Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?
Ein Forum über das Auswandern nach, bzw. Einwandern und Leben in Uruguay
Über Uruguay gibt es kaum Informationen in Bezug auf die Einwanderung und das Leben als Europäer dort. Falls man sich entschließt aus Deutschland wegzuziehen, ist unserer Meinung nach Uruguay eine echte Alternative zu den typischen europäischen Auswanderländern am Mittelmeer, wie z.B. Spanien, Italien, Frankreich etc. Die Bevölkerung besteht zu 100% aus europäischen Einwanderern und das Klima entspricht dem in Südspanien bzw. dem in Südafrika (Western Cape - Kapstadt).
 
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Erster Eindruck von Montevideo

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AST19059
Stammgast


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New PostErstellt: 29.06.04, 16:14  Betreff: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo,

bin jetzt 14 Tage mit meinem Sohn(14) hier in Montevideo.Er geht seit dem 2.Tag hier in die DSM.Sollte nur zur Probe sein,um zu sehen wie es ihm gefällt und ob er mitkommt.
Also zunächst hat mir Montevideo am 1.Tag besser gefallen wie heute.Wir sind vom Airport mit dem Taxi zur DSM(13€)über die Rambla gefahren bei Sonnenschein.Das war ein recht schöner Eindruck.
Nach einem 2 Tage-Aufenthalt in einem Aparthotel sind wir dann unter Vermittlung der DSM in ein Apartamento einer hiesigen deutschsprechenden Familie in Pocitos umgezogen.Das ist aber nur deshalb positiv,weil man dann einige Fragen besser beantwortet bekommt,weil man die Sprache versteht.Ansonsten ist diese Bleibe eine kleine Katastrophe.Ich zahle 250€ für ein 10 qm großes Zimmer mit eigenem Minibad und Mitbenutzung der Küche.War auch schon bei einem Makler,Ergebnis:Es gibt hier in Pocitos und da will ich wegen des Schulweges für meinen Sohn bleiben zwar gute,auch neue und dem europäischhen Anspruch gerecht werdende Apartamentos – u.a.hatte ich welche mit 2 Schlafzimmern,2 Bädern,Küche,2 Balkone.Waschmaschine und Trockner sowie Meerblick durch die zum Strand führende Straße für 450 US$ besichtigt.oder eine direkt an der Rambla mit unverbautem Meerblick in nicht ganz so guter Erhaltung für 350 US$ jeweils zzgl. ca.60€ Gastos Comunes(Betriebskosten für das Apartmenthaus) – das Problem ist jedoch gewesen dass man mir diese nicht vermieten wollte für 2 Monate.Mindestens werden 6 Monate verlangt – so jedenfalls der Makler.So werde ich wohl hier wohnen bleiben müssen für die restlichen 8 Wochen.

Was am meisten stört sind aber die fehlenden Sprachkenntnisse.Außer ein paar Fragewörtern,den Zahlen und noch ein paar Vokabeln sind wir beide des Spanischen nicht mächtig.
Ein ganz großes Manko in meinen Augen ist auch der Omnibusverkehr bzw.dessen nicht vorhandener Streckenplan,fehlende Möglichkeit des Erwerbs einer Tages-Wochen-oder Monatskarte(außer für Schüler).
Es ist für mich als Ausländer eine Zumutung mit dem Bus zu fahren.Erstens weiß ich nicht wohin der fährt(kein Streckenplan-gibt es laut Gastfamilie auch nicht zu kaufen).zweitens werden keine Straßen angezeigt oder angesagt an denen er wohl demnächst hält usw.usf.Der Bus an sich ist zwar nicht teuer(ca.40 Cent pro Fahrt),aber wenn man mehrfach fährt summiert sich das ganz schön.
Eine Post habe ich bisher auch vergeblich gesucht.das sollen hier die Apotheken oftmals miterledigen. Wollte eigentlich diverse Postsendungen probeweise nach Hause senden um zu sehen wie lange es dauert und wie die Sachen durch Zoll und in welchem Zustand nach Hause ankommen.

Die Lebenshaltungskosten sind zwar auf den ersten Blick nicht teuer(am billigsten scheinen mir Fisch und Zigaretten zu sein,teuer ist z.B.CocaCola und solche Sachen)aber ich muß sagen obwohl ich schon auf die Kostenbremse getreten habe bin ich in den 14 Tagen ca.300€ los geworden und dabei waren wir nur 2 mal in einem richtigen Restaurant,ansonsten Ernährung aus dem Supermarkt oder von einem der reichlich vorhandenen kleinen Imbisslokalitäten.Dazu kommen 180€ Miete und das Schulgeld für meinen Sohn(100€ für den halben Juni),das es auch in sich hat.Insgesamt sind das für 14 Tage ohne irgendwelche Autokosten bei bescheidenem Lebenswandel 480€ ohne Schulgeld.Das kostet übrigens pro Kind ab 8.Klasse ca.200US$ im Monat.Die hier im Board an andere Stelle genannten 600€ im Monat als Lebenshaltungskosten für eine Familie im Monat ohne Auto halte ich hier in Montevideo für nicht realisierbar.Es werden wohl eher 800-1000€ ohne Autokosten sein.
Aber genau das war ja auch eines der Anliegen meiner 10 wöchigen Reise – sehen was ein Leben hier wirklich kostet und wie man hier leben kann.

Nächste Woche ab Montag sind hier in der Schule Winterferien.Da will ich mit meinem Sohn mal ne Rundreise durch Uruguay machen.Denn wohnen wollte und will ich falls ich mich für Uruguay als Domizil entscheiden sollte natürlich nicht auf Dauer in Montevideo.Das ist nur Pflicht wegen der Schule.
Ich bin gespannt und hoffe auch darauf,das es mir woanders besser gefällt wie hier.

