Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?

nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

Am Dienstag geht es wohl los. Ich habe ca 2 1/2 Wochen Zeit, in denen ich mit meinem chinesischen 110 ccm Moped (siehe Bild, Rucksack wird groesser ausfallen) einmal kreuz und quer durch Uruguay sausen werde. OK sausen ist vielleicht ein wenig uebertrieben, eher tuckern!

Erst mal geht es nach La Paloma, Bosque Ombues, Cabo Polonio und da lege ich mich unter einen Baum oder auf eine Duene und denke darueber nach wo es danach hin gehen soll.

Hat noch wer einen Tip fuer mich? Was muss man denn gesehen haben?

Naja, so M itte Dezember bin ich dann wieder hier in Punta fuer 3 -4 Tage und dann geht es mit dem Bus nach Argentinien, wo ich in Patagionien den Sommer verbringen werde, so mit Walen, Pinguinen, Gletschern etc.

Hat irgendwer Lust mitzukommen?

Ansonsten halt naechstes Jahr, dann aber mit dem Fahrrad!

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maelektro · Neuling Beiträge: 9 Ort: Hennef

Ja mit dem Fahrrad durch Uruguay wäre genau mein Ding-ohne Zielvorgabe -einfach drauf los-man sagt mir aber -es sei schwierig, da die Orte an der Küste von der Hauptstraße abzweigen.Es gibt wohl keine direkte Küstenstr.-Seis drum-es ist wohl die beste Art Uruguay zu entdecken-Habe mir auch schon ein Faltrad zugelegt-so habe ich schon Korsika umrundet-und nun kommt Uruguay -Anreise von Ba nach Colonia und dann an die PdE-also so wäre mein Plan

Es trinkt der Mensch , es säuft das Pferd bei albrechts ist das umgekehrt

Berti · Ehemaliges Mitglied

Hi Rudi,
dacht ich’s doch, dass es dir auf Dauer in der gleichen Stadt mit den gleichen Frauen und den gleichen Skatbrüdern langweilig wird.

Pass auf, dass dein Laptop nicht vom Moped fällt und halt uns auf dem Laufenden wie es im Umkreis von Punta aussieht.

Wenn wir nix mehr von dir hören, lassen wir Manolito in die Kristallkugel schauen.

Manolito · Dauerschreiber Beiträge: 133 Ort: Siesta feiern

P R O T E S T

Das finde ich jetzt gar nicht lustig. Der eine geht auf Reisen, der andere sitzt im kalten Deutschland und mich will er jetzt in die Kristallkugel schauen lassen.

Soll ich mir dann vielleicht auch noch einen langen Rock anziehen, ein Tuch über Kopf und Schulter werfen und Euch aus der Hand lesen??? Im halb abgedunkelten Raum mich dann mit eventuell SOLCH EINER Kundschaft herumschlagen und aus der Hand auch noch lesen?

Nein, ich will auch nicht mittels Kugel wissen wo wer gerade steckt und Girlies anbaggert............ falls Ihr es noch nicht wissen solltet:

Manolito ist mit seiner Hängematte äusserst zufrieden

Dazu die vielen Schönheiten, die ich um mich geschart habe und die mir den Tag versüssen, ein kühles Blondes und mein Pool, das reicht mir. Ich geniesse lieber hier faul das Leben.

Bitte, bitte - kein Neid - man tut nur was man kann...

Manolito der Lebenskünstler

urs · Ehemaliges Mitglied

Hola Nibeljunge,

hört sich toll an. Leider kommen wir erst im nächsten Jahr wieder runter.

Alles was in Richtung Rocha liegt, wollen wir intensiv erleben. Allerdings sind wir echte Segler und das geht nicht überall.

Aber in den Dünen die Seele baumeln zu lassen, wundervoller Gedanke.

Muchas suerte, Urs.

Pirat 2 · Dauerschreiber Beiträge: 130

Hallo Nibeljunge

Wünschen Dir viel Spaß auf Deiner Tour. Aber schlepp nicht zu viele Weiber ab.
Wenn Du in unsere Richtung kommst, meld Dich, dann schmeißen wir den Grill an.

