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Pressespiegel

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Samar
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Ich komme aus: Aserbaidschan
Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 29.10.06, 00:55  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

eher eigenartigen .....



hier bin ich!
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Gurban Alakbarov
Dauerschreiber

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Ich komme aus: Kiel, BRD
Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 29.10.06, 11:17  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Einen einzig- oder auch eigenartigen Weg wird es nicht geben. Eher eine lokale Version des bereits Bestehenden. Sorry für Pessimusmus, aber dais ist die Realität, die auch auf der wissenschaftlichen Analyse basiert. Destotrotz müssen wir unser Bestes für dieses Land machen, andere Heimat haben wir nicht. Nun mit dem Idiotismus da unten müssen wir uns ebenfalls anfreunden, falls wir nicht gewillt sind irgendetwas zu ändern. Und das sind wir nicht, oder können wir nicht. Aus verständlichen Gründen natürlichen.

P.S. Lieber gut Russisch, oder gut Aserbaidschanisch zu sprechen, als eine Mischung von beiden. Das ist meine private Meinung.



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Azer-Baschi
Mitglied

Beiträge: 44
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Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 29.10.06, 12:55  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

men azeri bele basharmiram!!



var mi bu dünyada bir Adalet?


[editiert: 29.10.06, 12:57 von Azer-Baschi]
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Suave
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 29.10.06, 17:31  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Allah Sabire rehmet eylesin! Bir esr bundan qabaq yazdigi sherler hele de orijinalligini saxlayir. Balam, bizim xalq istemir qabaga getmek. mecbur deyil kiHier ein Stück Beispiel von ihm





Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!




             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!
             Qeyrətimiz bəlli bütün millətə!...


Biz qoca qafqazlı igid ərlərik,
Cümlə hünərdmərdlərik, nərlərik,
Iş görəcək yerdə, söz əzbərlərik,
             Aşiqik ancaq quru, boş söhbətə,
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Çırmanarıq keçməyə çay gəlməmiş,
Başlayırıq qızmağa yay gəlməmiş,
Söz veririk indi - bir ay gəlməmiş,
             Asta qaçıb dürtülərik xəlvətə,
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Cümlə cahan yatsa da, biz yatmarıq,
Qeyrətü-milliyyəmizi atmarıq,
Əhlimizi başqalarına satmarıq,
             Bir quruşa, bir pula, ya bir çetə!
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Bizdə görünməz nə fəsadü nifaq,
Işləmədə bir-birimizden qoçaq,
Bax, budur islamı gətirrik qabaq;
             Boyləcə xidmət olunur millətə,
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Bir işə min hummətimiz var bizim!
Bax, neçə cəmiyyətimiz var bizim!
Bundan gözəl niyyətimiz var bizim!
             Ay bərəkallah, bu gözəl niyyətə!
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Hansı məkatib ki, onu açmadıq?
Hansı sənaye ki, para saçmadıq?
Verdiyimiz sözdən uzaq qaçmadıq;
             Işlərimiz mindi bütün surətə!..
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Bax, neçə darüləcəz, dari-elm!
Bir neçə məktəb, neçə asari elm!..
Bizlərik, əlbəttə, xəridari-elm!
             Çatmışıq ondandı belə hörmətə!..
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


Bizdə nə fəhlə tapılar, nə gəda,
Bizdə nə sail və nə bir binəva,
Bəxtəvər övladımıza mərhəba!
             Baş aparıb hər biri bir sənətə!..
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!


             Etmişik ifa atalıq mehrini,
             Çəkmişik övladımızın fikrini,
             Ömrümüz olsa görərik bəhrini,
             Onda ki, onlar uyacaq sirqətə,
             Həbsdə məşğul olacaq işrətə,
             Fəxr edərik biz də bütün millətə!
             Kim nə deyər bizdə olan qeyrətə?!
             Ay bərəkallah, bu gözəl niyyətə!..











