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Unsichtbare Gefahr aus dem Schornstein. WZ vom 13.02.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 13.02.09, 20:12  Betreff: Unsichtbare Gefahr aus dem Schornstein. WZ vom 13.02.2009  drucken  weiterempfehlen



Unsichtbare Gefahr aus dem Schornstein

Glückstadt/rp

– Rauchende Schlote – noch in den 60er Jahren des vorigen
Jahrhunderts war dies gleichbedeutend mit wirtschaftlicher
Produktivität, mit Wachstum. Heute sind rauchende Schlote ein Sinnbild
für Umweltverschmutzung im großen Stil. Doch damit haben die in
Brunsbüttel geplanten Kohlekraftwerke nichts mehr gemein. Beste
Atemluft entweicht den Schornsteinen dennoch nicht. Und gerade das
fürchten die Gegner der Vorhaben. Denn, so argumentieren sie, es seien
die gefährlichen Substanzen wie Dioxin, die neben Kohlendioxid und
Stickstoff bei der Verbrennung von Steinkohle anfallen werden.


Einer, der vor der unsichtbaren Gefahr warnt, ist Sven Wiegmann aus Glückstadt. Der 38-jährige Diplom-Geograph ist als Bodenwert-Ermittler
für öffentliche Auftraggeber tätig. Und er hat auf verschiedenen
Veranstaltungen der Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz
Unterelbe die möglichen Folgen des Kraftwerksbetriebs geschildert.


„Das Hauptproblem ist ein nachhaltiges Risiko für die Landwirte,
eine dauerhafte Speicherung von Schadstoffen im Boden.“ Das größte Übel
berge dabei die Gruppe der Dioxine. Denn es dauere vermutlich
Generationen, bis diese Substanzen abgebaut seien. Bestes Beispiel sind
für Wiegmann die Spülflächen der Elbe, auf denen sich jahrelang Dioxin
angesammelt hat, mit der Folge, dass Leber von Schafen, die dort
geweidet haben, nicht mehr verzehrt werden darf.


Es sei nicht auszuschließen, das bei sich beim Betrieb von
Kohlekraftwerken über 40 Jahre entsprechende Auswirkungen für
Wilstermarsch ergäben. Deren Böden gehören für Wiegmann zu den besten
der Welt. Die seien jetzt gefährdet. Für die Landwirte könne das
bedeuten, dass sie eines Tages ihre Erzeugnisse nicht mehr vermarkten
können oder, schlimmstenfalls, dies nicht mehr dürfen, weil diese
schadstoffbelastet sind.


Ohnehin gebe es nur „relativ wenige Grenzwerte“ für Giftstoffe.
Wiegman ist überzeugt, dass die als gesundheitlich unbedenklich
geltenden Toleranzen weiter sinken werden, und neue hinzukommen, weil
heute noch nicht nachweisbare Stoffe in wenigen Jahren gemessen werden
könnten. Dann könnte es zu spät sein für die betroffenen Landwirte.


Natürlich, gibt Wiegmann zu, gebe es aus heutiger Sicht keine
sichere Prognose über die Auswirkungen der Kohlekraftwerke.
Andererseits basierten die Grundlagen für die Genehmigungsverfahren
nicht zwingend auf fetten Marschböden, die giftige Stoffe besser
speicherten als etwa sandhaltige Böden. Aber genau aus diesem Grund
käme er zu dem Schluss: „Ich würde den Bauern empfehlen, dieses Risiko
nicht zu tragen.“









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