Pirat

nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

Gerne!
Hoffentlich ist die Anzahl abgeschleppter Weiber mindestens so groÃŸ, wie die Anzahl der Einladungen aus dem Forum zum Asado!
:-)

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Berti · Ehemaliges Mitglied

Hi Rudi,
fahr doch mal im Urlaub mit deiner Harley in der Ecke von San Gregorio vorbei.

Mich würde echt interessieren, was aus Eddy und seinem Bauvorhaben geworden ist.

Oder weiß jemand anderes mehr darüber was aus Eddy & Co. geworden ist?

http://www.carookee.com/forum/Auswandern-Uruguay/33/Ende_Reisebericht.8676231.0.01105.html

nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

Nachdem ich bei Freunden gefrühstückt hatte, bei anderen ein wenig geklönt und bei wieder anderen 3 Stunden zu Mittag gegessen habe, ging es dann irgendwann auch los. Die erste Etappe ist mit La Paloma ja recht nah gewählt, also ist es nicht weiter schlimm, dass ich erst um 16:35h die Reise antrete.

Um 16:55h bin ich schon in San Carlos und um 16:56h auch schon wieder raus. Ich komme ein anders Mal vorbei, um den Hund zu suchen, der dort irgendwo begraben sein muss.

Was ein wenig nervt sind die Bänder an meinem Rucksack, den ich ja auf dem Rücken trage, die mir immer in den Nacken auf die nackte Haut schlagen. Auch ist es doch recht kalt auf dem Moped, viel kälter als in der Sonne, aber ich bin eben erst los, kann also ja nicht gleich wieder anhalten, und so schlimm ist das ja auch gar nicht.

Mehrmals sehe ich Schilder nach Jose Ignacio und zum dortigen Leuchtturm, entlang der Küste könnte man ja auch fahren, aber ich will ja nicht rumbummeln sondern noch bei Sonnenschein ankommen, wo ich doch nur ein Tshirt anhabe. Hauptsache Sonnenbrille unter dem Helm, man muss ja gut aussehen, auch wenn ich meinen Schatten vor mir sehe und wohl die ganze Fahrt über die Sonne im Rücken haben werde!

Nach 50 Minuten sehe ich ein Motiv, das ich fotografieren möchte und halte an. Meine Kamera ist halt nix besonderes, ich fummel ein wenig rum, kann das Bild aber nicht so einfangen wir ich es mir vorgestellt habe. Das mache ich später mit irgendsoeinem Grafikprogramm. Weiter geht’s.

Ich aber etwas vergessen, ach ja, eine Jacke anzuziehen und die Bänder vom Rucksack .. Egal. Ich wollte ja auch mal Pipi machen, habe ich auch nicht gemacht. Geht schon! 10 Minuten später hab ich dann doch mal alles erledigt, es stand gerade ein Baum recht nah bei der Strasse und dann war der Aufwand überschaubar.

Vom Verbrauch her müsste ich knapp hinkommen, mal sehen. Dieses chinesische Schrotteil unter mir schüttelt mich so dermassen durch, dass ich zeitweise meine, meine Füsse sind eingeschlafen. Sind sie nicht, aber die Vibrationen hinterlassen ein ähnliches Gefühl.

Hinter der Mautstation (die Mopeds nicht beachten müssen) fängt dann Rocha an und ich gebe gerade Gas, als ich etwas an meinem Finger spüre, genauer zwischen Zeige und Mittelfinger der linken Hand. Ich halte an und schaue genauer hin und siehe da, ein Blutklecks genau auf dem Hautfältchen zwischen besagten Fingern. Da muss ... Keine Ahnung was das war. Tut zum Glück nicht weh! Vorsichtig mache ich es mit Grashalmen sauber und suche die Wunde, habe aber gar keine. Es muss wohl irgend ein Vieh, dass mit Blut vollgesogen war an meine Hand geknallt sein. Im Vergleich zu den Spuren die Mücken hinterlassen wenn man diese an die Wand klatscht muss dies aber eine Dino Mücke gewesen sein, so viel Blut hatte ich da. Was die blöd geguckt haben muss, wahrscheinlich gerade total voll, fett, rund und satt, halb trunken und zufrieden von einem der Schafe aufgestiegen und auf dem Weg nach Hause, reisst sie die Augen weit auf, als sie mich bemerkt, aber sie kommt nicht mehr schnell genug weg und patsch - das wars.