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Suave
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 30.10.06, 09:29  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Qurban du meinst, radikaler Islam bei uns zu Hause entsteht aus dem Grunde, weil  der Bevölkerung ihre Rechte  nicht gewährt werden, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ich kann dieser Theorie gewissermassen folgen. Aber da sehe ich einen Paradox im Beispiel vom  Iran und der Türkei. Türkei versucht seiner Bürger gerecht zu behandeln, aber immer mehr Leute bekennen sich an den Islam. Iran stattdessen unterdrückt seine Bürger. Viel mehr Leute sind aber so vezweifelt, dass sie sich sogar gegen Islam stellen müssen.
Und zweiter Gegensatz: bei uns zu Hause gibt zwei Gruppen unter der gläubigen Bevölkerungsmasse:
A)Wohlhabenden
B)Armen
Einschätzung
A ist radikaler als B


 Sehe ich die Sache jedenfalls soo






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Gurban Alakbarov
Dauerschreiber

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New PostErstellt: 30.10.06, 10:49  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Suave, gerade die Türkei war lange Zeit kein Musterbeispiel für die demokratische Entwicklung. Diktatorische, autoritäre Herrschaft von 1923 bis 1950, dann 3 Militärputsche (1960, 1971, 1980), insbesondere Grausamkeiten beim letzten Putsch von 1980). Komischerweise wird die Türkei gerade jetzt zum normalen Land und das die islamisch-konservativen Kräfte an der Macht sind, trägt dieser Normalisierung erheblich bei. Also, dass der Islam in der Türkei so stark politisiert wurde, war die Schuld der blöden Oberschichten. Die Leute haben die Zuflucht im Islam gesucht. Aber zumindest war man in der Türkei klug genug, um die Situation jetzt zu entschärfen.
Im Iran ist die Spätphase dieser Entwicklung. Die Menschen, die 1979 das Heil in der islamischen Staatsordnung gesucht hatten, waren und sind bzw. jetzt stark enttäuscht.
Somit haben wir zwei Wege der islamistischen Entwicklung - türkischen und iranischen.
Im Zusammenhang mit unseren eigenen Besonderheiten werden wir eher den iranischen Weg einschlagen. Trotz des starken Autoritaismus hatten die türkischen Eliten zumindest eine ideologische Basis und zwar den Kemalismus. Und außerdem bestand in der Türkei eine gewisse Machtverteilung, die ihre Konzentration in einer Hand verhinderte (Ausnahme die Zeit Atatürks) Auch der Iran von Pehleviden hatte sich der Ideologie der Entwicklung, der sogenannten "weißen Revolution" verpflichtet. Nun mit dem Iran haben wir den Schiismus und den (quasi) monarchische Führung gleich. Also eher der iranische Weg.
Wir sind gerade am Anfang des Prozesses und haben eingermaßen noch den Rest der sowjetischen, nicht religös dominierten Emtwicklung im Kopf. Später wird es schlimmer. Der Prozess kann nur durch die Gewährung der demorkatrischen Rechte und die Gründung eines entsprechenden politischen Systems und eines intakten Rechtsstaates gestoppt werden. Also es gibt noch Möglichkeiten, aber in 15 Jahren wird es sehr spät sein.





[editiert: 30.10.06, 10:52 von Gurban Alakbarov]
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Abscheroaner
Hyperaktiver Benutzer

Beiträge: 102



New PostErstellt: 30.10.06, 13:56  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Hallo Gurban,


also lieber Gurban ich kann Dich beruhigen,

solange der Islam nicht "dummgeredet" wird kann man entspannt sein,

das Problem ist, dass die Leute die vom Islam keine Ahnung haben,

sich Urteile über die Allgemeinheit des Islam erlauben.

Islam ist in erster Linie Privatsache, dass heisst wenn z.B.

im Koran geboten wird sich als Frau zu bedecken,

dann darf darüber nicht diskutiert werden,

ob es richtig oder falsch oder ob gut oder schlecht ist.

Es sollte jedem selbst überlassen werden darüber selber zu bestimmen,

und nicht irgendwelchen möchtegern Demokraten.

