Neue Ölverladung im Elbehafen
Brunsbüttel Ports und Raffinerie Heide vereinbaren Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit
Brunsbüttel
Mehr als 136 Millionen Tonnen Rohöl wurden in den vergangenen 45
Jahren durch die Raffinerie im Brunsbütteler Elbehafen gelöscht. Damit
dies auch künftig möglich ist, investiert der Hafenbetreiber Brunsbüttel
Ports GmbH 2013 rund 1,1 Millionen Euro in die Erneuerung der
Ölumschlagsanlage im Elbehafen. Gestern unterzeichneten Geschäftsführer
Frank Schnabel und Raffinerie-Geschäftsführer Thomas Gerber einen Servicevertrag für die nächsten fünf Jahre.
Diese Zahl, betonte Schnabel, sei eher unter dem juristischen Aspekt
zu sehen. Am liebsten wäre ihm und auch Thomas Gerber, wenn die
Kooperation unbegrenzt liefe. Denn diese Zusammenarbeit habe im Grunde
etwas symbiotisches, so der Hafen-Chef – beide
Unternehmen seien aufeinander angewiesen. Schließlich sei der Elbehafen
vom Land als damaligem Eigentümer für die Hemmingstedter Raffinerie
miterrichtet worden.
Etwas mehr als drei Millionen Tonnen Rohöl wird die Raffinerie in
diesem Jahr im Elbehafen umschlagen. Dies entspricht pro Monat etwa vier
bis fünf Schiffsentladungen bei einer Ladungsmenge von ca. 60 000 bis
80 000 Tonnen pro Schiff. Größenordnungen, die das Unternehmen auch für
die kommenden Jahre erwartet. Im betriebseigenen Ölhafen in Brunsbüttel
schlägt die Raffinerie zudem jährlich im Schnitt 1,8 Millionen Tonnen
Rohöl, Halb- und Fertigprodukte um. „Für uns ist der Elbehafen ein Tor
zur Welt“, sagt Gerber. Denn sein Betrieb liegt abseits der Küste. Die
Hälfte der Produkte wird über den Hafen umgeschlagen: Benzin, Diesel,
Heizöl.
Brunsbüttel Ports investiert an der Elbe in zeitgemäße Sicherheit:
Beide Verladearme werden durch neue Systeme ersetzt, die zudem größere
Schiffe, wie sie in Zukunft erwartet werden, bedienen können.
In diesem Zusammenhang sieht Schnabel nicht nur die Notwendigkeit der
Elbvertiefung, sondern auch die Zuverlässigkeit der Kanalschleusen. Die
Industrie sei darauf angewiesen. Thomas Gerber unterstreicht dies:
„Eine wettbewerbsfähige Wasserstraße mit funktionsfähigen Schleusen und
einem angemessenen Tiefgang für Frachtschiffe internationalen Ausmaßes
stehen für uns als Binnenlandraffinerie ganz oben auf dem Wunschzettel.“
Sein Unternehmen sieht er nach der Herauslösung aus dem Shellkonzern als
eigenständige Raffinerie auf einem guten Weg. Die Herausforderung sei
gemeistert worden – Gerber erwartet für dieses Jahr wieder Gewinne. Der
Betrieb gehört zur Klesch
-Gruppe und beschäftigt
500 Mitarbeiter sowie 40 Auszubildende. Die Jahreskapazität liegt in
der Verarbeitung von 4,5 Millionen Tonnen Rohöl. Etwa ein Drittel
liefert das Ölfeld Mittelplate.
Ralf Pöschus