LESERBRIEFE
Aufwachen, Marschmenschen!
Zu der geplanten Ansied-lung von Kohlekraftwerken haben wir folgende Zuschrift erhalten.
Der Umwelt und Menschenschutz ist in aller Munde. Besonders unsere Kanzlerin Frau Merkel erwirbt sich Ansehen durch ihre Bemühungen, in anderen Ländern „auf den Busch zu klopfen". Viele Menschen kaufen Autos mit umweit freundlichen Technologien, dämmen ihre Häuser, bauen Kollektoren aufs Dach und so weiter. Dieses alles gehört zum richtigen Weg.
Jetzt bietet sich in Brunsbüttel die Gelegenheit, wirklich in novativ für die Zukunft unseres Landes Weichen zu stellen, ganz klar auf neue Energieformen zu setzen und zu forschen, statt eine Steinzeittechnik zu verwirklichen, die längst tot und begraben sein sollte.
Eine weitere Frage für mich ist die, ob wir Marschmenschen (und mit uns natürlich alle Schleswig-Holsteiner) uns diese Steinzeittechnik wirklich einfach so aufdiktieren lassen? Wir sind das Volk! Die vor der Tür stehenden Wahlen sind die einzige Möglichkeit, den Menschen, die unsere Volksvertreter sein sollten, ganz klipp und klar zu zeigen, was wir wollen: Kein einziges dieser sch... Kohlekraftwerke!
Arbeitsplätze und Energie-engpass sind Argumente, mit denen man nicht einmal Kinder ins Boxhorn jagen kann. Hier soll auf dem Rücken der Menschen und ohne Rücksicht auf deren Gesundheit Geld verdient werden, und zwar von Konzernen, Stadtwerken und so weiter, die weit weg sind.
Es sollte endlich ein ebenso arbeitsplatzbringender wie zukunftsweisender Weg in wirklich umweltfreundliche Energiegewinnung eingeschlagen werden. Dieser würde für die Zukunft mit Sicherheit mehr Arbeitsplätze bringen, als die lächerlichen 200 im Kohlekraftwerk. Was nützen diese
200 Arbeitsplätze, wenn man im Tausch dafür die Produkte unserer Landwirte, die durch SAVA, Industrie und so weiter aus dem Raum Brunsbüttel eh schon vorbelastet sind, dann ir gendwann nicht mehr vermarkten kann und wir Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten nicht mehr essen können.
Also Marschmenschen auf wachen — Zeit, sich die Frage zu stellen, ob unsere Politiker wirklich noch was merken — nutzt die Gunst der (Wahl-) Stunde und bedenkt dabei auch einmal, welche Hypotheken wir unseren Kindern hinterlassen.
Lars Böge Nortorf bei Wilster
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Brunsbütteler Zeitung 23. Mai 2008
Auf Seite 11 Brunsbüttel