Dies war z.B. die radikale Gegenentwicklung in der Türkei,

die Leute die so lauthals nach Laizismus geschriehen haben,

sind nun in der Bedeutungslosigkeit verschwunden,

Alles hat sich zum Gegenteil entwickelt.

So kann sich alles ändern.

Wenn Islamische Werte nicht ernstgenommen werden,

enttäuscht das jeden leidenschaftlichen Moslem

und das hat nichtmal mit Politik zu tun.

So auch nun in Europa, Christen(Pabst) und Politiker(Jack Straw)

wollen den Moslems vorschreiben was im Koran gut oder schlecht ist.

Unverschämtheit !!!

Von der Islamischen Welt Kommt keiner auf so eine Respektlosigkeit

über andere Religionen zu Urteilen.

Werden Moslems für Ihre Toleranz bestraft ???

Erfreulicher Weise gibt es in Aserbaidschan, soweit mir bekannt ist

momentan noch keine solche intolerante Tendenz von

"selbsternannten Modernen" das ist sehr begrüssenswert.

Ich denke Aserbaidschan hat das Zeug zur Musternation in der

Islamischen Welt zu werden, aber nur wenn man die Hoffnung und

Einstellung darüber nicht an "westlichen" oder gar antireligiösen Werten

misst.



Modern und Fortschrittlich ist, so viele verschiedene Menschen wie möglich

an die Gesellschaft zu binden und nicht umgekehrt sie auszuschliessen.



Guten Tag



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Azer-Baschi
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Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 30.10.06, 20:24  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

im iran gibt es kaum noch wirkliche moslems.
es hilft manchmal,sich mit einer ideologie zwangsweise zu beschäftigen,
um zu erfahren,dass man sie nicht braucht!!




var mi bu dünyada bir Adalet?


[editiert: 30.10.06, 21:05 von Azer-Baschi]
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Samar
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Ich komme aus: Aserbaidschan
Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 31.10.06, 14:02  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

Postsowjetische Denkaufgabe


[von Nikolai Slobin] Wenn 1991 die Sowjetunion in 15 Teile geschnitten wurde, heißt das noch lange nicht, dass die Teilung nicht weitergehen kann. Es wurden nämlich noch keine endgültigen geopolitischen Prozesse auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion fixiert.

Die Geschichte lehrt, dass jedes Land, dass aus einem zerfallenen Imperium hervorgegangen ist, eine eigenständige Entwicklung um so erfolgreicher beginnt, je weniger es sich an der altgewohnten Vergangenheit orientiert.

Die ehemaligen Sowjetrepubliken bilden dabei keine Ausnahme. Darum macht es keinen Sinn, über die Ineffektivität der GUS zu klagen. Von den postsowjetischen Beziehungen muss man sich so schnell wie möglich verabschieden: sie sind nicht verbesserungsfähig, sie können sich nur verschlechtern. Alle Versuche, innerhalb dieses Rahmens Streitfragen und Konflikte zu lösen - unter anderem im Kaukasus - sind zum Scheitern verurteilt. Das ist ungefähr das Gleiche wie das Aufheben alter Kindersachen, aus denen Sie schon lange herausgewachsen sind. Sie müssen sich dazu entscheiden, den Schrank aufzuräumen, die alten Sachen wegzuwerfen und neue zu kaufen.

Es ist an der Zeit, normale zwischenstaatliche Beziehungen aufzubauen. Es ist nicht nötig, irgendein postsowjetisches Erbe zu bewahren. Selbst die Wortfügung "postsowjetischer Raum" sollten wir vergessen. Und alles, was mit dieser Periode, die eventuell für viele von uns angenehm war, zusammenhängt. Ansonsten denken wir stets an die Vergangenheit und nicht an die Zukunft. Mit scheint, dieses psychologische Moment gilt es, in jeder postsowjetischen Region zu überwinden. Besonders dort, wo die instabile Situation in große Verluste und menschliche Opfer ausartet.

