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Kreidekuhlen sollen Speicher für Windenergie werden. WZ vom 16.08.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 21.08.12, 22:09  Betreff: Kreidekuhlen sollen Speicher für Windenergie werden. WZ vom 16.08.2012  drucken  weiterempfehlen





Kreidekuhlen sollen Speicher für Windenergie werden



Vorprüfung für 100-Millionen Euro teures
Pumpspeicherkraftwerk im Kreis Steinburg abgeschlossen



Itzehoe



Es wäre eine
gigantische Batterie für Windenergie: In der Gemeinde Lägerdorf (Kreis
Steinburg), bisher bekannt für seine Kreide, soll 2015 ein Großprojekt der
Energiewende entstehen – ein 100 Millionen Euro teures Pumpspeicherkraftwerk.



Seit wenigen
Tagen ist die erste Hürde genommen. „Die Vorprüfung ist in wichtigen Punkten
abgeschlossen“, bestätigte gestern Karsten Becker, Planer der Anlage beim
Zementhersteller Holcim Deutschland. Holcim und Energieversorger E.ON Hanse
wollen das Pumpspeicherkraftwerk gemeinsam bauen, investieren zudem 100
Millionen Euro in einen Windpark mit 20 Anlagen an der Autobahn 23.



Ein Pumpspeicherkraftwerk
braucht ein Gefälle. Das liefern auf dem flachen Land zwei Lägerdorfer
Kreidegruben unterschiedlicher Tiefe, die als Ober- und Unterbecken fungieren
sollen. Die Grube „Saturn“ ist etwa 40 Meter tief, die Grube „Schinkel“ etwa
110 Meter. „Dazwischen muss ein drei Kilometer langer unterirdischer Stollen
gebohrt werden“, erklärt Becker. Er hat ein Gefälle von 80 Metern. Wird der
produzierte Windstrom gerade nicht benötigt, pumpt das Kraftwerk Wasser ins
Speicherbecken. Herrscht Flaute, rauschen 104 Kubikmeter pro Sekunde abwärts
und treiben eine Turbine an. Ihre Leistung beträgt 70 Megawatt“, sagt Bernd
Eilitz, Sprecher bei Eon Hanse. „Das Speicherbecken mit seinen 17 Millionen
Kubikmetern Wasser kann bei Windstille zwei Tage lang Strom erzeugen, nämlich
3,5 Gigawattstunden.“



Strom
bezieht das Pumpspeicherkraftwerk nicht nur durch dem eigenen Windpark an der
A 23, sondern von allen Windrädern. Diese müssen wegen des fehlenden
Netzausbaus derzeit oft abgeschaltet werden. Das Pumpspeicherkraftwerk würde
also nicht nur dem Zementhersteller Energie liefern, sondern könnte zu einem
maßgeblichen Baustein der Energiewende werden, indem es regionale Überschüsse
auffängt oder bei Strombedarf durch seine Turbine ausgleicht.



Zwar ist die
technische Umsetzbarkeit, die Genehmigungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit
in groben Zügen geprüft, doch einige Probleme müssen die Experten noch lösen.
Etwa die Befüllung. „Zehn bis 15 Jahre würde es dauern, bis Zuflüsse und
Regenwasser die Kreidegruben volllaufen lassen“, so Becker. Deshalb wird
darüber nachgedacht, sie in den Hochwasserschutz der Region einzubinden. Droht
die Stör über die Ufer zu treten, wird ihr Wasser in die Gruben geleitet, die
so schneller gefüllt werden können.



Holcim setzt
auf das ökologische Kraftwerk, weil ein Drittel der Betriebskosten des
Zementherstellers Stromkosten sind. „Abbaugeräte, Förderanlagen und die
Zementmühlen laufen mit Strom“, sagt Karsten Becker. „Und da dort mit einer
Verdopplung der Preise zu rechnen ist, wollen wir uns langfristige Perspektiven
schaffen.“



Als tödlich
für das Pumpspeicherkraftwerk könnte sich jedoch die Oberflächenwasserabgabe
erweisen, also die Gebühr für die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern.
Becker: „Da unser Pumpspeicherkraftwerk als geschlossenes System arbeitet,
hoffen wir, davon verschont zu bleiben.“



Die endgültige Entscheidung über die
Machbarkeit des Projektes soll im Herbst fallen.



Eckart Gehm






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