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Biogas aus der Müllverwertung? WZ vom 02.11.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 02.11.11, 23:56  Betreff: Biogas aus der Müllverwertung? WZ vom 02.11.2011  drucken  weiterempfehlen



Biogas aus der Müllverwertung?

SPD informierte sich bei der GAB / Benötigte Menge Biomüll wegen auslaufender Verträge nicht gesichert

Pinneberg /bam

Auch nach dem Beschluss, aus der Kernenergie auszusteigen, wird der
Strom weiter aus der Steckdose kommen. Doch auf die Frage, wie denn der
Strom der Zukunft erzeugt werden soll, gibt es keine eindeutige Antwort.
Deshalb hat sich der Pinneberger SPD-Kreisverband
des Themas Energie angenommen. Im Gespräch mit Gerd Doose,
Geschäftsführer der Gesellschaft für Abfallverwertung und
Abfallbehandlung des Kreises Pinneberg (GAB), wollten die Genossen
Möglichkeiten erörtern, aus Bioabfall Gas zu erzeugen.


Die Theorie klingt faszinierend: Das, was die Bürger aus den Beeten
ihrer Gärten zupfen, aus ihren Büschen und Bäumen schneiden oder von
ihren Rasen abmähen, wird bei der GAB zu Gas verarbeitet, mit dem Häuser
beheizt werden können.


Die Praxis ist komplizierter. In der Tat, so berichtete Doose den
Sozialdemokraten, sei es zwar möglich, aus dem Bioabfall, der derzeit
bei der GAB noch kompostiert wird, Gas zu erzeugen. Trockenvergärung
heißt das Verfahren.


Das Gas könnte auf dem Gelände der GAB zur Stromerzeugung benutzt
oder an Haushalte zum Heizen weitergeleitet werden. Rund 900 000 Euro
würde die GAB damit jährlich verdienen.


Das Problem: Zuvor muss die GAB investieren, und zwar acht bis neun Millionen Euro. Derzeit werden bei der Anlage in Tornesch-Ahrenlohe
rund 40 000 Tonnen Bioabfall angeliefert. Das, so berichtete Doose, sei
das Minimum, das an Abfall benötigt werde, damit sich die Investition
rechne. „Die GAB braucht aber Sicherheit, dass diese Mengen ständig
verfügbar sind“, sagte SPD-Chef Hannes Birke.


In Tornesch wird unter anderem der Bioabfall aus Teilen des Kreises
Steinburg verarbeitet. Der Vertrag läuft nur noch bis 2015. Auch Teile
des Norderstedter Bioabfalls werden bei der GAB entsorgt. Dieser Vertrag
endet 2014.


Die größte Menge stammt aus dem Kreis Pinneberg. Doch auch dieser
Entsorgungsvertrag endet 2019. Und ob die GAB auch weiterhin auf diesen
Abfall zurückgreifen kann, ist laut Birke völlig unsicher. Denn nach
Ablauf der Verträge müsse europaweit ausgeschrieben werden. „Die Mengen
können nicht dauerhaft garantiert werden. Die benötigte Sicherheit hat
die GAB derzeit nicht“, sagte Birke. Selbst wenn das der Fall gewesen
wäre, wären die Müllgebühren um 12 bis 13 Euro pro Jahr gestiegen.
Birkes Fazit: „Kurzfristig wird die GAB hier kein Biogas erzeugen
können.“ Bioabfall dazu kaufen, rechne sich nicht, so Doose.


Lösen sich die Biogaspläne der Genossen in Luft auf? Nein, sagt
Birke: „Die Sache ist nicht vom Tisch, wir werden beobachten, wie sie
sich weiter fortsetzt. Steigende Energiepreise könnten dafür sorgen,
dass eine Biogasanlage in naher Zukunft kein Zuschussgeschäft mehr sei.


Auch wenn es der GAB gelingen sollte, mit ihren Partnern in Sachen
Bioabfall neue Verträge mit langer Laufzeit zu schließen, werde die
Biogasanlage wieder interessant, ergänzte der SPD-Landtagskandidat
Kai Oliver Vogel. Der nächste Schritt der SPD, um über die Folgen der
Energiewende zu informieren, ist eine Fachkonferenz mit Experten.



 

GAB Abfallentsorgung Seit
25 Jahren organisiert die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und
Abfallbehandlung (GAB) die Müllverwertung im Kreis Pinneberg. Jährlich
werden rund 150 000 Tonnen Abfälle im Abfallwirtschaftszentrum
verarbeitet. Die GAB beschäftigt 160 Mitarbeiter. Das Unternehmen
organisiert die Abwicklung des gesamten Abfallmanagements einschließlich
Aufstellen von Sammelbehältern, Einsammeln und Sortieren der Abfälle
sowie deren Entsorgung. Der Recyclinghof in Tornesch nimmt auch
Anlieferungen von Gewerbebetrieben und Privatpersonen an.







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