Stade, KN - 14.08.2008
E.ON-Planungen kommen voran
Nun scheinen auch die Planungen für das dritte Kohlekraftwerk auf Stader Seite konkrete Formen anzunehmen. E.ON will während einer Infoveranstaltung am 28. August zum Entwicklungsstand ihres Kraftwerkes Stellung beziehen.
Haseldorf/Hetlingen/Haselau/ Neuendeich/Stade/Lühe. Als sich kurz vor den Sommerferien Vertreter der „Bürgerinitiative gegen massive, umweltbelastende Industriekonzentration in Stade“ mit dem Bundestagsabgeordneten Ernst Dieter Rossmann und dem Landtagsabgeordnete Thomas Hölck (beide SPD) getroffen hatten, war man sich einig. Angesichts der fehlenden Kraft-Wärme-Kopplung und der damit verbundenen geringen Energieeffizienz wäre es gut, wenn das Electrabel- und und das E.ON-Projekt nicht realisiert werden würde. Gegen das Vorhaben von DOW und En.BW hatten die Teilnehmer der Gesprächsrunde keine Einwände, weil es hoch effizient arbeiten wird.
Doch die Wünsche der Kreis-Pinneberger scheinen nicht erhört zu werden. Der zuständige E.ON-Projektleiter für das Stader Kohlekraftwerk hat sein Kommen zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 28. August, zugesagt. Dr. Stefan Pelster will über den Stand der Planungen berichten.
Nach UeNa-Informationen möchte E.ON zum Ende des Jahres die Planungsunterlagen bei der Genehmigungsbehörde, dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg, einreichen.
Wer sich über das E.ON-Vorhaben schlau machen will, muss allerdings den Weg auf die andere Seite der Elbe suchen. Im „Hollerner Hof“ um 19.30 Uhr beginnt die Veranstaltung mit dem Titel: „Kohlekraftwerk in Bassenfleth – Was kommt da auf uns zu?“ Organisiert wird die Podiumsdiskussion von der „Freien Wählergemeinschaft Hollern-Twielenfleth“. „Es hat einen Zeitungsartikel gegeben und mehr wissen wir nicht“, erklärt Thorsten Bardenhagen, FWG-Fraktionssprecher im Samtgemeinderat. Es gehe darum, die Bürger zu informieren, gleichzeitig aber auch eine Grundlage für eine politische Stellungnahme zu schaffen. Gebaut werden soll das E.ON-Kraftwerk zwar auf Stader Stadtgebiet, jedoch direkt angrenzend an die Gemeinde Hollern-Twielenfleth.
Während der Veranstaltung der Freien Wähler soll aber auch die Gegenseite zu Wort kommen. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative Stade-Altes Land wird auf dem Podium sitzen. Außerdem soll der Toxikologe Dr. Hermann Kruse von der Kieler Universität über mögliche gesundheitliche Schäden referieren. Außerdem dabei Peter Gebhardt, der die Bützflether BI bereits bei der Electrabel-Anhörung sehr effektiv unterstützte. Kasten
IM DIALOG EINFUSS NEHMEN
Das ist eine sehr spannende Veranstaltung“, steht für Siegfried Zell, Sprecher der „Bürgerinitiative gegen massive, umweltbelastende Industriekonzentration in Stade“, aus der Haseldorfer Marsch, fest. Vertreter der BI wollen auf alle Fälle der Podiumsdiskussion auf der niedersächsischen Seite der Elbe beiwohnen, um sich aus erster Hand zu informieren.
Am 28. August soll auch die Gelegenheit genutzt werden, mit dem E.ON-Vertreter ins Gespräch zu kommen. „Wir müssen sehen, ob das klappt“, sagt Zell. Die Bürgerinitiative will versuchen, im Dialog mit den Kohlekraftwerksplanern die Interessen der Marschmer zur Geltung zu bringen. Möglicherweise lasse sich über diese Schiene Einfluss nehmen, erklärt der Hetlinger.
Erfahren haben die Marschmer durch die Kooperation mit der „Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie“ in Stade-Bützfleth von diesem Termin. Die Stader haben für die Marschmer auch den Kontakt zur BI aus dem Alten Land hergestellt. Diese Initiative wird am 28. August mit einer Vertreterin bei der Podiumsdiskussion dabei sein.