Auswandern-Uruguay ! Die Alternative zu Europa ?

nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

gibt es eigentlich irgendwen im Forum der in irgendeiner Form reale Auswirkung dieser angeblichen globalen Krise bestätigen kann?

Aus den Finanzmärkten werden Billionen hin und hergeschoben, Staaten pumpen unerlässlich Geld in Unternehmen ... wieso eigentlich?

Ich lese immer nur die Schlagzeilen von dem, was in der alten Welt den Alltag bestimmt und kann bei bestem Willen nicht nachvollziehen, was REAL los ist.

Der deutsche Staat ist hoch verschuldet, so viel ich weiss bei Banken, Unternehmen und Privatleuten (Bundesschatzbriefe). Jetzt befinden sich einige Gläubiger (nämlich die Banken) in Schwierigkeiten und der Staat, der hoch verschuldet ist, pumpt.

Er pumpt Geld in die Banken, von denen er sich Geld gepumpt hat. Woher kommt dieses Geld, wenn nicht durch Neuverschuldung und von wem kommt dieses Geld wenn nicht von Banken - etwa ein und denselben Banken?

Leiht sich der Staat etwa Geld von Banken zu normalen Zinsen, damit er es ihnen auf der anderen Seite unverzinst zurückleihen kann?

Ich versteh echt nur Bahnhof und ich krieg sie - die Krise.

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Unmünner · Experte Beiträge: 1676

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Günne · Vielschreiber Beiträge: 65

Eine sehr einfache und lustige Erklärung für die Finanzkrise:

http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/12/27/finanzkrise/einfach-und-lustig-erklaert.html

Bemerkung: Ich lese keine Bild-Zeitung!!!

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Argentinien, Brasilien und Uruguay, jedes der Länder hat seinen Reiz.

Unmünner · Experte Beiträge: 1676

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Harald · Dauerschreiber Beiträge: 138

Hallo Leute,

klare Sache ist, dass dies ein gross angelegtes Umverteilungsspiel ist.
Wie schon kurz angesprochen, "rekapitalisiert" (= subventioniert) der Staat die Banken, auf Kosten des Steuerzahlers, insbesondere auch des noch nicht geborenen Steuerzahlers; wie immer.

Die Banken haben virtuelle Scheingewinne per Bonus ausgeschuettet, und dieses Geld fehlt jetzt halt den Banken -> Solidarabgabe Boni Ia wird kommen. Steuern werden eingetrieben, damit die grosskotzigsten der Grossverdiener alles Geld, was sie niemals per echter Wertschoepfung verdient haben, behalten duerfen.

Zur Frage, wem der Staat das Geld schuldet.
Letztlich naemlich hauptsaechlich den Inhabern einer "kapitalgedeckten"

Altersvorsorge, Riesterer und Lebensversicherer.
Es ist ja nicht umsonst so viel getrommelt worden, pro (sogenannte!) Kapitaldeckung und contra Umlage (Bluem war keinesfalls schlecht, er wurde nur zielgerichtet von der Finanzindustrie demontiert!)

Genaugenommen ist die kapitalgedeckte Altersvorsorge ueber die 1a-AAA-Supertopquali-Anleihen der BRD ein Anspruch gegen ungeborene Steuerzahler, nix anderes. Eine wirkliche Kapitaldeckung koennte nur ueber Immos, Aktien und Gold stattfinden (bei entsprechenden Risiken! - aber Risiko ist ja boese, trichtert uns unsere Versicherungswirtschaft immer ein), NIEMALS ueber die Verwaltung von Schuldzetteln.

Und damit gar nicht so weit von der Bluemschen Umlage weg.

Ausser halt dass die "Kapitalverwaltung" ueber Jahrzehnte hinweg schoen viel mehr Provisionen und Gebuehren verspricht als das einmalige Bluemsche Umlegen.

nibeljunge · Experte Beiträge: 894 Ort: La Paloma, Uruguay

Ist der Goldpreis nicht massiv nach oben gegangen? Lasst uns doch die Goldreserven neu bewerten und schon sind wir alle schuldenfrei!

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Unmünner · Experte Beiträge: 1676

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Frante · Junior-Mitglied Beiträge: 15

Muss zugeben, so sehe ich das auch

Harald · Dauerschreiber Beiträge: 138

Hallo Leute,

nein nein nein, nie und nimmer sind irgendwo Werte vorhanden, um die Schulden zu decken, bei uns nicht und noch weniger in USA.
Das Tafelsilber wurde bereits verschachert, Telekom & Co., sogar die Luft wurde verhoekert via UMTS.
Beim Gold ist fraglich, ob es ueberhaupt in der angegebenen Menge vorhanden ist. Die Bundesbank bilanziert "Gold und Goldforderungen"

, d.h. ein Teil des Goldes ist bereits an Banken "verliehen". Ausserdem liegt es bei "guten Freunden", und die haben die Finger drauf.
Der letzte, der es genau wissen wollte mit dem deutschen Gold, war ein gewisser Hohmann, es tat seiner politischen Karriere nicht gerade gut ...

Und selbst wenn, der Markterloes reicht grade fuer eine halbe Banken"rettung!", wenn ueberhaupt.

Es gaebe freilich die Moeglichkeit, den Goldpreis seeeehr hoch anzusetzen, Groessenordnung 10 000 statt jetzt 700 Euro. Waere faktisch eine Abwertung der Waehrung gegen Gold im weltweiten Waehrungs-Abwertungs-Wettbewerb.
D.h. ein Versprechen der Zentralbank, jederzeit Gold zu 10 000 anzukaufen und auch zu verkaufen! --> zumindest ein grosser Teil der Schulden ware dann gedeckt bzw. abgewertet. Die Glaeubiger, die derzeit in die Roehre schauen bzw. vertroestet werden, mit Forderungen an ungeborene Generationen, koennten so befriedigt werden.

Unvorhergesehene Nebenwirkungen sind nicht auszuschliessen.
Dennoch besteht eine kleine Aussenseiterchance, dass so etwas auf einem der naechsten Weltkrisengipfel beschlossen werden wird. Das Problem ist derzeit der nicht vorhandene Anker fuer Geld.

Im Endeffekt haben wir nicht zuletzt auch eine psychologische Krise. Traditionellerweise muss Geld hart erarbeitet werden. Wenn jedoch ein kleiner privilegierter Teil Geld in phantastischer Hoehe frank&frei frisch gedruckt kriegt. wird das ganze System destabilisiert -> Papiergeld wird von der Bevoelkerung weniger akzeptiert, es entsteht eine zunaechst informelle Tauschwirtschaft (unter erheblicher Reduktion unserer hocharbeitsteiligen Gesellschaft), die gesellschaftlich-moralischen Werte erodieren (Moral, finanzielle Lebensplanung usw.), die Leute fluechten in eine andere Waehrung (traditionell in Krisenlaendern in den Dollar oder frueher DM, derzeit bliebe stattdessen nur Gold), schliesslich erodiert die Staatsmacht, usw.

All diese Prozesse sind derzeit erkennbar, freilich erst(!) in den allerersten Anfaengen.