Aber da hätte ich mal ne Bitte an Tourugay falls er dies lesen sollte:Wie ist die Adresse bzw.die Telefonnummer der Autovermietung die für 250 Peso am Tag ein Auto vermietet?
Die billigste mir bekannte Vermietung hier ist:RedMulticar.Die vermieten den billigsten VW-Gol für 155 US$ die Woche zzgl.Vollversicherung.

Zu gegebener Zeit werde ich mich dann wiedermelden hier im Board zu den weiteren gewonnenen Eindrücken.

Axel

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nellka
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New PostErstellt: 04.07.04, 20:33  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo Axel!

Wie sieht es aus?Bist du noch nicht ganz von Uruguay enttäuscht?

Grüss

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touruguay
Experte


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New PostErstellt: 07.07.04, 01:44  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo Axel,
ich lese Deinen Beitrag erst jetzt. Aber Du hast mich ja schon persönlich kontaktiert. Die Autovermietung-Adresse hat Du mittlerweile bekommen, leider nur zu spät, da hattest Du Dich ja schon entschieden. Und es waren 450 Peso statt 250, das relativiere ich hier mal für die anderen Leser, damit hier keine falschen Vorstellungen erweckt werden.
Melde Dich mal, wenn Du von Deiner Tour zurück bist. Bin gespannt, wie es Dir ergangen ist.

Liebe Grüße,
Michael

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Leben braucht Urlaub.
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Holger
Dauerschreiber


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New PostErstellt: 11.07.04, 20:13  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Urlaub in Uruguay vom 11.06. – 06.07.2004

Das Land in dem es viele Gegensätze gibt, dort nennt man ein Gefängnis Liberdat, dort gibt es einen trocknen Fluss und einen flachen Berg, dort wollte ich mich einmal umsehen um eventuell dorthin auszuwandern. Die einzigen Informationen die ich hatte habe ich aus dem Forum. Mit diesem Wissen, aber ohne Erwartungen bin ich los geflogen. Mein Anliegen war es Land und Leute kennen zu lernen und ein Gefühl für das Land zu entwickeln. Ich habe mir diese Winterzeit absichtlich ausgesucht um das Klima in dieser Jahreszeit kennen zu lernen, es kann ja dann nur besser werden.

Der Flug war sehr ruhig und angenehm, mit der Ausnahme ab Frankfurt nicht mehr rauchen zu dürfen. Es empfiehlt sich bei dem Langstreckenflug einen sitz am Fenster oder am Gang zu reservieren da es immer enger auf de mittleren Plätzen wird. Habe sogar, was mich selbst wunderte, im Flieger schlafen können. Nach der Flugzeit von 20 Stunden landeten wir sicher in Montevideo. Nach der völlig problemlosen Gepäckausgabe und Passkontrolle wurde ich von einem Fahrer im Auftrag des Aparthotels Bremen abgeholt. Es hat den Anschein, das der internationale Flughafen von Montevideo ein Provinzflughafen ist, deshalb auch mein erster Gedanke „Wo bist du denn hier gelandet“. Auf der Fahrt zum Hotel sind wir bei herrlichstem Sonnenschein und lt. Anzeige bei 18° C die Küstenstrasse über Carrasco bis ins Stadtzentrum von Montevideo gefahren, dauerte ca. ½ Stund und kostete 15 U$S.

Angekommen im Aparthotel Bremen wurde mir das vorbestellte Apartment zugewiesen. Der Vorteil an diesen Apartments ist es, man braucht nur seine Kleidung in den Schrank zu hängen und einkaufen zu gehen. Sonst ist wirklich alles vorhanden von der Waschmaschine mit Trockner, Bügeleisen und Brett. Die Küche ist komplett eingerichtet mit Mikrowelle und Gefrierteil im Kühlschrank. Sogar eine Sprühdose Autan habe ich im Spiegelschrank im Bad vorgefunden. Die Apartments, ich habe einige sehen können, sind all nach deutschem Standart eingerichtet und jeder sollte sich eigentlich Wohlfühlen können. Das Preis- Leistungsverhältnis 30 – 50 U$S kann ich hier mit ruhigem Gewissen als real und gerecht bestätigen. Ich selbst wollte nur 20 U$S ausgeben, musste aber einsehen das der höhere Preis berechtigt ist. Ausgestattet mit Heizungen oder Klimaanlagen braucht keiner zu frieren oder zu schwitzen Die Apartments bestehen überwiegend aus mehreren Schlafzimmern, ich hatte die Wahl in welchem der drei Zimmer und in welchem der fünf Betten ich schlafen wollte. Das Reinigungspersonal kommt täglich durch die Räume und putzt sehr gründlich. Im Fernsehen auf Kanal 68 läuft Deutsche Welle TV im 2 Stunden Abstand werden deutsche Nachrichten und Berichte ausgestrahlt. Telefon und Fax gibt es in jedem Apartment und es kann mit Wahl der 9 als erste Nummer direkt angewählt werden. Empfehlen kann ich es aus diesem Grund, das es Deutsch geführt wird, weil dort viele deutsche Gäste verkehren und auch der Vizebotschafter der Deutschen Botschaft mal reinschaut und er dann auch privat ansprechbar ist. Das gilt auch für andere Botschafter die dort ihr Gläschen nach Feierabend trinken. Also ist es eine sehr gute Informationsquelle für alle Neuankömmlinge und wichtig für alle die kein Spanisch sprechen.

Michael schrieb schon dass der Pächter (der Besitzer ist auch Deutscher) wechseln wird. Ich hatte die Gelegenheit vor meiner Abreise mit ihm zu sprechen. Er wird sich an unserem Forum beteiligen und dann auch für alle Fragen zu Verfügung stehen. Er ist Uruguayer in erster Generation, also meiner Meinung nach Kompetent auch auf die wichtigsten Fragen und Geringeres zu antworten. Er steht ab September zu Verfügung. Es wird sich nur die Leitung des Hotels und die Atmosphäre in der Gaststätte ändern, aber in den Apartments kann sich nichts ändern dort ist es schon sehr gemütlich. Und wichtig ist, dass der Ansprechpartner auch deutsch spricht.