Unterdessen sind in letzter Zeit in einigen Ländern Personen an die Macht gelangt, die quasi vorschlagen, die alten Klamotten noch einmal anzuprobieren. Obwohl ich vermute, dass sie tief in ihrem Herzen selbst hervorragend wissen, dass sie sowieso nicht mehr hineinpassen. Dennoch genießen die Theoretiker des historischen Revanchismus nach wie vor eine gewisse Popularität, sind an der Macht oder verdienen gutes Geld. Andere befassen sich mit einer Auseinandersetzung nach dem Motto, klären, wer Recht hat und wer schuldig ist. Und es ist nicht einmal jemand bereit, sich auf eine prinzipiell neue Verständnisebene dessen zu bewegen, was eigentlich vorgeht.

Weder im Kaukasus, noch in Moskau, Washington oder Westeuropa sind die alten Koordinaten aus dem System genommen worden. Wir leben weiter, überzeugt davon, dass nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion die Hauptgegensätze unserer Epoche überwunden sind und die Welt ganz von selbst zur Ruhe kommt. Sie kommt aber nicht zur Ruhe! Sie wird im Gegenteil immer gefährlicher und immer komplizierter. Die Welt ist heute viel schwieriger, gefährlicher und unberechenbarer als vor 20 Jahren. Die heutige Welt ist deutlich instabiler als während des Kalten Krieges. Daher sind deutlich delikatere, zwischenstaatliche, diplomatische und politische Instrumente zur Regulierung dieser Welt gefragt. Wir haben diese Instrumente aber nicht. Und, streng genommen, arbeitet auch niemand an ihrer Entwicklung.

Das ist nicht nur ein Problem des Kaukasus`, Moskaus, Londons oder Washingtons. Es ist ein globales Problem: Die weltweite politische Elite befindet sich meiner Meinung nach vor dem intellektuellen Bankrott. Im Ergebnis ist die Politik, die wir sowohl von kleinen Staaten als auch von den Großmächten beobachten, von reiner Improvisation gekennzeichnet. Sie gründet sich nicht auf nationale Interessen oder moderne internationale politische Prozesse - wohlgemerkt reale - sondern ist lediglich Folge irgendeines bösen Willens oder nicht durchdachter Entscheidungen.

Wir leben einfach in einer Zeit der globalen politischen Improvisation, in die wir immer tiefer versinken und an deren Methode, die Welt zu steuern, wir uns immer mehr gewöhnen. Da die Politik der globalen Improvisation viele nationale Eliten zufriedenstellt, wird es immer schwerer, aus ihr auszubrechen. Und den Teufelskreis mit einer weltweiten Krise oder einem großen Krieg durchbrechen, will man ja auch irgendwie nicht...

Wer hat eigentlich behauptet, dass der Zerfall der Sowjetunion schon beendet wäre? Wenn 1991 die Sowjetunion in 15 Teile geschnitten wurde, heißt das noch lange nicht, dass die Teilung nicht weitergehen kann. Es wurden nämlich noch keine endgültigen geopolitischen Prozesse auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion fixiert. Wir stehen vor der Etappe einer neuen Aufteilung der Welt, vor der Etappe, wo eine neue politische Landkarte gezeichnet wird, unter anderem auch in Eurasien.

Aber an der Spitze der neuen unabhängigen Staaten standen im Moment des Zerfalls zufällige Eliten. Sie stellen in keinerlei Weise die realen Bedürfnisse ihrer Länder dar. Sie haben keine politische Erfahrung und improvisieren ebenfalls. Ja und woher soll die Sicherheit und Systematik in Staatsangelegenheiten auch kommen, wenn die an der Macht befindlichen Personen nicht den Mechanismus der politischen Auswahl durchlaufen haben, um zu einer echten herrschenden Elite zu werden.

