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Büttel: Drehscheibe des Offshore-Windstroms. WZ vom 31.03.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 31.03.12, 19:34  Betreff: Büttel: Drehscheibe des Offshore-Windstroms. WZ vom 31.03.2012  drucken  weiterempfehlen



Drehscheibe des Offshore-Windstroms

Netzbetreiber baut in Büttel riesige Konverterhallen und Umspann-Schaltwerke/Anschluss im Herbst 2013

Büttel

Die kleine Gemeinde Büttel in der Wilstermarsch wird zur Drehscheibe des Offshore-Windstroms
aus der deutschen Nordsee. Der in vier Windparks nördlich von Helgoland
und westlich von Sylt erzeugte Strom soll in das Strom-Drehkreuz Büttel zwischen der Kanalhochbrücke Brunsbüttel und dem Holstendamm in die Strom-Autobahn nach Süddeutschland eingespeist werden.


Im Auftrag des Stromnetzbetreibers TenneT TSO GmbH, der rund drei Milliarden Euro in den Anschluss der Nordsee-Windparks an die deutschen Stromautobahnen investiert, werden in Büttel riesige Konverterhallen und Umspann-Schaltwerke aufgebaut. In der Nordsee werden weitere Konverterplattformen zur Übernahme des Offshore-Stroms
errichtet, eine 85 Kilometer lange Seekabeltrasse wird verlegt und
weitere 45 Kilometer Erdkabel werden von Büsum bis Büttel eineinhalb bis
zwei Meter tief in den Boden gefräst. Eine weitere drei Kilometer lange
Anschlussleitung soll die Anbindung des Umspannwerks Büttel ins
öffentliche Netz herstellen.


Alexander Greß vom Kommunikationsstab der Firma TenneT geht davon aus, dass der Anschluss des ersten Offshore-Windparks
an die Schaltzentrale in Büttel schon im Herbst 2013 möglich sein wird.
Auf der Baustelle neben der B 5 wird schon jetzt mit Hochdruck
gearbeitet. „Im Sommer werden mehr als 100 Beschäftigte auf dieser
Baustelle tätig sein“, kündigte Alexander Greß an. Der Bau des Windparks
nördlich von Helgoland hat bereits begonnen. Greß rechnet damit, dass
im Sommer auch mit dem Bau eines Windparks vor der Küste Sylts begonnen
werden kann.


Jeder einzelne Windpark macht in Büttel den Bau von jeweils einer
4000 Quadratmeter großen und 16 Meter hohen Konverterhalle sowie die
Installation großer Schaltflächen unter freiem Himmel notwendig. Für
jede Konverterhalle müssen zwei starke Transformatoren mit gigantischen
Ausmaßen positioniert werden. Siemens hat die ersten zwei Trafos mit
einem Transportgewicht von jeweils 358 Tonnen auf dem Wasserweg von
Nürnberg bis zum Elbehafen Brunsbüttel herangebracht. Von dort wurden
die Schwergewichte auf Tiefladern zur Baustelle gebracht. Dort werden
sie bis zu einem Gesamtgewicht von jeweils 456 Tonnen technisch
aufgerüstet, um dann auf vorbereiteten Gleisabschnitten hydraulisch an
ihre voraus berechneten Positionen geschoben zu werden.


TenneT hat in Büttel für die vier Windpark-Einspeisungen
eine Gesamtfläche von gut fünf Hektar aufgeschüttet. Für jeden Windpark
werden für Umspannwerk und Konverter knapp 1,5 Hektar benötigt. „Für
den ersten Windpark haben wir rund 1000 Betonpfähle bis zu 25 Meter tief
in den Baugrund gerammt, die die schweren Lasten tragen müssen“,
erläuterte Alexander Greß. Imposant ist die noch leere Konverterhalle,
in der künftig der ankommende Gleichstrom in Dreh- beziehungsweise
Wechselstrom umgewandelt werden soll. Im Umspannwerk wird der Strom auf
380 kV gesteigert, um dann in die Stromautobahn eingebunden zu werden.


Greß verglich die Stromnetze mit dem deutschen Straßennetz: für 380
und 220 kV auf den Stromautobahnen sei TenneT zuständig, E.ON Netz
arbeite für die 110-kV-Leitungen auf den Bundesstraßen, darunter die Schleswig-Holstein-Netz
AG auf Landes- sowie kommunale Versorgungsunternehmen auf
Gemeindestraßen. „Wir sind dafür zuständig, dass Strom in großen Mengen
transportiert werden kann“, unterstrich Greß. Der Bütteler Strom gehe
auf zwei Trassen über Hamburg sowie über Dollern bei Stade in Richtung
Süddeutschland bis hin nach Bayern.


Die Offshore-Anschlussleitungen, die bei Büsum
unter den Landesschutzdeich hindurch gebohrt wurden, sind bereits bis
Eddelak verlegt. „In den nächsten Wochen folgt die letzte Etappe bis
Büttel“, versprach Alexander Greß. Um den Nord-Ostsee-Kanal
zu kreuzen, wurden auch hier Bohrungen erforderlich, um Leerrohre zu
verlegen, in die später die Kabel eingezogen werden sollen. Pro Offshore-Windpark müssen zwei See- und Erdkabelstrecken mit je zehn Zentimeter starken Kabeln verlegt werden. Die vier Nordsee-Windparks vor Schleswig-Holstein werden über eine gemeinsame Trasse bis Büsum und dann weiter bis Büttel an das Stromnetz angeschlossen. TenneT-Sprecher Alexander Greß: „Wir erzeugen keine Energie, wir transportieren sie nur!“
Jochen Schwarck







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