Den Ankunftstag verbrachte ich damit mich in der näheren Umgebung umzuschauen, einzukaufen, Geldwechsel (100 U$S = 2920 Peso / 100 € 3520 Peso) und abends in der Gaststätte um mich bei den der Zeit anwesenden Gästen vorzustellen.

Am nächsten Morgen es war ein Sonntag bin ich ziemlich spät aufgewacht(Zeitverschiebung 5 Std.), habe mir mein Käffchen gekocht und bin dann nach einer Stunde wieder mitten ins turbulente Geschehen der Hauptstrasse. Mit minimalen Sprachkenntnissen die sich nur aus einzelnen Worten bestanden war für mich Verständigung und Lesen der Worte recht schwierig, also trotte ich mit gesengtem Kopf durch die Straßen, das Wetter war auch nicht zum Besten. Bewölkt 95% Luftfeuchtigkeit, der Kaffe schmeckte nicht, es war ja das einzige nach Cola was ich mir ohne Sprachkenntnisse bestellen konnte. Es kamen die ersten Versuche „Dou you speak englisch?“ sehr oft „No“ ab und zu ein „So so“ aber da half mir auch nicht weiter. Also zurück in die deutsche „Geborgenheit“. Auf allen Wegen , in allen Strassen das gleiche Bild heruntergekommene nicht renovierte Häuser , die Strassen und Fußwege mit ausgebrochenem Asphalt, fehlenden Gehwegplatten, Müllsäcke an den entlaubten Bäumen und Menschen die es eilig hatten irgend wo hin zu kommen. Mein Eindruck war es mein Gott hier ist es ja genau so wie nach der Grenzöffnung im Oktober 1989 im Ossiland, hier bleibst du nicht. Da ich eh für eine Woche nach Argentinien wollte und es mir nicht vorstellen konnte dass es dort besser sein wird, dachte ich über einen Urlaub im Urlaub nach. Angekommen in der Gaststätte, es saßen zwei Gäste und der Pächter darin, fragte ich was man hier so unternehmen kann. Empfohlen wurde mir mal ein schönes Essen im Mercato del Puerto (Markt am Hafen) dafür war es leider schon zu spät, die schließen um 15.00 Uhr, eine Stadtrundfahrt, die aber erst angemeldet werden muß und eine Fahrt mit der Buslinie 116 oder 145. Diese Linien führen in einem Rundkurs durch Montevideo. Kostenpunkt dieser Fahrten 14,50 Peso pro Abschnitt das heißt so 10 – 15 Haltestellen das max. ein Fahrpreis von 45 Peso dabei herauskommt. Das Busfahren mit allen anderen Linien im Stadtbereich von Montevideo kostet einheitlich 14,50 Peso pro Person. Die Tarife für weitere Strecken sind dann im Bus zu erfragen. Da es aber schon dunkel wurde, und die Fahrt mindestens 2 Stunden dauern soll, habe ich auch dieses Vorhaben auf später verlegt. Nach belanglosen Gesprächen mit den Gästen und dem Pächter Piet und einigen Cola bin ich noch einmal die Hauptstrasse auf und ab gegangen um dann in mein Apartment zu gehen und Fern zu sehen.

Am nächsten Tag war es auch nicht viel anders, nur das ich dann im Mercato war und mir ein Lomo der Sonderklasse gegönnt habe. Eine Schüssel gemischten Salat, am Tisch angerichtet, Das Lomo (Filetsteak) so ca. 500 gr., schön Englisch gegrillt mit Papa Frita (Pommes) die leider sehr pappig waren (lag an der Art der Zubereitung), geschmacklich auch nicht das was wir gewohnt sind, sind halt keine deutschen Kartoffeln, die meistens nicht vorfritiert werden oder in zu kaltem Fett gebacken werden. Ketchup und Mayonnaise gibt es in Flaschen auf den Tischen. Kosten für das gesamte Essen mit einer Flasche Mineralwasser (con Gas mit Kohlensäure / sin Gas ohne) 12 U$S / 10 € 360 Peso. Bei dem anschließenden Verdauungsspaziergang durch die Altstadt von Montevideo sah ich das es hier noch schlechter aussah als in der Innenstadt. Dachte mir, hier ist das Armenviertel. So schöne Fassaden die einfach verkommen. Nach ca einer Stunde war ich wieder auf der Hauptstrasse, bin dann auf Seitenstrassen ausgewichen um mal etwas anderes zu sehen aber dort gab es nichts anderes , überall das gleiche Bild, was meiner schlechten Stimmung auch nicht entgegen kam. So bin ich dann wieder in den Pub um mir das Fußballspiel der EM anzusehen. Setzte mich an den Tresen und schaute gelangweilt zu. Piet sagte mir das die Stadtrundfahrt gebucht ist und ich am nächsten tag um 14.00 Uhr am Hotel abgeholt werden sollte. Meine Gedanken betrafen den nächsten Tag „So hast du dir deinen Geburtstag nicht Vorgestellt“. Nach dem Spiel wieder ins Apartment, im Reiseführer geblättert und einige Sehenswürdigkeiten für den nächsten Tag herausgesucht die ich dann nach der Stadtrundfahrt mal ansehen könnte. Ua. Dem Mercato de Carne (Fleischmarkt) und das Cafe` Sorocabana. Und dann wieder ab ins Bett.

