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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 21.03.13, 23:42     Betreff: Re: 18.03.2013: Erörterungstermin für Bayer

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WZ vom 20.03.2013:

Viele Fragen angestoßen

Erörterung zum Genehmigungsverfahren für Bayer-Pläne gestern abgeschlossen

Brunsbüttel/rp

Tag 2 im Erörterungsverfahren um die von Bayer MaterialScience im
ChemCoastPark beabsichtigte Produktionsumstellung auf MDI (harte
Schaumstoffe). Wie am Montag zog sich auch gestern die Sorge der
Einwender vor den Folgen eines Unfalls mit Phosgen durch die Erörterung.
Dieser Stoff, im ersten Weltkrieg als Massenvernichtungswaffe
„Grünkreuz“ eingesetzt, ist Teil des Verfahrens zur Herstellung von MDI.


Dr. Karsten Hinrichsen und Eilhart Stelzner hinterfragten gestern vor
allem, wie der Phosgenreaktor gesichert ist, damit sich bei einem
Störfall das Gas nicht ausbreitet.


„Sicherheit geht vor Produktion“, umriss Augusto Perico-Cortez
das Bemühen im Chemiewerk, einen möglichst umfassenden Schutz vor
unerwarteten Gefahren zu bieten. Der Experte für Phosgensicherheit
verglich das Konzept mit den vielen Lagen einer Zwiebel. Jede Lage diene
dazu, die vorherige abzuschotten. „Das ist ein System, das sehr
zuverlässig ist“, so Perico-Cortez.


„Wir bauen eine Anlage, bei der es keinen Stoffaustritt geben wird“,
erklärte Dariusz Jablonksi, zuständig für die Anlagensicherheit im Bayer-Werk.


Karsten Hinrichsen bohrte nach, wollte wissen, wie viel Phosgen denn
innerhalb des Reaktors austreten könne, bis Sicherungsmaßnahmen greifen.
Hier ist laut Antrag immerhin von 183 Kilo in den sechs Minuten bis zum
Abschalten des kompletten Prozesses die Rede. In den ersten drei
Minuten, in denen die Überwachungssensoren die Anlage schließen und
Phosgen neutralisiert werden soll, sind es 81 Kilo.


„Der Fertigungsprozess kann durch sehr einfache Mittel gestoppt werden“, erklärte Perico-Cortez.
Bei der Anlage würden sicherheitsrelevante Systeme und Steuerungen
stets doppelt eingebaut und die Anlage mit Reserven versehen.


Gegen 16.30 Uhr war die Erörterung beendet, eine Fortsetzung wird es
nicht geben. Hinrichsen und Stelzner haben für die Einwender eine Reihe
Fragen angestoßen, die im Zuge des Genehmigungsverfahrens durch das noch
ausstehende Gutachten jetzt noch beantwortet werden sollen. „Unser Ziel
war es, Ideen zu liefern, was der Gutachter noch berücksichtigen
könnte. Wir werden sehen“, erklärte Karsten Hinrichsen. Allerdings
würden manche Aspekte „total ausgeschlossen“, wie etwa Hochwasser, das
den Elbdeich überspült. Beim benachbarten Kernkraftwerk gelten dagegen
ganz andere Auflagen. Ähnlich verhalte es sich Folgen von mit Erdbeben.
„Da macht der Gesetzgeber Unterschiede.“ Insgesamt sei er mit dem
Verlauf unzufrieden. „Die wesentliche Unterlage“, der
Sicherheitsbericht, fehle. Daher hätten die Einwender gar nicht die
richtigen Fragen stellen können.


„Ich erwarte, dass die Antragsteller alle technischen Möglichkeiten
ergreifen, die eine Gefährdung anderer ausschließen“, betonte
Bürgermeister Stefan Mohrdieck, der gestern Vormittag die Erörterung
verfolgte, „ich denke, dass wir es mit einem sehr verantwortungsvollen
Betreiber zu tun haben.“ Den Einwendern zollte der Verwaltungschef
Respekt, dass sie sich in eine so komplexe Materie eingearbeitet hätten.
Immerhin: 17 Aktenordner fassen die Antragsunterlagen.


„Wir haben ganz wichtige Themen erörtern können“, so der Brunsbütteler Bayer-Sprecher
Günter Jacobsen. „Es hat einen kritischen, aber konstruktiven Dialog
gegeben.“ Erhoffter Baubeginn ist 2014, Fertigstellung 2016. Zunächst
muss aber die Gehemigung erfolgen.



[editiert: 21.03.13, 23:43 von Claudia]
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