Sicher, sie waren an der Spitze der kommunistischen Organisationen, führten Stadt- oder Stadtbezirksleitungen an, aber sie hörten in allem auf den Kreml. Und als der Kreml als leitende und lenkende Kraft verschwand, mussten sie plötzlich Entscheidungen über den nationalen Haushalt, die Aufstellung einer Armee oder die Gestaltung der Außenpolitik treffen. Natürlich fehlte ihnen das notwendige Wissen dafür. Daher ist der Großteil der Probleme, die sowohl innerhalb als auch zwischen den neuen Staaten der GUS auftauchten, auf die grobe Inkompetenz der örtlichen Machthaber zurückzuführen. Daher rührt die Masse der wirtschaftlichen Fehlentwicklungen oder der Konflikte wie z.B. in Transnistrien oder der Region Berg-Karabach. Es gibt keine Sicherheit dafür, dass diese Konflikte im Interesse der Völker gelöst werden. Diese Übergangseliten behandeln ihr Volk wie irgend etwas ihnen völlig Fremdes.

Dazu kommen noch ein paar große Spieler, wie die USA, Russland und die Europäische Union, die zurzeit auch weit weg von der kaukasischen Problematik sind. Besonders die USA, die dem Willen des Schicksals oder genauer gesagt, dem Willen der Improvisation folgend, in die Region hineingezogen wurden und sich dort teilweise aufführen wie ein Elefant im Porzellanladen. In Washington ist es beispielsweise sehr schwer, echte Spezialisten für den Kaukasus zu finden. So kommentieren z.B. die Türken etwas zu Armenien in Washington.

Ganz nebenbei, existiert eigentlich so ein geopolitischer Begriff wie Kaukasusregion? Was haben die benachbarten Länder gemeinsam? Die gleiche Frage kann man zu Mittelasien stellen. Wen schließt diese Region in sich ein und in Bezug auf wen ist sie die "Mitte"? Etwa in Bezug auf Russland?

Daher stellt sich heraus, dass, wenn die Rede von der Sicherheit des Kaukasus ist, die Sicherheit von Armenien, Aserbaidschan, Georgien, der Türkei, Karabach, Abchasien und Südossetien mit gänzlich unterschiedlichen Methoden gewährleistet werden muss. Es ist bereits klar, dass Washington keine spezielle Strategie für den Kaukasus hat. Bekanntlich baut sich die amerikanische Außenpolitik nicht auf professionellen Prinzipien auf. Nicht Länderexperten leiten die Außenpolitik in Bezug auf die eine oder andere Region, sondern professionelle Beamte, die eine Zeitlang in der Abteilung Zentralasien geführt werden und morgen wird ihnen beispielsweise Lateinamerika übertragen. Die Logik ihres Handelns sieht folgendermaßen aus: Weil in der Kaukasusregion nichts offensichtlich Dramatisches geschieht, kann der eingefrorene Zustand der hiesigen Konflikte als befriedigend angesehen werden. Amerika wird heute nicht dem einen, nicht dem anderen Land ernsthaft helfen; einfach deshalb nicht, weil die Region für die Interessen der USA nicht so wichtig ist, und außerdem deshalb nicht, weil die allgemeine Sicherheit und Stabilität für sie wesentlich wichtiger ist, als die Unentschiedenheit irgendwelcher zwischenstaatlicher Probleme.

Ich bin der allgemeinen Überzeugung, dass alle postsowjetischen Regimes, die auf verschiedenen Stufen der politischen Entwicklung hängengeblieben sind, mit oder ohne orange Revolution zusammenbrechen, weil sie in ihrer Form, ihrem Wesen und ihrer Orientierung alle Übergangssysteme sind. Für die USA ist natürlich wichtig, ob sie im Ergebnis blutiger Kämpfe oder ruhig und friedlich verschwinden, ob sie zivilisiert abtreten oder Panzer gegen das eigene Volk auffahren. Aber dass sie verschwinden, löst in Washington keine Zweifel aus. Ja, und in Moskau gibt man sich, meiner Meinung nach, keinen besonderen Illusionen diesbezüglich hin. Darum schickt sich auch niemand an, diese Regimes in strategischer Hinsicht zu unterstützen.