Überhaupt sind auf dieser Strecke kaum Highlights irgendwelcher Art. Leicht hügelige Landschaft, Gras mit gelegentlichem Baumwuchs, hier und da eine Herde Schafe die noch nicht geschoren sind und Ziegen, beide mit vielen Jungtieren.

Am Stadtrand von Rocha sehe ich nicht viel Einladendes, schreckliche Architektur. Ist nicht weiter schlimm, da ich ja eh gleich abbiegen werde. Auch die 3 Tankstellen in kurzem Abstand lass ich links liegen, ich habe genug Benzin! Als ich gegen 19:00 Uhr in La Paloma ankomme und sich die Strasse teilt in Richtung Zentrum und in Richtung Busstation, wähle ich mal Zentrum, obwohl ich keine Ahnung habe wo eine Jugendherberge ist, denn ich brauche keine Karte. Es war eine gute Wahl, nicht nur, dass ich an der Jugendherberge vorbeikomme, die Tankstelle ist auch dort, so dass ich dann, als mir das Benzin ausgeht, nur ca 500 Meter schieben muss. Wäre ich zuerst zur Herberge, dann müsste ich jetzt nicht den Rucksack mit mir rumschleppen, aber wahrscheinlich weiter schieben, wohl ein Nullsummenspiel.

Erst bewege ich mich noch sitzend mit wechselseitigen, tretrollerartigen Stößen vorwärts, als ich aber einmal kurz aufstehe, um die Beine zu entlasten, und mich auf die Fussrasten stelle bricht die linke halb ab, woraufhin ich den Rest des Weges schiebe.

Tanken, Mechaniker finden, der morgen gleich die Karre repariert, in die Jugendherberge und dann erst einmal einkaufen und ins Internet. Die Jugendherberge ist ein in einem Park gelegenes einzelstehendes Gebäude von dem man kaum ein weiteres Haus sehen kann, die Lage also echt klasse! Ausstattung ist halt wie sie ist hier, einfachst aber sauber. Die "Betten" sind gemauert, kleiner Holzrost drauf, dann eine einfache Schaumstoffmatratze - funktioniert! Die 4 Jungs die hier arbeiten fragen mich gleich danach wo hier denn die Mädels sein, alle brauchbaren Frauen verlassen La Paloma sobald sie 18 sind, um in Montevideo zu studieren oder zu arbeiten. Jungs und Mädels haben eigene Flügel im Gebäude, ich bekomme ein Zimmer mit 12 Betten über 2 Etagen im Flügel der Mädchen für mich alleine. Es ist halt Vorsaison und noch nicht so viel los und in den Jungenzimmern ist eine Gruppe 13 jähriger, wohl eine Schulklasse, denn die dazugehörigen Mädels sind bei mir nebenan.

Erst einmal was essen. Die Lebensmittel, d.h. das Obst fand ich recht teuer, zumal ich zuerst einmal schokiert war, wie erbärmlich das Obst hier aussieht. Wer sich also in Punta über den Anblick der Bananen im Disco wundert und lieber in die Tienda Inglesa geht, der sollte sein Essen selbst mitbringen hierhin.

Ausgaben Tag 1
Benzin 105 Pesos (3,51 l)
Lebensmittel 76,50 Pesos
Internet 40 Pesos
Hostel 190 Pesos (als Mitglied 50 Pesos billiger)

Lebensmittel im Details
Stilles Wasser 0,5 l 11,50Pesos
2 Äpfel + 2 kleine Bananen 30,50 Pesos
2 Birnen 22,84 Pesos
9 kleine Croissants (media lunas saladas) 11,70 Pesos

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nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

Das frühe aufstehen klappt schon ganz gut, ohne Wecker wache ich schon um 9 Uhr auf. Der Mechaniker macht erst um 10 Uhr auf, also keine Hektik aufkommen lassen.

Ich denke ein wenig nach, was das war habe ich jetzt wieder vergessen, um 11 Uhr gehe ich duschen. Ich hatte gestern abend bereits angemerkt, dass gold rot schwarz zwar die richtigen Farben sind, aber das Ding da ober falschrum hängt, aber immerhin ist sie da, unsere Fahne, auf die ich mal geschworen habe mein Vaterland zu verteidigen.

