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Dörpen: "BKW steht vor Weichenstellung", Berner Zeitung - 24.01.2009

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 26.01.09, 10:33  Betreff: Dörpen: "BKW steht vor Weichenstellung", Berner Zeitung - 24.01.2009  drucken  weiterempfehlen

24.01.2009

BKW steht vor Weichenstellung

Der Berner Stromkonzern steht vor einem wichtigen Strategieentscheid. Der Verwaltungsrat überlegt, in Zukunft nur noch CO2-freien Strom zu produzieren. Das würde das Ende für das Kohlekraftwerk in Dörpen bedeuten.

Das Bild hatte Symbolkraft: Als sich die Berner Regierungsrätin und BKW-Verwaltungsrätin Barbara Egger im vergangenen Mai hinter das Transparent der Gegner für das Kohlekraftwerk im deutschen Dörpen stellte, war klar, dass sich die Vorstellungen des Mehrheitsaktionärs – des Kantons Bern – und der BKW-Unternehmungsleitung nicht mehr decken. Das soll sich nun wieder ändern: Laut Recherchen der Berner Zeitung will sich der BKW-Verwaltungsrat in den kommenden Wochen vertieft mit der Strategie bei der Stromproduktion auseinandersetzen. Der Verwaltungsrat soll darüber entscheiden, ob man künftig nur noch auf eine CO2-freie Stromproduktion setzen soll.

Martin Pfisterer, Mitglied der Unternehmungsleitung, bestätigt, dass die BKW, wie jedes Jahr, im Frühling ihre Strategie überprüfen wird. «Eine Strategie, die wie bis anhin auf eine CO2-freie Stromproduktion setzt, ist eines der möglichen Szenarien», sagt Pfisterer. Ein solches Szenario würde davon ausgehen, dass sich das Stimmvolk nicht gegen ein neues AKW aussprechen wird. «Auch wenn wir die neuen erneuerbaren Energien voll ausschöpfen und die Energieeffizienz stark verbessern, brauchen wir zum Ersatz von Mühleberg ein AKW oder ein Gaskombikraftwerk», sagt Pfisterer. Auch Regierungsrat Urs Gasche, der für die Berner Regierung im BKW-Verwaltungsrat ist, bestätigt: «Wir werden verschiedene Szenarien prüfen. Eine Möglichkeit wäre, dass sich die BKW wieder ausschliesslich auf eine CO2-freie Stromproduktion konzentriert», sagt Gasche. Die bernische Energiedirektorin und BKW-Verwaltungsrätin Barbara Egger war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar, da sie derzeit mit einer Grippe im Bett liegt.

CO2-Projekte auf Eis legen

Würde sich die BKW dafür entscheiden, künftig nur noch CO2-freien Strom zu produzieren, müsste die BKW gleich mehrere Projekte und Beteiligungen fallen lassen. Das in Utzenstorf geplante Gaskombikraftwerk hätte gemäss dieser Strategie im Produktionsportefeuille der BKW keinen Platz mehr. Die BKW-Spitze verfolgt dieses Projekt bereits heute mit reduziertem Enthusiasmus, da die aktuell sich abzeichnenden CO2-Vorgaben des Bundes den Betrieb dieses Werks wenig rentabel machen.

Im Weiteren würde wohl das stark umstrittene Projekt im deutschen Dörpen für ein neues Kohlekraftwerk auf Eis gelegt. Der Widerstand gegen das Kohlenkraftwerk ist massiv, nicht nur vor Ort, sondern auch hier zu Lande. Auch die verschiedenen Beteiligungen an Gaskombikraftwerken in Italien müsste die BKW mittelfristig wieder verkaufen.

Bei der BKW rechnet man derzeit auch an Modellen, die ohne Atomstrom und Gaskombikraftwerke auskommen sollen. In diesem Falle kämen möglicherweise grössere Beteiligungen an Projekten im Ausland in Frage, die erneuerbaren Strom produzieren. Eine Beteiligung an einem grossen Windkraftwerk in Norddeutschland käme hier wohl zum Zuge.

Grüne für Gaskraftwerke?

Diese Woche wurde bekannt, dass die Grüne Partei Schweiz an ihrer Delegiertenversammlung entscheiden wird, ob man den Bau eines Gaskombikraftwerkes in der Schweiz nun doch unterstützen soll. Damit wollen sich gewisse Teile der Grünen klarer gegen neue AKW stellen. «Wir beobachten natürlich diese Entwicklung», sagt Pfisterer. Bisher sei man bei der BKW davon ausgegangen, dass der Widerstand gegen ein Gaskombikraftwerk mindestens so gross sei wie gegen neue Atomkraftwerke.

Diese Bestrebungen zeigen: Die BKW ist bei der Festlegung der Strategie extrem von politischen Weichenstellungen abhängig. Doch die Krux liegt darin, dass die politischen Mehrheiten für Atomkraft oder Strom aus Gaskraftwerken extrem volatil sind.

Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/BKW-steht-vor-Weichenstellung/story/13632629





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