Am nächsten Morgen auch wieder die Zeit verpennt. Ich wurde pünktlich abgeholt und fuhren noch zu zwei weiteren Hotels um Gäste abzuholen, dabei sah ich ein Hotel mit Namen Padderborn oder Pirmasens auf jeden Fall ein deutsches Hotel. Bei der Rundfahrt wurden uns wie Überall die touristisch wichtigen Bauwerke und Gegenden gezeigt, die auch in jedem Reiseführer zu finden sind, aber um ein besseres Bild über die Ausmaße und die Weite von Montevideo zu machen ist diese Fahrt das Geld 15 U$S wert Dauert ungefähr 3 Stunden mit einem Zwischenstopp auf dem höchsten Berg wo auch ein Militärmuseum zu besichtigen ist. Ich selbst war nicht drinnen weil es mich nicht interessierte, habe lieber genüsslich einen Capuccino getrunken (ist in Uruguay sehr empfehlenswert da Kaffee fast überall ungenießbar ist)und mir den herrlichen Ausblick über die Hauptstadt an zu sehen der kostete dann 30 Peso. Den Besten habe ich im Tres Cruices, das ist der Busbahnhof für Langstreckenfahrten, Busfahrten in angrenzende Länder und Reisebüros um mit der Fähre nach Argentinien zu reisen. Das günstigste Reisebüro ist wenn man durch den Haupteingang geht, sich rechts hält und dann der letzte Schalter ganz links. Rechts ist dann das Restaurant wo es den Capuccino gibt. Am Ende der Rundfahrt habe ich mich im Carrasco Shoppingcenter absetzen lassen um mir mal so die Preise im teuersten Stadtviertel anzusehen. Die Preise entsprechen ungefähr dem was wir in Deutschland gewohnt sind. Habe dort in einem Restaurant noch das Tagesmenü, einen kleinen Salat, Ravioli in Hacksoße und zum Dessert zwei Kugel Eis gegessen, kostete 170 Peso. Mit dem Taxi zurück ins Hotel kostete bei einer Zeit von ca. 15 Minuten 43 Peso. Im Hotel angekommen eine kurze Unterhaltung mit Piet und die Nachricht das ich jetzt wirklich abreisen werde. Er sagte es tut ihm leid das mir Montevideo nicht gefällt, wir sprachen noch über die Umstände warum es mir so schlecht ging aber ändern könne er meine Stimmung auch nicht. Aber er wolle mal sehen was er machen kann um mir das Leben in Monte (so sagen die Einheimischen zu ihrer Stadt) angenehmer zu machen.

Am nächsten Tag hatte ich genug von dem Grau in Grau, dem trüben Wetter und meiner miesen Stimmung. Also ab in ein Reisebüro um nachzufragen wohin ich in der verbleibenden Zeit hinreisen könnte. Der andere Urlaubsort im Urlaub, Sonnenschein Strand und Urlaubsstimmung ja das suchte ich. Meine Vorschläge waren nach Surinam, wo ich eigentlich meinen Urlaub verbringen wollte aber der Flug war mir dann zu lang. Ich könne nur über Venezuela und Aruba nach Paramaribo fliegen und das nur für eine Woche Kosten 1250 U$S oder nach Bali Über Kapstadt, Singapur nach Denpasar auch nur für eine Woche, andere Möglichkeiten diese Ziele für einen längeren Aufenthalt zu erreichen gab es nicht. Das war also nicht das wonach ich suchte .So ging ich dann ins Büro der Pluna(die Fluglinie die von Sao Paulo nach Monte geflogen ist) um meinen Flug frühzeitig abzubrechen um von Deutschland aus einen Lastminute Flug für 14 Tage zu buchen.(Auf dem Hamburger Flughafen sah ich bei meiner Rückkehr einen Hamburg – Bali 12 Nächte im *** Hotel für 685 € incl. Flug).Die Umbuchungsgebühr sollte 125 € kosten, was mich nicht von meinem Vorhaben abhielt. So suchte man einen frühzeitigen Rückflug. Es stellte sich heraus, das der Früheste nach dem 28. Juni fliegen würde. Das war zu spät um noch woanders hin zu fliegen. Das hieß für mich Arschbacken zusammenkneifen und da musst du jetzt durch Holger, besinne dich auf das was du hier erreichen wolltest. Auf dem Rückweg ging ich wieder einmal die Hauptstrasse (18.July) entlang und kehrte ins La Passiva (eine Restaurantkette die in ganz Uruguay vertreten ist)ein. Da für mich die Speisekarte nicht leserlich war, mangels Sprachkenntnissen, bestellte ich mir eine Flasche (1/2 Liter) Aqua Minerale con Gas und das was sich meine Nachbarin bestellt hatte ohne zu wissen was es ist. Es war die Neugierde und der Wunsch mal etwas anderes als Pizza und Lomo zu essen. (Das Ambiente in den meisten Restaurants gleicht dem einer Wartehalle 2. Klasse in den Bahnhöfen der früheren Jahre). Es wurde mir ein paniertes Rinderschnitzel, darüber eine Tomatensoße mit Käse überbacken und Kartoffelpüree(Hausgestampft) serviert. Das Milanesa Napolitana schmeckte super war sehr zart und ist für einen Preis von 120 Peso zu bekommen, das Wasser für 25 Peso und verschiedene Desserts für 30 Peso für einen Flan(der Nationalpudding in spanischen Ländern) bis zum Pfannkuchen mit Dulce de leche(auch eine Speise die in Uruguay für sämtliche süßen Gerichte verwandt wird) für 55 Peso. So verging dann wieder ein Tag mit Gaststätte, Fernsehen und Schlafen.

Fortsetzung folgt

Grüße aus der schönen Marzipanstadt

H O L G E R

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AST19059
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New PostErstellt: 20.07.04, 19:13  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

zurück von der Rundreise auf eigene Faust und ohne Touristenführer sowohl in Form eines Handbuches als auch eines Begleiters hat sich mein Eindruck - allerdings unter dem Einfluß des für hiesige Verhältnisse doch wohl recht strengen Winters - von Uruguay nicht sonderlich verbessert.

