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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 22.11.12, 23:16     Betreff: Strom in Salzstock speichern. WZvom 22.11.2012

Kärcher 1.512-227.0 Dampfreiniger S...


Strom im Salzstock speichern

Wirtschaftsminister hält Projekt von BeBa-Energie für ausbaufähig/ Raffinerie Heide bekundet grundsätzliches Interesse

Hemmingstedt

Die Raffinerie Heide hat zwei harte Jahre hinter sich. Nachdem sie
von Shell an die Klesch & Company Limited mit Sitz in London, der
Schweiz und Moskau verkauft worden war, musste sich der Hersteller von
Diesel, Heizöl und chemischen Produkten neu aufstellen und völlig
umdenken. Einfach sei dies nicht gewesen, sagte Geschäftsführer Thomas
Gerber beim Besuch des schleswig-holsteinischen
Wirtschaftsministers Reinhard Meyer. Dazu gehörten auch lange und harte
Verhandlungen zum Abbau von Stellen. Erst im Sommer hat sich die
Geschäftsleitung mit Betriebsrat und Gewerkschaft geeinigt. „Langsam
kommt wieder Ruhe in die Belegschaft“, erklärte Betriebsratsvorsitzender
Claus-Peter Schmidtke.


Nach der Kabinettssitzung in Büsum warf Meyer einen Blick auf die Deichbauarbeiten in Büsum, informierte sich bei der BeBa-Energie
in Hemmingstedt und der Raffinerie Heide über aktuelle Entwicklungen
und Erwartungen an die noch junge Landesregierung. Doch Forderungen
stellt Gerber nicht. Er löst die Probleme lieber alleine. Er betonte
jedoch die Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals
und damit des Hafens in Brunsbüttel, da das Öl auf diesem Weg aus der
ganzen Welt nach Dithmarschen gelangt. Nur 25 Prozent stammen von der
Mittelplate. Rückblickend, so der Geschäftsführer, habe es sich gelohnt,
dass die Raffinerie aus dem Shell-Konzern herausgelöst wurde. „Wir können jetzt besser auf Kundenbedürfnisse eingehen.“


Gerber ist überzeugt, dass trotz der Energiewende konventionelle
Energien noch über einen langen Zeitraum das Rückgrat und damit die
Menschen auf Öl angewiesen sein werden. Dennoch steht das „schwarze
Gold“ für den Geschäftsführer nicht im Widerspruch zu erneuerbaren
Energien. Er ist im Gespräch mit der BeBa-Energie,
die zurzeit an einem Projekt forscht, bei dem Strom aus Windenergie zur
Herstellung von Wasserstoff genutzt wird. Dieser könnte nicht nur von
der Raffinerie genutzt, sondern auch in einem der Salzstöcke gelagert
werden. Selbst die Beteiligung an einer Rückverstromung, die zurzeit
noch unwirtschaftlich ist, kann sich Gerber vorstellen. „Wir würden uns
voll und ganz mit einbringen.“ Wasserstoff als Speichermedium für
erneuerbare Energien ist auch aus Sicht von Meyer interessant und soll
daher vom Wirtschaftsministerium des Landes finanziell unterstützt
werden. Zudem will Meyer dafür EU-Fördertöpfe anzapfen.


Die zweitkleinste Raffinerie Deutschlands konzentriert sich
ausschließlich auf Norddeutschland – beliefert den Flughafen in Hamburg
mit Treibstoff und die Betriebe im Industriegebiet in Brunsbüttel mit
chemischen Produkten. Klein zu sein, hat auch Vorteile. Wenn zum
Beispiel in der kalten Jahreszeit mehr Heizöl benötigt wird, könne sich
die Raffinerie schnell dem Markt anpassen, erklärt Gerber, der in diesem
Jahr etwa acht Millionen Euro in die Infrastruktur investierte, um die
Flexibilität noch zu erhöhen.


„Man muss in die Unternehmen gehen, um die Bedeutung schätzen zu
lernen“, sagte Meyer nach einer Tour durch das Werk, in dem jährlich
rund 4,5 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet und 500 Mitarbeiter sowie 40
Azubis beschäftigt werden. „Es war interessant“, so das Fazit des
Wirtschaftsministers, bevor er nach St. Michaelisdonn aufbrach, wo ein
Essen der Kabinettsmitglieder mit Bürgern aus der Region den Abschluss
des „Dithmarschen-Tages“ bildete.
Angela Schmid









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