Gestern Abend haben mir die Jungs noch erzählt, dass es hier keine Mädels gibt - beim Mechaniker werde ich so abgelenkt, dass meine Routinehandgriffe zum Abstellen der Karre aussetzen und diese hinfällt, ist aber nichts weiter passiert.

Erst einmal kurz ins Internet, dann an den Strand, vom Leuchtturm aus nach rechts! Der ist steinig, muschelig, dann sandig. Noch ist kein Tourist hier und entsprechend ist es leer. Das Wasser ist fantastisch sauber und klar, dort wo die Steine den Wellengang aufhalten sogar badewannenwarm. Ich trage mein geliehenes Argentinienbuch mit einigen Seiten über Uruguay bei mir, damit ich was zu lesen habe, wenn ich mich mal hinsetze. Was ich noch nicht weiss, ich werde es den ganzen Tag nicht aufschlagen.

Der Strand ist auch gar nicht so schmutzig, bis auf eine tote Robbe vielleicht. Eine junge Textildesignerin sitzt alleine an einem Stück Strand, in Sichtweite kein Mensch. Wir kommen zufällig ins Gespräch, weil ich sie anspreche, und sie erzählt mir, genau wie die Frau aus dem Internet Cafe, dass hier nix los ist, der Winter ein einziges absitzen von übermäßiger Freizeit. Die ca 5000 Einwohner gehen kaum aus, und weil sie das wenige Geld das sie haben zusammenhalten gibt es auch nichts wo man Geld ausgeben könnte. Rocha, die Provinzhauptstadt muss dafür herhalten. Natürlich nicht in der Saison, da gibt es auch hier Diskotheken etc. Ach ja, aus ihrer Sicht gibt es zu wenig Jungs - wir haben also Nachfrage von beiden Seiten, jetzt muss mal jemand mit einer Idee kommen, wie man aus dem Zusammenbringen der beiden Gruppen Kapital schlagen kann und fertig ist die neue Existenz.

Auf dem Weg zurück zur Strasse werde ich von 2 Vögeln angegriffen!
Ich muss in der Nähe ihres Geleges sein und nachdem sie meine Aufmerksamkeit mit Schreien auf sich lenken wollten, ich aber weiter meiner Weges ging (wohl in Richtung des Nachwuchses) steigen die beiden hoch und fliegen mich im Sturzflug an, um ca 1 Meter vor mir scharf abzudrehen. Ich hatte aber keine Angst!

Die Strassen im nördlichen Teil der Stadt sind nicht asphaltiert, die Häuser auf großen Grundstücken sind schön und etliches billiger als in Punta. Zwar sind die Gärten bei weitem nicht vergleichbar, aber das solide gebaute Haus, das ich für 55000 Dollar gesehen habe, würde in Punta 80-100 000 kosten, das kann nicht nur der Garten sein! Und von dem Unterschied kann man schon so manchen Kuchen backen. Dazu sind auch die Leute alle hier so nett, wirken fröhlicher, dynamischer; ich komme ins Grübeln!

In der Bäckerei, wo ich mich mit Brot eindecke, das ich ja laut Doris und Ullo aus gewichtsstechnischen Gründen nicht essen sollte, was ich aber doch mache, weil mir die Toblerone mit Brot eben besser schmeckt, tauschen wir uns über Rezepte und Geschmack aus, was mir zusätzliche Gratisproben diverser Produkte bringt. Allerdings verpflichte ich mich zurückzukommen und mein Urteil abzugeben und den Gefallen werde ich den 3 Mädels später auch erweisen.

Moped abgeholt, billig, sauber gearbeitet, wird schon irgendwie halten. Schnell noch ein Date fürs Abendessen fixiert, Details spare ich mir, dafür haben die Experten ja einen eigenen Thread aufgemacht.

Jetzt noch ins Netz und der Welt unter dem Vorwand einen Reisebericht zu schreiben etwas erzählen.

Stilles Wassen 1,5l 16,50Pesos
Moped Reparatur 150 Pesos
Internet 40 Pesos
Bäckerei 26 Pesos
Abendessen ??
Taxi ??
Herberge 190 Pesos
??
(editiere ich dann mal)

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