Um so weniger darf man sie zu Geiseln einer fremden Politik machen oder sie in ein Schlachtfeld des geopolitischen Kampfes um die Herrschaft, sagen wir zwischen Russland und den USA, verwandeln. Die Politik der doppelten Druckausübung durch Amerika und Russland, die wir heute in der Region beobachten, ist einfach unzulässig und äußerst gefährlich. Um so mehr, weil dieser Druck nicht den Charakter einer durchdachten Strategie trägt und sich nicht auf das Langzeit-Verständnis der Interessen der Länder selbst als auch der Länder der Region gründet, sondern Resultat eng verstandener politischer und manchmal auch wirtschaftlicher und sogar persönlicher Ambitionen der Elite ist. Der Elite, die sich entweder ständig gekränkt fühlt und auf historische Revanche sinnt oder aber auf der anderen Seite die Grenze ihrer Möglichkeiten nicht erkennt und dem Schwindel der eigenen Macht unterliegt.

Die regionalen Eliten oder Teile von ihnen versuchen ungeschickt, mit diesen Gefühlen der big player zu spielen. Indem sie sie zu gegenseitigem Hass provozieren, glauben sie naiv, eine weise politische Haltung einzunehmen. Das ist aber einfach nicht so. Es liegt im Interesse Eurasiens, dass die big player eine gemeinsame Sprache finden und sich nicht politischen Konkurrenzspielen in der Region hingeben. Diese können nicht nur zu einer Spirale der Instabilität führen, sondern auch den Prozess der Bildung echter nationaler Eliten politisch ausbluten, so z.B. in Armenien, Georgien, Aserbaidschan und anderen asiatischen Staaten. Ohne diesen Prozess jedoch ist die Erkenntnis nationaler Interessen und die damit verbundene Herausbildung eines wirklich effektiven nationalen Herrschaftssystems unmöglich. Der heutige Weg führt ins Nirgendwo.

Und dennoch ist das russische Verständnis des Kaukasus ein Thema für sich. Russland ist nicht Amerika. Alles, was im Kaukasus passiert, findet in einem Gebiet in der unmittelbaren Nähe statt - und dies sowohl in historischer, geographischer als auch menschlicher Hinsicht. Das bedeutet, dass Russland eine klare Politik für jedes einzelne Land haben muss. Es muss die russisch-armenischen, die russisch-georgischen Beziehungen usw. weiterentwickeln. Und diese Beziehungen werden leichter durchschaubar, wenn wir die wirklichen Interessen nicht der - ich wiederhole mich - zufällig an die Macht gekommenen Eliten oder der Diaspora, sondern der Völker Armeniens, Georgiens, Aserbaidschans usw. erkennen. Und die Antworten sollten eigentlich von den Menschen gegeben werden, die hier leben und die sich in den Regionen auskennen und ihre realen Interessen besser als alle anderen kennen



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Samar
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Ich komme aus: Aserbaidschan
Verhältnis zu Aserbaidschan: Ich liebe dieses Land


New PostErstellt: 31.10.06, 14:05  Betreff: Re: Pressespiegel  drucken  weiterempfehlen

STOCKHOLM - Schwedens führender Telekommunikationskonzern TeliaSonera (WKN: 938475) wird seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres am morgigen Dienstag bekannt geben. Es wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen seinen Gewinn um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern konnte.
Erwartet wird ein Gewinn in Höhe von 4,46 Mrd. Kronen bei einem Umsatz von 23 Mrd. Kronen. Der Erfolg wird darauf zurückgeführt, dass TeliaSonera als ehemaliger schwedischer Monopolist sein Engagement immer weiter über seinen Heimatmarkt hinaus ausgeweitet hat. So betreibt das Unternehmen Mobilfunknetze in der Türkei oder in Aserbaidschan.
Auch im schnell wachsenden russischen Mobilfunkmarkt ist das Unternehmen präsent und erhofft sich dort für die weitere Zukunft wirtschaftlichen Erfolg, um so die geringe Dynamik im Heimatmarkt kompensieren zu können. Zudem hat das Unternehmen mit Stellenkürzungen auf das dortige langsamere Wachstum reagiert. 3.000 Mitarbeiter mussten im vergangenen Jahr das Unternehmen verlassen



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