Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Krebsrate: Bürger wollen Aufklärung. WZ vom 27.07.2011

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 27.07.11, 23:12  Betreff: Krebsrate: Bürger wollen Aufklärung. WZ vom 27.07.2011  drucken  weiterempfehlen



Krebsrate: Bürger wollen Aufklärung

Unterschriftenaktion soll Druck auf die
Landesregierung ausüben, die hohe Krebsrate in Wewelsfleth
wissenschaftlich untersuchen zu lassen

Wewelsfleth

„Wir wollen Druck erzeugen bei der Regierung, sich der
Ursachenklärung für das Krebscluster in Wewelsfleth anzunehmen“,
begründet der Brokdorfer Karsten Hinrichsen eine Unterschriftenaktion
auf Initiative der Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz
Unterelbe, wonach die Landesregierung aufgefordert wird die Ursache zu
finden. Im November 2009 stellte das Schleswig-Holsteinische
Krebsregister fest: „In der Gemeinde Wewelsfleth übersteigt die
registrierte Zahl der Krebsneuerkrankungen die Zahl der erwarteten
erstmals in einem statistisch auffälligen Maß (128 statt erwarteter 87,7
Erkrankungsfälle).“ Die Vermutungen, die von Ministeriums- und
Gesundheitsamts-Vertreter dazu geäußert wurden,
seien unbefriedigend. Hinrichsen: „Die Bevölkerung ist beunruhigt,
möchte wissen, woher es kommt.“


Seiner Ansicht nach könne nur eine epidemiologische Untersuchung hier
konkret Aufschluss geben. „Ein Versuch ist es wert, der natürlich Geld
kostet.“ Die bisherigen Wahrscheinlichkeitstheorien seien nicht
befriedigend. „Die Bürger wollen ernst genommen werden.“ Das zeige auch
die Resonanz auf die Aktion: Bisher wurden schon weit über 1000
Unterschriften – mehr oder weniger intensiv – gesammelt. Die behördliche
Vermutung, dass die Menschen in der Gemeinde stärker sensibilisiert
seien, früher zur Vorsorgeuntersuchung gingen und entsprechend früher
auch beginnender Krebs erkannt werde, sei nicht belegbar. Genauso wenig
die Variante, dass der Lebenswandel oder der Werftenstandort
ausschlaggebend sei. Unbefriedigend sei ebenso die Aussage, dass das
Krebscluster auf den ersten Blick nicht auf Radioaktivität hinweise, da
keine übermäßig hohen Befunde bei dafür signifikanten Krebsarten
bestehen. Alles, was insgesamt an Möglichkeiten genannt werde, könnte in
jedem Ort passieren. Ein unbefriedigendes Ergebnis. Wie lange die
Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative dauern wird, sei noch nicht
terminiert, so Hinrichsen. Die Initiative wolle das weitere Vorgehen der
Gemeinde abwarten, um mit den Unterschriften unterstützend zu agieren.


Wewelsfleths Bürgermeister Ingo Karstens bestätigt, dass die Besorgnis über die Krebs-Häufigkeit
in der Gemeinde nach wie vor bestehe. Die Gemeindevertretung hatte
einstimmig beschlossen, die Landesregierung aufzufordern, die Ursache
wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Das Sozialministerium habe sich
gemeldet, am 28. Juni gab es ein Fachgespräch mit Vertretern aus
verschiedenen Bereichen. Aus Wewelsfleth nahmen Bürgermeister Ingo
Karstens und der Arzt Tino Reimers gemeinsam mit dem Leiter der
Amtsverwaltung, Heiko Wiese, teil. „Wir haben zwei Stunden mit den
Experten zusammengesessen.“ Karstens Fazit: „Aus meiner Sicht war das
Ergebnis unbefriedigend.“ Es habe keine Ursache für die erhöhte
Krebserkrankungsrate genannt werden können. „Nach wie vor könnte es sich
um Zufälle handeln.“ Doch Zufälle über einen so langen Zeitraum? Das
sei für ihn nicht akzeptierbar, so Karstens. Er habe die Kommission
gebeten, das Ergebnis in Schriftform vorzulegen. Darauf wartet er nun,
wird das Schreiben nach Erhalt durcharbeiten und in der nächsten
Gemeindevertretung zur Diskussion stellen.


Eines hat der Bürgermeister vor den Experten deutlich gemacht und
unterstreicht dies auch öffentlich: „Wir lassen uns nicht vor einen
Karren spannen, laufen keiner ideologischen Sichtweise hinterher und
lassen uns nicht in eine Ecke treiben. Uns geht es um eine sachliche
Aufklärung, das sind wir unseren Bürgern schuldig.“ Und wenn die
Menschen ihrer Besorgnis auch per Unterschrift kund tun, so sei dies ein
legitimes Instrumentarium.


Im Übrigen schenke das Krebsregister Schleswig-Holstein
der Gemeinde große Aufmerksamkeit. „Die Zusammenarbeit mit dem
Krebsregister klappt.“ Alle zwei Jahre können sich die Wewelsflether
dorthin wenden, um die neueste Auswertung zu bekommen. Ende dieses
Jahres wird es wieder so weit sein. Denn klar ist zu diesem Zeitpunkt:
„Man kann nicht so zur Tagesordnung übergehen“, so Karstens.
Ilke Rosenburg






nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber