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Zukunftsträchtiges Kraftwerk eingeweiht. WZ vom 28.10.2008

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 29.10.08, 22:25  Betreff: Zukunftsträchtiges Kraftwerk eingeweiht. WZ vom 28.10.2008  drucken  weiterempfehlen



Zukunftsträchtiges Kraftwerk eingeweiht

Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen liefert ein 24 Millionen Euro teures Biomassekraftwerk.


Brunsbüttel


– Ein weiterer Schritt zum Energiestandort ist getan: Gestern gab Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Werner Marnette das Startsignal für den Betrieb eines der bundesweit größten Biomasse-Kraftwerke, in dem aus Holzhackschnitzeln Strom und Wärme erzeugt werden.


In einem Joint-Venture haben die
Glückstädter Novus Energy GmbH und die Flensburger Stadtwerke GmbH das
24 Millionen Euro teure Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Brunsbütteler Total Bitumenwerk verwirklicht. Die Nachbarschaft ist
nicht zufällig ausgewählt: Total bezieht Prozessdampf aus dem
Kraftwerk. Der Strom wird ins Netz eingespeist. Die Anlage, die durch
die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen als kohlendioxid-neutral gilt, kann jährlich bis zu 18 Megawatt Wärme und 7,5 Megawatt Strom erzeugen. Zehn Arbeitsplätze sind neu entstanden.


„Wir sind stolz, dass wir es nach einigen Jahren harter Arbeit
geschafft haben“, erklärte Heinrich Unland, Geschäftsführer der Novus
Energy. Die Grundsatzentscheidung für das Kraftwerk fiel vor fünf
Jahren mit den Flensburger Stadtwerken. Im November 2006 war erster
Spatenstich. Im Regelbetrieb ist das Biomasse-Heizkraftwerk seit 14 Tagen.


„Der Markt für dezentrale Energieerzeugung wächst“, betonte Unland
gestern und kündigte an, dass dieses Projekt nicht das einzige Vorhaben
der Novus Energy sei. „Es ist eine der größten Anlagen in Deutschland,
die nachwachsende Rohstoffe einsetzen“, erklärte Unland. „Zu einer
Entwaldung kommt es nicht“, versicherte er. Die zur Energieerzeugung
verwendeten Holzhackschnitzel, etwa aus dem Rückschnitt von Knicks,
seien in der Vergangenheit schlicht verrottet.


„Wir sprechen nicht nur von Klimaschutz, wir handeln danach“,
erklärte der Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, Mathias
Wolfskeil. Immerhin würden durch die Anlage in der Ostermoorer Straße
jährlich 78 000 Tonnen CO2 eingespart, verglichen mit einem
Steinkohlekraftwerk gleicher Leistung.


Wirtschaftsminister Marnette, der sich erneut für einen Mix aus
Kernkraft, Steinkohle und erneuerbaren Energien aussprach, bescheinigte
Anlagen wie der in Brunsbüttel eine besondere Bedeutung. Ökologie und
Ökonomie ließen sich so unter einen Hut bringen. Ganz wichtig jedoch
für die Betreiber: Subventionen von Kraftwerken erteilte Marnette eine
klare Absage.


Derartige Unterstützung sei auch gar nicht nötig, sagte Wolfskeil:
„Eine solche Anlage rechnet sich. Dafür sind wir hier.“ Und es gehe
nicht nur um Euros: „Klimaschutz kostet nicht nur, sondern bringt auch
für die Zukunft Lebensqualität.“


Die Flensburger bringen nicht nur ihr Know-How in Brunsbüttel ein. Für die Stadtwerke von der Förde ist der Betrieb des Biomasse-Kraftwerks
auch aufschlussreich auf dem Weg aus der Energieerzeugung aus
Steinkohle. Derzeit werden in Flensburg täglich 40 Tonnen Holz
beigemischt und auf diese Weise 13,5 Tonnen Steinkohle eingespart.
Oder, wie Wolfskeil vorrechnete: jährlich 14 000 Tonnen CO2.


„Biomasse war für uns zunächst etwas Neues“, berichtete der
Bundesgeschäftsführer von Total Bitumen. Doch die anfängliche Skepsis
über mögliche Unsicherheiten bei der konstanten Energieversorgung aus
dem Kraftwerk sei schnell gewichen: „Uns hat der Technologieansatz
überzeugt.“ Und letzten Endes auch die Standortwahl in unmittelbarer
Nachbarschaft.


Angesichts der Millioneninvestition in der Schleusenstadt steht für
Bürgermeister Wilfried Hansen fest, dass Brunsbüttel ein lohnender
Standort sei. Doch auch, wenn ihm Dr. Werner Marnette kräftige
Steuereinnahmen durch das neue Kraftwerk ankündigte, sei er nicht
wunschlos glücklich. Die Nachricht von der Verzögerung beim Bau der
A 20 habe er mit Schrecken aufgenommen. Und die B 5 müsse endlich
ausgebaut werden. Hansen: „Wir brauchen das für den Wirtschaftsraum.“


RALF PÖSCHUS








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