Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?

AST19059 · Stammgast Beiträge: 29

Hallo Harald,

im Anschluß an diese Antwort auf Deinen obigen Beitrag werde ich noch meinen bereits zu Hause in der Chucarro gemachten Bericht reinstellen.
Aber vorweg möchte ich noch ein paar Dinge loswerden.

Da wäre zunächst mein Sohn Stefan:Ich habe ihm gestern gesagt,er solle bitte seine Berichte,wenn diese denn Schlußfolgerungen für politische oder wirtschaftliche Entwicklungen beinhalten vorher mit mir absprechen.Da hatte er aber den Bericht schon reingestellt - er war allein im Ciber-Cafe.Das heißt im Umkehrschluß aber auch,daß ich ihm sonst nichts vorschreiben will,was seine Eindrücke betrifft und bitte um Verständnis,wenn ein 14-jähriger sehr an der Meinung seines Vaters hängt oder Schlußfolgerungen zieht,die er bei seiner Lebenserfahrung noch gar nicht ziehen kann bzw.dürfte.

Sodann will ich nicht,daß der Eindruck entsteht ich wolle Uruguay schlecht machen oder rumnörgeln.Aber es ist doch für diejenigen die bisher nicht in Uruguay waren,oder wie Du permanent in Ländern leben,die ähnliche Gepflogenheiten haben,eine Nachricht wert zu sagen:Achtung:die Restaurants haben andere Öffnungszeiten wie z.B.in D.üblich.Das ist doch nur eine Info - keine Abwertung.

Und dann ist natürlich eine Frage von eminenter Bedeutung:
Wie soll das Land beschaffen sein für meine neue Heimat.
Und gerade deswegen bin ich doch in Uruguay besuchsweise.In gewisser Weise gehe ich mit Dir daccor:Auch wir wollen nicht das ganze Jahr in Uruguay bleiben,sondern von hieraus z.B.Südamerika bereisen oder auch mal in den deutschen Sommer zurück.
Aber teilen kann ich nicht Deine Meinung bzgl.der paar Dollar mehr ausgeben.Ich kenne genug Urlaubsparadiese und war im Urlaub immer nur in 4* aufwärts Ferienanlagen um auch wirklich schönen Urlaub zu haben.Nur das ist nicht das Leben.Und das ist auch nicht das was ich gesucht habe.Als Urlaubsparadies kann nicht mal Punta del Este im Sommer taugen - dieser Ort steht,lebt und fällt mit und durch die Argentinier.Ansonsten hätte Uruguay schon lange Massentourismus a la Türkei etc.
Nein,ich wollte in ein Land,das relativ sicher ist und klimatisch nicht zu einer Dauerbelastung wird und wo zudem die Lebenshaltungskosten niedriger als in Europa sind.Und das trifft in idealerweise auf Uruguay zu.
Nur um die Lebensbedingungen und das Umfeld ein bischen bewerten zu können kann ich eben nicht in ein 5*Hotel gehen.Die sind sicher nobel und geheizt und voll von Service.Abgesehen davon das es diese Art von Hotelkategorie nicht gab in:Artigas,Rivera,Tacuarembo,Florida,Trenta y Tres und Chuy - alles Orte wo wir geschlafen haben.
Und dewegen bin ich der Meinung,das Forum "Auswandern nach Uruguay"kann ich auch damit bereichern,die erhaltenen Eindrücken für andere,die noch nicht hier waren,sichtbar zu machen.

Und was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft,da scheiden sich immer die Geister:Sowohl in Europa als auch hier in Uruguay.Oft ist aber der Wunsch nach einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung der Vater des Gedankens.Du hast mit Investoren persönlich zu tun.Ich lebe - wenigstens teilweise - von Wirtschaftsnachrichten und dem Gespür für wirtschaftliche und Devisenentwicklungen um die dann gewinnbringend zu verarbeiten.
Und wo Europa übersättigt ist vom Konsum,einer Überalterung entgegenstrebt,die übrigens nach empirischen Erhebungen ohne Änderung dazu führt,daß z.B.in D.in ca.60 Jahren nur noch die Hälfte der heutigen Einwohner leben(was katastrophale Preisentwicklungen z.B.auf dem Immobilienmarkt verursachen wird),da suchen Investoren natürlich nach anderen Ecken in der Welt um das Geld gewinnbringend arbeiten zu lassen.Aber ob das ein Land mit 3.5 Mio.Einwohnern ist?
Zudem verlassen sehr viele junge Uruguayer das Land.Die Bevölkerung schrumpft nur deshalb nicht oder so wenig,weil die armen Leute viele Kinder haben.Nur die sind meist nicht genug gebildet und ohne materielles Umfeld um sich Immobilien in Pocitos,Carrasco oder sonstwo in Montevideo leisten zu können.Ich wohne in Pocitos und sehe wesentlich mehr ältere als junge Leute hier leben.
Argentinien - der Geldbringer für Uruguays Küste scheint auch wieder abzugleiten,jedenfalls hat es nach der Nachrichtenlage hier im Fersehen den Anschein .
Kurz und gut:Ich glaube nur was ich sehe oder was von mir wahrgenommene Entwicklungen bewirken könnten.Und das was ich in diesem Beitrag alles angemerkt habe spricht nicht für steigende Immobilienpreise.Eher kann das Gegenteil eintreten,was natürlich nicht heißt,das man mit Immobilien in exclusiven,nicht reproduzierbaren Lagen auch in Montevideo oder irgenwo an der Küste Geld verdienen kann.
Nur dazu fehlt mir persönlich der finanzielle Background.Ich bin halt kein Millionär.

Und das alles lieber Harald,will ich in meine Entscheidung für oder gegen ein Land einbeziehen.Unter diesen Gesichtspunkten bin ich hier.

Nochmals:Ich bin nicht anspruchsvoll oder darauf erpicht es wie in D.zu haben.Ich will mich anpassen.Nur die Umgebung muß mir persönlich mehr Lebensgefühl vermitteln als ich in D.habe.Und während des Essens frieren(übrigens war es auch im Al Paso in Maldonado nicht wirklich warm,wobei das Entrecot - so lange es denn bei der Raumtemperatur warm war - köstlich und der Service sehr gut waren)gehört nicht dazu.

Und wenn letzlich eine Entscheidung für Uruguay fallen sollte,dann mit dem Wissen,daß man sich im Winter besser woanders aufhält.

Axel