Kreisübergreifende Nutzung des Abfalls geplant
Heide /ala
Mit der Auflösung der Abfallentsorgungsgesellschaft Unterelbe mbH
(AUE) beginnt die Suche nach einer neuen Verwertung. Bisher ging der
Restmüll nach Tornesch-Ahrenlohe in Pinneberg.
Der Biomüll wird im Kompostwerk in Bargenstedt (KBA) in Dithmarschen zu
Humus verarbeitet und an Landwirte verkauft, die diesen als Düngestoffe
nutzen. Dass hat viele Vorteile – wie eine höhere Wasserspeicherung und
eine stabilere Bodenstruktur. „Der Kompost erhöht in der Landwirtschaft
die Ertragssicherheit“, erklärte KBA-Geschäftsführer
Stefan Masch im Agrar- und Umweltaussschuss des Kreises Dithmarschen.
Kompost sei aktueller denn je – „Böden brauchen Humus“, so Masch.
Seit 23 Jahren besteht die KBA. Ab 2016 werden die Karten neu
gemischt. Und dabei steht der Standort in Bargenstedt mit im Wettbewerb –
auch wenn nach Ansicht der Ausschuss- Mitglieder die Abwicklung bisher
gut funktionierte. Während beim Restmüll der Kreis Dithmarschen eigene
Wege geht, soll die Bio-Abfallbehandlung bereits im kommenden Jahr gemeinsam mit dem Kreis Steinburg EU-weit
ausgeschrieben werden. „Für uns ist dies ein wichtiger Baustein“, so
Dirk Sopha, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgellschaft Dithmarschen
(AWD).
Für die Verwendung von Kartoffelschalen, Apfelresten und Co. gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Neben der Gewinnung von Humus in der KBA
wurden im Ausschuss weitere Verfahren vorgestellt, um den
Kommunalpolitikern die Alternativen und die Folgen deutlich zu machen.
Dazu gehört zum Beispiel die energetische Nutzung von Bioabfällen als
Beitrag zur Energiewende wie bei der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde oder auch die Kompostierung oder Vergärung. Sopha: „Es sind verschiedene Verfahren in der Überlegung.“
Die AUE wurde 1998 von Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg ins Leben
gerufen. Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung waren sich
einig, dass die Kooperation nicht mehr zukunftsfähig ist. Der Vertrag
läuft 2015 aus. Ziel ist, künftig den stärker gewordenen Wettbewerb auch
bei der Entsorgung von Restmüll zu nutzen und damit günstigere Preise
zu erzielen. In Deutschland stehen rund 70 Müllverbrennungsanlagen mit
einer Kapazität von über 20 Millionen Tonnen im Wettbewerb. „ Die
gesetzlich vorgeschriebene Entsorgungssicherheit ist damit
gewährleistet“, so Sopha. Bis Ende 2030 sei es kein Problem, den Abfall
zu entsorgen.