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Autor Beitrag
Maiknut
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Beiträge: 20

New PostErstellt: 29.08.06, 09:57     Betreff: Re: Reihenfolge der Behördengänge auf den Kanaren

Aktualisierung:



Auswanderung auf die Kanaren:


Vorbereitungen in D.:
Auswanderer können ihren Wohnort (und alles weitere, außer dem Konto!) in D. zuerst abmelden und müssen sich dann (auf den Kanaren) erst innerhalb 3 Monaten mit einem Wohnort anmelden. Die deutsche Abmeldebescheinigung sollte man gut aufbewahren, denn man braucht diese bei evtl. Rückkehr nach D. oder auch bei manchen Angelegenheiten bei deutschen Auslandsvertretungen. Das Konto in D. kann man einfach bestehen lassen, jedoch sollte man nach Auswanderung der Bank in D. Bescheid sagen, dass das alte Konto als Ausländerkonto weitergeführt wird (wichtig um Ärger mit dem dtsch. Finanzamt zu vermeiden).

Dokumente die man dabei haben muss (falls man im Besitz derer ist):

Personalausweis / Führerschein / Wohnortabmeldung aus D. / Impfpass / Kontokarte(n) / Ausbildungszeugnisse / Versicherungskarte + -schein der KFZ-Versicherung / Schulabschlusszeugnisse / Kapitalnachweis (evtl. bei Immobilienkauf wichtig)


Reihenfolge der Behördengänge auf den Kanaren:

1.) Wohnung organisieren (Kauf oder Mietvertrag über mehr als 3 Monate)
2.) Bankkonto eröffnen ist unabdingbar, wenn man vor hat, auf den Kanaren zu arbeiten.
3.) Anmeldung (empradronado) bei der Gemeinde (Wohnsitzeintrag, Aufenthaltsvermerk, residencia) macht man bei der Meldestelle der zuständigen Gemeinde und kostet nur etwa 5,- Euro.
4.) NIE-Nummer (Numero de Idenfication Extrajanreros) beantragen:
Zum Beispiel in TF bei der Guardia Civil in Sta. Cruz. Das Formular gibt es z.B. im Internet beim Ministerio del Interior. Die NIE- Nummer ist die ID-Nummer für Ausländer. Spanier bekommen die DNI, bei Ausländern heißt sie NIE. Die NIE ist immer erforderlich, wenn man (egal wie) erwerbstätig bzw. steuerpflichtig wird. Die NIE-Anmeldung ist für EU Bürger sehr unproblematisch und kostenlos. Es gibt durchaus Fälle, in denen man auf eine NIE Nummer zunächst vorteilhafter Weise verzichtet.
5.) Anmeldungen als selbstsändiger Freiberufler (=autonomo) (=keine GmbH (=SL), somit kein Stammkapital erforderlich): als selbständiger Freiberufler muss man alle Anmeldungen von selbst aus in die Wege leiten!
a) Sozialversicherung für autonomo: öffentliche KV (Servicio de Salud), RV, ALV
Beantragung bei der Stelle, die für den Wohnsitz zuständig ist. Der Monats-Pflichtbeitrag beträgt dann
z.Zt. ca. 260 Euro. Die SV beantragt man als autonomo am besten über eine "asoseria laboral"
(professionelle Hilfsorganisation), was nur 10-20 Euro kostet. Fehler bei der SV Anmeldung/-Zahlung
werden teils drastisch geahndet. Eine private Krankenversicherung kann man dann noch zusätzlich
abschließen. SV-Beiträge sind Pflichtbeiträge für alle Berufstätigen! Die SV wird höchst differenziert
(nach Alter, Beruf etc.) erhoben. Es gibt teils (auch für Ausländer) erhebliche Subventionen bei
Gründungen.
b) Meldung beim FA als autonomo: Meldung bei dem FA, das für den Wohnsitz zuständig ist. Die Anmeldung ist kostenlos.
c) Gewerbeanmeldung als autonomo: bei der Polizeistelle, die für den Wohnsitz zuständig ist. Ggf. werden weitere Unterlagen zu einer Gewerbeanmeldung vorausgesetzt, nämlich:
* Registro Mercantil (Madrid)
* Gemeinde für die Betriebsgenehmigung (Licncia de Apertura)
* besondere Genehmigungen und Konzessionen des Cabildo, des Gobierno, der Militärverwaltung
Ohne Beantragung von Lizenzen ist die Gewerbeanmeldung als autonomo kostenlos.
6.) Tarjeta beantragen:
Die Tarjeta ist ein Ausweispapier für Ausländer analog zum Personalausweis der Spanier. Die Tarjeta ist nicht
mehr Vorschrift aber sehr nützlich, da sie praktischer und kleiner als ein Pass ist. Man beantragt die Tarjeta
dort, wo man die NIE-Nummer beantragt hat, was dann 7,- Euro kostet.
7.) Abschluß eines Arbeitsvertrages wenn man in ein Angestelltenverhältnis gehen möchte.
Sozialversicherung (Seguridad Social) beantragt der Arbeitgeber.

Infos:

Als EU-Bürger benötigt man keine Arbeitserlaubnis.

Ohne Arbeit ist keine Anmeldung (außer innerhalb von 3 Monaten nach Ankunft) bei der Gemeinde erforderlich. Wenn man keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, braucht man sich nicht bei der SV anzumelden.