Ich bin ohne Erwartungen hierher gekommen,insofern konnten die auch nicht enttäuscht werden. Aber meine Vorstellungen von südländischem Lebensstil habe ich auch nicht bestätigt gefunden.Vielleicht weil es Winter ist?

Wir waren kreuz und quer unterwegs hier aber bis auf Salto(in eingeschränktem Umfang)kann man alle Städte im Landesinneren vergessen.Das geht nur,wenn man vielleicht eine Estancia besitzt(kauft)um dort zu arbeiten.Das könnte ich mir dann schon vorstellen - aber nur so dort in einem belanglosen Ort vor sich hinzusiechen,das nun auf keinen Fall.Und außer Rindern,Schafen und Pferden gibt es im Land selbst nichts.
Ich gebe unserem Harald(Admin)recht:Lebenswert ist es eigentlich nur im Bereich der Küste so von Piriapolis bis La Paloma.
Allerdings ist es auch da im Winter "Tote Hose".So waren in La Paloma so ziemlich alle Restaurants und Hotels geschlossen;so ähnlich sieht es dann auch weiter in Richtung Montevideo aus.

Aber unbestritten ist Punta del Este der schönste,sauberste und attraktivste Ort von Uruguay. Aber ob man dort oder in Maldonado(geht praktisch in Punta del Este über)oder Piriapolis wohnen möchte für immer - ich weiß es ehrlich gesagt nicht.Wir haben uns dort auch Apartamentos mit herrlichem unverbaubaren BlicK aufs Meer angesehen - besonders von einem in Piriapolis war ich zunächst sehr angetan - nur wohnte in diesem Hochhaus fast niemand.Die Apartamentos dienen vielen(vor allem Argentiniern)nur zur Geldanlage.Immerhin bekommt man dann eine anständige Rendite.Und ganzjährig zu mieten habe ich in solch einer Lage nichts gefunden.
Also:Im Winter wohnst Du fast alleine im Hochhaus und im Sommer soll dort laut meiner Vermieterin der Bär toben,soll heißen Feste feiern bis in die Nacht um 2 und später.Der Strand brechend voll.Ob einem das dann gefällt wenn man da wohnt?Die Mieter der Apartamentos bleiben ja nur 14 Tage dann die nächsten usw.usf.
Und um mir so ein Apartamento zu kaufen(69.000 US$ Verhandlungsbasis unmöbliert-gleiches möbliert 100.000)muß man im Sommer drin gewohnt haben - Lärmpegel etc.erfahren haben.
Also als Alternative ein Haus?Bitte sehr,wer nicht unbedingt Meerblick möchte bekommt in Maldonado ein Haus mit 2 Schlafzimmern,2 Bädern,Kamin und voll möbliert auch für 280 US$ im Monat ganzjährig gemietet und nicht in der schlechtesten Gegend.

Ich bleibe mit meinem Sohn nun noch knapp 5 Wochen in Montevideo.
Werde auch hier nochmals das Leben auf mich wirken lassen.Ob es dann eine Entscheidung für Uruguay gibt vermag ich heute ehrlich nicht zu sagen.

Axel

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AST19059
Stammgast


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New PostErstellt: 21.07.04, 18:19  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

da ich nicht vorhabe einen Reisebericht im eigentlichen Sinne zu schreiben(das überlasse ich Holger – wann folgt denn die Fortsetzung Holger?)will ich noch mal kurz ein paar Eindrücke der Rundreise in ungeordneter Reihenfolge wiedergeben.

Also zunächst ist zu sagen dass wir wirklich in jedem größeren Ort wo wir genächtigt haben ein Internetcafe gefunden haben um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben.Alle hatten Breitbandanschluß(ADSL) und waren auch bereit mich mit meinem Notebook ins Netz zu lassen.Wo es nicht automatisch ging waren die Leute sehr hilfsbereit bei der Konfiguration der Netzwerkeinstellungen.Allerdings ist das mit der Technik hier noch nicht so weit wie in Europa.USB-Anschluß ist auf fast keinem PC,W-LAN war nirgends und als Betriebssystem wird nur Windows 2000 benutzt.Allerdings habe ich in Salto einen Laden gesehen wo ein PC mit Windows XP zum Verkauf angeboten wurde.Meine optische Funk-Notebookmaus war auch irgendwie für alle exotisch.Der Zugang ins Netz ist preiswert:In der Regel ca.50 Cent für eine Stunde.

Dann sind auch nicht überall im Land die Restaurants ganztägig geöffnet.Da wir meist am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr in unserem Zielort ankamen hatten wir in einigen Städten Probleme etwas zu essen zu bekommen.So war z.B.in Artigas in der ganzen Stadt nicht ein Restaurant offen.Die öffneten erst um 19.30 bis 20 Uhr.Also Versorgung im Supermercado.

Die Hotels selber entsprechen auch keineswegs auch nur in etwa dem Standard eines europäischen Mittelklassehotels – auch wenn sie 3 Sterne am Eingang ausgewiesen haben.Ausnahme war hier das Hotel Real in Florida.Das Frühstück ist meist eine kleine Katastrophe.Nicht nur das Angebot betreffend sondern auch den Service(steinharte Butter,Kaffee nur mit persönlicher Nachbestellung,meist kein frisches Gebäck etc.pp)Das hat mich aber nicht so sehr gestört wie die Tatsache,das alle von uns angesehenen und angemieteten Zimmer eiskalt waren.Einige hatten Lüfter oder Radiatoren oder auch Aircondation aber es dauerte dann verständlicherweise Stunden ehe ein Aufenthalt ohne Winterjacke im Zimmer möglich war.Sämtliche Betten hatten kein Federbett sondern nur eine in einem Laken eingeschlagene Wolldecke.Bei Bedarf konnte man in einigen Hotels im Kleiderschrank noch eine Zusatzdecke vorfinden.Ich bin meist nie warm geworden und habe oft schlecht geschlafen.Warm wurde es erst wieder am nächsten Tag im Auto.
Diese Kälte betrifft übrigens nicht nur die Hotels.Auch sämtliche Restaurants haben nicht oder nur völlig unzureichend geheizt.Auch hier und jetzt in Montevideo.
Wie das in 5 Sterne-Hotels oder Restaurants aussieht weiß ich nicht-die habe ich nicht besucht - so es diese denn überhaupt im Landesinneren gibt - und habe dies auch nicht vor.Die Preise für ein Doppelzimmer für 2 Personen mit Früstück waren dafür sehr moderat:Zwischen 15 und 19 US$.Aber ehrlich:Es hört sich zwar preiswert an,aber mehr sind die Unterkünfte auch nicht wert.

