Erfolg!
Ich glaube, dieser Tage läuft irgendwo ein Beitrag über Südafrika - aber bei der Flut an Sendungen weiß ich im Moment nicht mehr, wo und wann (peinlich, wo ich dort doch hin möchte...! 
).