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reinhard · Dauerschreiber Beiträge: 232

Zitat: toni

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Nur keinen Neid. Du kannst das auch lernen, irgendwann...

Für die anderen, die lesen können: Über das schwierige türkisch-armenische Verhältnis, über das die Diplomaten gerade verhandeln, hatte eine türkische Journalistin gerade in der "Frankfurter Rundschau" einen längeren Artikel veröffentlicht:

Zitat:

Türkei

Volk ohne Erinnerung

Von Ece Temelkuran

"In diesem Brief möchte ich etwas über die Armenier schreiben, und nicht nur über sie, sondern auch darüber, was es bedeutet, Türke zu sein. Die Armenier haben mir Dinge gesagt, die sie wahrscheinlich vorher noch nie ausgesprochen hatten. Und beim Zuhören betrachtete ich mein Türkischsein mit neuen Augen.

Was sie mir erzählten, betrifft ganze Nationen und beschreibt den heute herrschenden Zustand. Dies ist ein langer Brief aus dem Land Anatolien, schonungslos und voller Anteilnahme. Dieser Brief richtet sich an alle, die dieses Land verlassen mussten. Und ich weiß, es waren viele. Werden sie sich erinnern? Werden wir vergessen? Werden sie verzeihen?"

So schreibt natürlich die intellektuelle Türkei. In gebildeten Schichten wird der Völkermord an den Armeniern inzwischen offen diskutiert. Die Leugner, die auf offener Straße morden, haben meistens auch erhebliche Probleme gehabt, überhaupt in der Schule zurecht zu kommen.

Der ganze Artikel von Ece Temelkuran hier:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/&em_cnt=1372720

Man muss bei den aktuellen Verhandlungen über die Anerkennung des Genozids auch berücksichtigen, dass die türkische Bevölkerung längst nicht so rückständig und primitiv ist, wie hier einige User hoffen.