Tankstellen gibt es in jedem größeren Ort,das macht also kein Problem.Nur wenn man sich wirklich ins Landesinnere verirrt – so wie wir es bewusst getan haben – dann sollte man darauf achten genug im Tank zu haben.Teilweise kam selbst auf relativ guter Straße erst nach 95 bis 105 km wieder eine Tankstelle.
Und vielleicht wäre auch ein Handy sehr sinnvoll – wir hatten keines – wenn man mal Panne hat - das blieb uns jedoch erspart.Denn Nottelefone gibt es nur auf den Autobahnen,unterwegs gibt es aber anders wie in D.kaum Ortschaften,sondern nur Estancias,die teilweise 10 und mehr km von einander entfernt und dann auch nicht an der Straße sondern meist weit im Land selbst liegen.
Die Straßen selber sind in der Regel ganz anständig.Aber es gibt auch Straßen die von Schlaglöcher übersät sind und nur ein befestigter Weg sind,obwohl sie auf der Karte als eine Ruta(Hauptstraße) ausgewiesen sind.
Und ein für mich leidiges Thema bieten die Autobahnen noch:Die Maut(Peaje).Um Montevideo wimmelt es nur so von diesen „Raubritterstationen“.Wenn man also von Montevideo nach Punta del Este fährt wird man hin und zurück jeweils 2x ausgeraubt.Zusammen macht das dann ungefähr 190 Peso oder 5,50 €.Pendelt man oft,so wie z.B.der Bruder meiner Vermieterin geht das ganz schön ins Geld.Auch hier gibt es wie bereits von mir bzgl.der Busse bemängelt keine Zeitkarten,meinetwegen pauschal für ein Jahr oder so.Der Mietwagen war übrigens nicht so teuer:Habe incl.Vollversicherung bei unlimitierten Kilometern 314 US$ VW-Gol für 14 Tage bezahlt und der Sprit kostet hier 65 Cent Normal und 79 Cent Super.Allerdings sollen die Preise um 6-8% erhöht werden wegen dem teuren Erdöl.

Und ein für mich bedauerlicher Eindruck ist noch geblieben.Ich denke,die Leute hier – die einfachen Menschen – haben sich mit ihrem Schicksal arm und mittellos zu sein abgefunden.
Wirtschaftlich sieht es wohl nicht gut aus,jedenfalls signalisieren mir das leerstehende Lokale und Geschäfte sowie Aushänge von Liquidation in den Schaufenstern.Dennoch werden hier mehr als in Europa Politiker(gerade in Wahlzeiten wie wir sie erlebt haben)beworben und Reklame betrieben,das man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Was soll das frage ich mich,als einer der von Deutschland restlos demoralisiert gerade hier versucht eine neue Heimat zu finden?Und ich bin nicht deshalb demoralisiert weil ich arm bin – das bin ich nicht(reich allerdings auch nicht)sondern weil mir die Volksverdummung und das Lügen der politischen und wirtschaftlichen und medialen Öffentlichkeit das Lebensgefühl geraubt haben.
Aber wenn ich die Zustände hier sehe fühle ich mich ein klein wenig an D.erinnert,vielleicht sogar mehr als ich mir eingestehen mag.Ich habe so ein Bild im Kopf von unterwegs aus dem Landesinneren hier irgendwo in Uruguay mehrfach zu sehen:Eine Hütte von vielleicht 3x3 Metern mit Bewohnern,die vor der Hütte eine Satellitenschüssel stehen haben für den Ferseher,die genauso groß ist wie die Hütte selbst.Auch hier steht also Volksverdummung an erster Stelle gefolgt von Resignation und Zukunftslosigkeit denke ich dann so bei mir.

Ich habe eigentlich überall in Uruguay das für mich imaginäre südländische Flair,die in meinem Kopf rumgeisternde Lebensfreude der Südamerikaner vermisst.Neben einer von mir angestrebten billigeren Lebenshaltung war aber gerade das der Punkt mir eine neue Heimat zu suchen.Aber oder und trotzdem ich der Sprache nur ein klein wenig mächtig bin beschleichen mich diese Gedanken.
Noch versuche ich mich damit zu trösten,das es im Sommer wahrscheinlich alles besser und schöner hier ist.Aber auch in D.ist es im Sommer schöner als im Winter,stimmungsmäßig bei mir jedenfalls.

Axel

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desertbeast
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Ort: Marbella/Spanien



New PostErstellt: 21.07.04, 19:57  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo Axel,
ich finde es schade, dass Du diese, für Dich negativen Erfahrungen machen musst. Nur ist doch allen klar, das Uruguay nicht ein Auswanderland im herkömmlichen Sinn ist. Sonst wären schon viel mehr Menschen aus Europa in den letzten Jahren dort hin gezogen.

