Gasthof gegen Stromkonzern – Kohlekraftgegner machen Theater
Brunsbüttel/rp
An Ideen mangelt es der Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz
Unterelbe/Brunsbüttel nicht, wenn es darum geht, gegen das geplante
Kohlekraftwerk der Tübinger Südweststrom im Industriegebiet der
Schleusenstadt vorzugehen. Jetzt will die Initiative Theater machen –
auf der Bühne des Brunsbütteler Elbeforums.
Dort hebt sich Donnerstag, 1. März, 19 Uhr, der Vorhang zu dem Stück
„So heiß gegessen wie gekocht“, aufgeführt von der Berliner Compagnie.
Der Vorverkauf ist angelaufen.
Dieser Beitrag, so Dr. Karsten Hinrichsen von der Bürgerinitiative,
sei für Brunsbüttel wie maßgeschneidert. „Denn hier planen
Energieunternehmen einen Kraftwerkspark mit einer Leistung von ca. 3300
Megawatt und einem Kohlendioxyd-Ausstoß von über 15 Millionen Tonnen pro Jahr.“ Das sei „ein gefährlicher Beitrag zur Klimakatastrophe“.
In dem Stück des Berliner Ensembles geht es um einen Gasthof, in
dessen unmittelbarer Nähe ein Kohlekraftwerk entstehen soll. Während im
Gastraum die Honoratioren der Stadt mit den Managern mauscheln, werden
den Köchen einige Zusammenhänge bewusst – die Küche wird zum
Widerstandsnest. „Ein kleiner Gasthof gegen einen schier übermächtigen
Stromkonzern, sechs ziemlich schräge Figuren, schmissige Songs, heiße
Rhythmen – so ernst das Problem, so unterhaltsam das Stück der Berliner
Compagnie“ heißt es im Pressetext zur Aufführung.
Die ist zwar für die Kohlekraftgegner ein Stück weit Neuland im Reigen
ihrer Aktionen. Zugleich ist der Theaterabend aber auch finanziell ein
Wagnis. Denn nicht die gesamten Kosten können durch Sponsoren
eingefahren werden, sagt Hinrichsen. Immerhin, er weiß regionale
Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien ebenso hinter sich
wie zahlreiche Stiftungen.
Karten gibt es im Elbeforum.