Je nachdem wie man die Beantragungen durchführt, werden einige Anmeldungen
vom "gestor" automatisch mitgemacht.

Für die Gastronomie und andere Gewerbe gelten steuerlich gravierende
Sonderbestimmungen (z.B. Pauschalbesteuerung).

Eine weitere Besonderheit ist die sehr differenzierte "IGIC", die
Insel-Umsatzsteuer, die hier statt der sonst üblichen Mehrwertsteuer erhoben
wird.

Bestimmte steuerliche Anmeldefristen sind peinlichst genau einzuhalten
Teils keine Fristverlängerungen möglich wie in D. Hier kommt sofort der
Staatsanwalt!

Die Kanaren sind eine (legale, anerkannte) Steueroase für Selbstständige.

Weil das alles - positiv wie negativ - ganz schnell um den Geldbeutel geht,
sollte man in Fällen selbständiger Arbeit einen Berater mit den diversen
Anmeldungen und der laufenden Betreuung beauftragen. Die Kosten dafür sind
in der Regel sehr gering (im Gegensatz zu den Gebühren deutscher
Steuerberater) und zahlen sich sehr schnell aus. Will man sich gewerblich
selbstständig machen (also mehr als nur den "autonomo") sollte man immer
einen Anwalt beanspruchen.


KFZ-Versicherung (Seguro de Automovil):
Normalerweise wird der erreichte deutsche SFR (Schadenfreiheitsrabatt) angerechnet. Man sollte dazu einen Nachweis aus D mitbringen, z.B. eine kurze schriftliche Bestätigung der deutschen Versicherung oder eine Versicherungspolice auf der der aktuelle SFR draufsteht. Gute Erfahrungen wurden z.B mit "Linea Directa" gemacht. Das ist eine Direktversicherung per Telefon, die notfalls auch per Englisch beraten oder mit holprigem Spanisch des Klienten. Ansonsten gibt es auch einige deutschsprachige Versicherungsmakler, die man in jedem Anzeigenblatt findet. Evtl. auch gleich eine Teilkasko mit abschließen, weil die für ein paar Euro mehr ganz nützliche "Schutzbrief"-Leistungen enthält.

Wohnung/Haus/Unterkunft:
Wohnung suchen z.B. im besten Anzeigenblatt von Teneriffa, im "El Baul".
Zur Preisorientierung: 5-10 Euro / qm und Monat plus Wasser, Strom ggf. Kochgas.

Makler:
Es gibt viele deutschsprachige Makler (fast alle). Die Makler sind durchweg seriös, wenn sie offiziell, d.h. mit Steuernummer etc. arbeiten. Man muss üblicherweise mit sehr vielen Maklern sprechen, bis man ein angemessenes Objekt findet. Die meisten Makler arbeiten z.B. sehr lokal Umkreis 5 km ist Standard. Man kann sich sinnvoll nur an einen Makler wenden, wenn man weiß, für welchen genauen (!) Ort(e) man sucht, in welcher Größe, welchen Haustyp, welche Preislage, besondere Anforderungen. Sinnvoll kann man nur vor Ort kontaktieren. 2 Jahre vor Umzug schon nach Objekten konkret zu suchen ist nicht sinnvoll. Hingegen ist frühe Marktbeobachtung (z.B. im Internet) zwar mühsam, kann aber sehr nützen.

KFZ/Bus/WoMo:
Ein Auto darf man für 6 Monate zollfrei einführen. Danach muss es umgeschrieben werden, Kosten knapp 2000 Euro.
Bsp. Wohnmobil: erst einmal auf die Insel fähren und als Wohnunterkunft bis zur richtigen Wohnung nutzen. Wenn das Fahrzeug als Hausrat eingeführt wurde, gilt es wie "verzollt" und eine "Totnutzung" (bis TÜV abgelaufen ist, dann in D. abmelden und vor Ort verschrotten), ist dann unproblematisch. Statt Verschrottung: entweder das Auto auf der Insel verkaufen (eher schlechter Preis!) oder rückfähren und in D. verkaufen. Man muss mit Einfuhrzoll+Strafe rechnen, wenn man das Auto nicht rechtzeitig umschreiben lässt. Auf den kanarischen Inseln gibt es auch TÜV und heißt dort ITV. Das System funktioniert wie aus D gewohnt.

Zoll:
Man braucht nichts zu verzollen, was persönlicher Besitz ist. Auch keine Technik, die man zur Ausübung eines selbständigen Jobs benötigt. Das ist alles zollfreier "Hausrat". Waren, die nachweislich privat sind, sind nicht zu verzollen. Sollte eine Palette mit originalverpacktem Parfüm dabei sein, wird man das kaum nachweisen können. Man muss bei offizieller Einfuhr Teilelisten vorlegen, also seine Waren deklarieren.

Schule:
Die Nachteile der deutschen Schule sind: a. Ausrichtung auf D und nicht auf Spanien b. lange Anfahrtswege, wenn man in den begehrteren Teilen von TF wohnt. Die spanische Grundschule ist gut. Förderunterricht. Integration und Spracherwerb ist kein großes Problem. Will man auf Dauer auf den Kanaren/in Spanien bleiben, sollte man das spanische System vorziehen.


[editiert: 29.08.06, 09:59 von Maiknut]
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