Uruguay ist definitiv kein Land in dem man als Europäer seinen Lebensunterhalt mit Hände Arbeit verdienen muss. Dazu kommt, dass das Wetter im „Winter“ eigentlich nicht das gelbe vom Ei ist. Das dieses Land wirtschaftlich von seinen „großen“ Nachbarn Ar + Br abhängig ist verschlimmert noch die wirtschaftliche Lage. Es eröffnet natürlich auch auf der anderen Seite Möglichkeiten für Investoren. Der Immobilenmarkt ist am Boden. Wenn man heute dort investiert werden gute Gewinne erzielt werden.

Wir leben seit Jahren in Spanien, auch dort sind die meisten Restaurants erst ab 19.00- 20.00 geöffnet. Das ist völlig normal in diesen Ländern.

Jeder muss das Land finden, das seiner Meinung nach für ihn die besten Voraussetzungen bietet. Für uns ist das eben Uruguay.

Wir sehen Uruguay als Land, in den wir unsere Basis haben. Ich rede jetzt hier nur von der Gegend um Maldonado, Sicher, Sauber, gute Infrastruktur und preiswert. Punta del Este, Punta Ballena, Piriapolis etc. sind Orte, in denen es sich hervorragend im Sommer leben lässt, bloß wer will dort im Winter leben? Wir nicht! Wir werden dort unser Haus, unsere Basis für 6-7 Monate im Jahr haben und den Rest der Zeit sind wir in wärmeren Gefilden, oder in Europa. Man kann in Uruguay einiges machen, nur setzt es immer ein gewisses Kapital voraus.
Noch eine Sache zur Schule, wir haben unseren Sohn seiner Zeit hier in Marbella auch die deutsche Schule geschickt, würde ich heute nicht mehr tun. Besser ist eine gute spanische oder internationale Schule. Das sieht heute mein Sohn, er ist jetzt 20 Jahre, genauso.

Vielleicht solltest Du mal Uruguay mit anderen Augen sehen. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber ich glaube das Uruguay ein Land ist, das in den nächsten Jahren einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung erleben wird. Ich habe hier in Spanien täglich mit Investoren aus den USA, und Europa zu tun. Alle sehen dort den Markt der Zukunft!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall noch einen angenehmen Aufenthalt und ich glaube, wenn Du der Sprache mehr mächtig bist und ein paar Dollar für die Unterkunft mehr aus gibst, wirst Du Dich dort auch wohl fühlen.

Gruß

Harald

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teletup
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Beiträge: 11



New PostErstellt: 21.07.04, 20:45  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

Nun möchte ich aber etwas über meinen ersten Eindruck von Uruguay, bzw. Montevideo schreiben. Also, als ich hier ankam, dachte ich noch gar nichts, da ich ja uneingenommen hier her kommen wollte. Na ja, jedenfalls macht der Flughafen kein wirklich tollen Eindruck das heißt, er ist fast so wie die afrikanischen Flughäfen. Keine dolle Sicherheitsüberprüfung, aber das hat uns nichts weiter ausgemacht, da wir ja so umso schneller vom Flughafen weg konnten.
Na ja, die Taxis sahen auch nicht wirklich gut aus, außerdem hat fast jedes Auto in Montevideo eine Schramme oder eine Beule, oder es ist ein Licht kaputt, oder yo que se. Na ja, die Häuser sehen auch nicht so toll aus, wie ich mir das vorgestellt hatte. Denn mir wurde gesagt, dass Montevideo zwar nicht so hoch entwickelt wäre wie Deutschland, aber dass sich das nur um 1-2 Jahre handeln kann. Na ja, und so hatte ich halt meine Vorstellungen, die aber nicht bestätigt wurden, und so einen negativen Eindruck machten. Aber was soll’s, es gibt hier bestimmt auch noch andere schicke Häuser, dachte ich mir, da ich den Glauben, hier her zu ziehen nicht gleich am ersten Tag verlieren wollte.
Das Hotel allerdings, wo wir als erstes eingezogen sind, machte einen guten Eindruck. Es waren relativ bequeme Betten, ein Kühlschrank, zwei Kochplatten und ein Herd. Allerdings war es ganz schön weit von der Schule entfernt. Da mussten wir uns in den ersten 2 Tagen immer ein Taxi nehmen, da wir uns teilweise richtig doll verlaufen hatten.

Außerdem bin ich von Uruguay auch nicht so wirklich überzeugt, da hier die Gegensätze zwischen reich und arm ganz krass zu erleben sind. So sitzen z.B. vor guten Pizzerias oder Restaurants arme und vor allendingen junge Mütter, mit zerfetzter Kleidung und halten dann ein Baby im Arm, das gerade mal 6-12 Monate alt ist. Und die betteln. Das macht einen dann doch etwas nachdenklich, da ich so etwas nicht aus Deutschland gewöhnt bin.
Oder Kinder jonglieren mit Mandarinen auf den Straßen, oder betteln auch. Es gibt auch welche, die sich ihre Nahrung aus den Müllkontenern suchen. Und fast alle haben kleine Kinder dabei, die dann betteln. Das finde ich hier nicht so sehr toll.

Wenn ich ehrlich bin, dann gefällt mir im Moment Deutschland immer noch besser, da man in Deutschland wenigsten noch etwas mehr machen kann, als hier in Uruguay. Außerdem kann man in Uruguay auch nirgendwo hinfahren, denn was soll man in einem Dorf, wo man überhaupt nichts machen kann? Da bleibt man doch lieber an der Küste, aber im Winter ist es dort nicht angenehm, weil es dann zu kalt ist, und im Sommer soll alles von Argentiniern belegt sein. Das macht dann auch keine Freude, wenn man dann abends nicht schlafen kann, weil die unten Radau machen.

