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Trasse vonh Niebüll nach Brunsbüttel erhitzt die Gemüter. WZ vom 21.11.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 22.11.12, 22:23  Betreff: Trasse vonh Niebüll nach Brunsbüttel erhitzt die Gemüter. WZ vom 21.11.2012  drucken  weiterempfehlen

Trasse von Niebüll nach Brunsbüttel erhitzt die Gemüter

Brunsbüttel/ala

Der Bau der 380-kV-Leitung von Niebüll nach
Brunsbüttel erhitzt die Gemüter. Über den Trassenverlauf gehen die
Meinungen genauso weit auseinander wie über den Einsatz von Erd- oder
Freikabeln. Doch die Zeit drängt. Im kommenden Jahr wird der
Regionalplan voraussichtlich in Kraft treten und damit weitere
Windenergieanlagen ans Netz gehen. Aber schon heute sind die Netze
überfordert und können den Strom nicht mehr transportieren.


Unproblematisch sei die Strecke zwischen Brunsbüttel und Barlt,
erklärte Dr. Arno Gramatte, Projektleiter der TenneT GmbH aus Bayreuth,
in einer gemeinsamen Sitzung des Agrar- und Umweltausschusses sowie des
Wirtschafts- und Planungsausschusses des Kreises. Nur die Kanalquerung
sei nicht ganz einfach. Und im Industriegebiet Brunsbüttel sei es
schwierig, da es dort bereits zahlreiche Leitungen gebe, so der
Projektleiter.


Doch die Probleme fangen erst so richtig zwischen Barlt und Heide an. Es gibt Überlegungen, die bestehenden 110-kV-Leitungen
von E.ON Netz auf einem Mehrsystemmast mit einer Höhe von rund 65 Meter
zu nutzen - oder die Bahntrasse. Auch ohne Elektrifizierung sei das
möglich, so Gramatte. Aber beides ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Richtig kompliziert wird es dann von Heide nach Husum mit der Querung
der Eider. Flora und Fauna sowie Siedlungen und Erholungsräume müssen
bei der Trassenplanung berücksichtigt werden. Und das ist in dieser
Region besonders kompliziert und hat bereits zur Gründung der
Bürgerinitiative „Westküste trassenfrei“ geführt. Alles muss zudem noch
mit insgesamt vier neuen Umspannwerken verknüpft werden.


Die Entscheidungen sind noch längst nicht gefällt. Ziel sei,
Varianten mit möglichst geringem Konfliktpotenzial zu finden, erklärt
Gramatte. Einfach wird das nicht. Allein für die Eiderquerung gibt es
drei Varianten. Eine von der Bürgerinitiative befürwortete Erdkabelung
kommt allerdings nicht in Frage. Nur wenn alle Optionen für eine
Freileitung gescheitert sind, darf gesetzlich nach Angaben von Tobias
Goldschmidt, Referent im Energiewendeministerium, ein Erdkabel verlegt
werden. Zurzeit gibt es bundesweit lediglich vier vom Bund festgelegte
Pilotstrecken. Die Westküste zählt nicht dazu.


Wirtschaftlich und technisch sind sogenannte HGÜ-Kabel (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)
umstritten. Ein Verfechter ist Ingo Rennert, Aufsichtsratsvorsitzender
der infranetz AG aus Müden. Er zeigte im Ausschuss die Möglichkeiten auf
und machte deutlich, dass sein Unternehmen bereits zahlreiche
magnetfeldarme 380 kV-Drehstromsysteme verlegt
hat. Allerdings bisher ausschließlich im Ausland. Ein Grund für ihn ist
auch, dass an deutschen Hochspannungsnetzen jährlich über 30 Millionen
Vögel sterben. Was aus Sicht von Rennert durchaus machbar und
unproblematisch ist, wird von TenneT als zurzeit nicht realisierbar
angesehen. Zumal der Bund dies bisher auch nicht genehmigt hat.
Gespräche soll es dennoch geben. Und Andre Tesch von der
Bürgerinitiative forderte den Kreis und das Land auf, sich in Berlin für
das Thema einzusetzen. Der Ausschussvorsitzende Wilhelm Malerius sieht
dies skeptisch. Für ihn kommt es darauf an, dass die Netze möglichst
zügig gebaut werden. Und da sind Freileitungen für ihn die einzige
Möglichkeit. Und selbst dafür geht noch reichlich Zeit ins Land. Wenn
alles nach Plan läuft, rechnet TenneT mit der Fertigstellung der
gesamten Strecke nicht vor 2019.


Wichtig ist den Kommunalpolitikern auch die geplante Beteiligung der
Bürger an dem Netz. Große Versicherungen, so Malerius, wolle man hier
nicht haben. Noch werde dies juristisch geprüft, erklärt Pressesprecher
Alexander Greß. Er versicherte jedoch, dass TenneT dem offen
gegenübersteht. Mit einer hohen Rendite ist aber nicht zu rechnen. Die
ARGE Netz GmbH & Co. KG aus Breklum, die das Bürgernetz ins Rollen
brachte, rechnet mit etwa fünf Prozent. Der Kommentar von Malerius: „Das
muss noch mehr werden.“



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