Die Schule machte auf mich einen guten Eindruck. Es isr gepflegt, und in den ersten zwei Wochen sind alle freundlich zu dir. Die Lehrer sind auch recht freundlich, obwohl manche auch ziemlich laut werden können. Den Stoff in den sie behandeln, ist nahezu der gleiche wie in Deutschland. Man kann also keinen wesentlichen Unterschied herausnehmen. Allerdings in Geschichte ist es schon anders. Dort gibt es einige Differenzen zwischen Deutschland und Uruguay. Aber Geschichte ist ja auch nicht so wichtig. Ich schreibe hier aber nur von den deutschen Fächern, da ich ja noch kein Spanisch verstehe.

Das Uruguay allerdings der Markt der Zukunft sein soll, kann ich im Moment auch noch nicht so recht glauben. Bei der momentanen Wirtschaftlage, was ich zumindestens bis her davon mitkriegen konnte, sieht das schlecht aus. Dazu kommt noch, das Uruguay nicht wirklich perfekt für ein Handelzentrum ist. Au0erdem ist die Technik hier auch noch nicht soweit, als dass hier der Markt der Zukunft entstehen soll.

In Argentinien sind zurzeit heftige Unruhen, die sich mit auf Uruguay auswirken können. Das heißt, wenn man hier ein Haus oder Arpartment kauft, um es zu vermieten, geht man Risiko ein. Denn wenn sich Wirtschaftlage in Argentinien noch mehr verschlechtert, wird das in Uruguay genauso, da Uruguay ja auch von Argentinien und Brasilien abhängig ist. Na ja, aber das muss man alles noch abwarten. Das wars dann auch von mir,

Grüße

Stefan


[editiert: 02.11.04, 11:12 von Conni*]
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desertbeast
Experte


Beiträge: 340
Ort: Marbella/Spanien



New PostErstellt: 21.07.04, 21:29  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo Stefan,
um ein Land beurteilen zu können sollte man etwas die Sprache beherrschen und sich mit den Leuten unterhalten zu können. Ich weiß nicht wo Ihr normalerweise lebt, aber geh doch mal nach Berlin, Frankfurt, Barcelona oder Paris, Du findest überall Menschen die betteln. Gib Ihnen doch etwas! Ich gebe fast jedem Bettler etwas, egal wo auf der Welt. In vielen Teilen der Welt ist das Bettelgeschäft fest in Mafiahand. Ich glaube um ein Urteil über ein Land abgeben zu können, solltest Du Dich erst mal etwas in der Welt umschauen.

Von der Sozialstruktur ist Deutschland immer noch unter den besten Ländern in der Welt. Geh mal nach Asien oder nach Afrika, Du wärst schockiert.

Aber jeder muss nach seiner Anschauung leben. Ich jedenfalls, und ich habe schon in vielen Ländern auf der Welt gelebt, finde die Menschen in Uruguay einmalig. Ich habe selten so freundliche und hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Warum sollen nicht mehr Menschen dort investieren? Wie soll sonst die Wirtschaft angekurbelt werden? Ich finde, das es sich dort wirklich lohnt.

Gruß

Harald

einfach leben !
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gerry15
Neuling


Beiträge: 5


New PostErstellt: 22.07.04, 09:03  Betreff: Re: Erster Eindruck von Montevideo  drucken  weiterempfehlen

Hallo !

Ich habe gestern eine sehr interessante Dokumentation über Uruguay im Fernsehen gesehen. „Der Schatz im Silberfluss“.
Ich muss sagen, schon allein die Eindrücke, welche ich dem Film entnehmen konnte haben mich ein wenig negativer gegenüber Uruguay werden lassen. Natürlich muss man sich zwingend einen eigenen, realen Eindruck machen, jedoch erste Eindrücke wurden hierdurch schon vermittelt.
Die Dinge, welche mir persönlich sehr wichtig an einem Auswanderungsziel sind, wurden zumindest zum Teil schon von diesem Film kontakariert.
Ein sicheres Bankensystem gibt es anscheinend nicht. Die (Staats-) Korruption scheint ein gleich großes übel wie in den meisten anderen südamerikanischen Ländern zu sein ( es wurden die Anlagen vieler kleiner und mittelständischer Leute komplett durchgebracht; und dann vermutlich noch mit Hilfe der Regierung ). Jeder sechste Bürger Uruguays lebt inzwischen im Ausland um überhaupt überleben zu können. Man sprach von „Fleisch- oder Menschenexport“ in diesem Zusammenhang. Zumeist wird versucht nach Europa, idealerweise nach Spanien auszuwandern. Sogenannte „Volksküchen“, die wenigstens für eine (warme) Mahlzeit am Tag sorgen sollen, sind in den Armenvierteln an der Tagesordnung.
Der Mittelstand rutscht langsam aber stetig in die Armut ab. Arbeitsplätze sind nicht nur Mangelware sondern fast nicht zu bekommen. Die Altersversorgung stand ebenfalls auf dem Prüfstand: Knapp 3000 Peso als Rente für ein ganzes Arbeitsleben einer Fachkraft.
Beeindruckt hat mich der starke Überlebenswillen der Menschen, die sehr viel in Eigeninitiative versuchen zu verbessern. Das ist uns in Europa ja langsam völlig abhanden gekommen. Wer in Europa nichts hat, der schreit nach dem Staat; und wenn der Staat nur noch eine Grundversorgung geben kann, dann wird den ganzen Tag lang am „bösen Staat“ herumgemosert. Eigeninitiative – was ist das ?
Auch vom Land, und vor allem der Hauptstadt als solches, konnte man sich einen ersten Eindruck verschaffen, der mir allerdings eher positiv erschien.
Als Fazit wurde auch gesagt, dass es nicht besonders positiv mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Uruguay weitergehen wird, es sei denn, es folgt sehr kurzfristig ein langer, stetiger und steiler Aufschwung in der gesamten Region – und der ist nicht unbedingt absehbar.

Grüsse
Gerry


[editiert: 22.07.04, 10:27 von gerry15]
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