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Restmüll wird ab 2016 zu Brennstoff. WZ vom 28.08.2013

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 30.08.13, 23:25  Betreff: Restmüll wird ab 2016 zu Brennstoff. WZ vom 28.08.2013  drucken  weiterempfehlen



Restmüll wird ab 2016 zu Brennstoff

Kraftwerk statt Müllhalde: Abfall aus Dithmarschen und Steinburg geht bald nach Glückstadt zu EBS Concept

kreis steinburg/dithmarschen

Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Dithmarschen (AWD) und der Kreis
Steinburg regeln ihre Restabfallentsorgung neu. Die Abfälle von der
Westküste werden künftig nicht mehr in der Müllverbrennung landen. Von
2016 an soll der Restmüll zu sogenanntem Ersatzbrennstoff (EBS)
aufbereitet werden. Das ist ein Brennstoff mit hohem Heizwert, der an
Stelle fossiler Brennstoffe in einem modernen Kraft-Wärme-Kopplung-Kraftwerk verbrannt wird.


Mit der Glückstädter Firma EBS Concept haben die beiden Kreise einen
Partner in der Region, der den Müll umweltfreundlicher als eine normale
Müllverbrennungsanlage entsorgt. Weitere Vorteile: Die Entsorgung wird
billiger, und die Entgelte für die Bürger werden damit voraussichtlich
niedriger. Startschuss für die Kooperation ist der 1. Januar 2016. Ab
dann gehen die Restabfälle aus beiden Kreisen – 21 000 Tonnen aus dem
Kreis Steinburg und 26 000 Tonnen aus dem Kreis Dithmarschen im Jahr –
nach Glückstadt an die EBS Concept GmbH zur Aufbereitung. Die
erforderlichen Verträge wurden gestern im Steinburger Kreishaus vom
Steinburger Landrat Torsten Wendt und dem AWD-Geschäftsführer Dirk Sopha unterzeichnet. Der Vertrag ist auf sieben Jahre angelegt plus drei Jahre Verlängerungsoption.


„Die Zusammenarbeit der beiden Kreise in Sachen Restmüll hat
Tradition“, verwies Dithmarschens Landrat Dr. Jörn Klimant auf das
kreisübergreifende Abfallbündnis, die Abfallentsorgung Unterelbe (AUE),
das die drei Landkreise Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen 1998
gegründet haben. Aber das Bündnis wurde selbst entsorgt. Wenn der
Vertrag mit dem Müllheizkraftwerk Tornesch-Ahrenlohe
am 31. Dezember 2015 endet, gehen die Steinburger und Dithmarscher mit
der EBS einen neuen Weg. Wendt: „Viele Menschen stellen ihre
Abfalltonnen an die Straße, aber kaum einer verschwendet einen Gedanken
daran, wo der Müll dann hinkommt. Ab 2016 haben wir Gewissheit, wohin
der Restmüll geht: Zur energetischen Verwertung nach Glückstadt.“


Der Kreis Steinburg und die AWD schrieben die Restmüllentsorgung
europaweit aus. Dabei legten sie großen Wert auf umweltbezogene
Kriterien wie Transportwege, die CO2-Belastung und die Energie-Effizienz
der Anlage. „EBS Concept erfüllt nicht nur diese Kriterien, sondern
überzeugt durch das wirtschaftliche Angebot“, freut sich AWD-Geschäftsführer
Dirk Sopha auf die Zusammenarbeit. Schön sei es auch, dass man einen
Partner in der Region gefunden habe. „Für Steinburg ist das ein großer
Vorteil, viele Fahrten können direkt abgewickelt werden.“ In
Dithmarschen werde es zwar wie jetzt auch einen Umschlagplatz geben, mit
einer Distanz von 16 Kilometern seien die Transportwege und damit der
ökologische Aspekt gegeben.


Die Firma EBS Concept, die seit 2011 auf dem Steinbeis-Gelände
in Glückstadt angesiedelt ist, sortiert Reststoffe, um daraus
Ersatzbrennstoffe zu erzeugen. Die Brennstoffe werden anschließend
direkt am Standort in dem hochmodernen Kraft-Wärme-Kopplung-Kraftwerk
der Steinbeis Energie energetisch verwendet. Anders als bei normalen
Müllverbrennungsanlagen geht dabei nicht so viel Energie verloren. Zum
Vergleich: Die Energieeffizienz in dem Glückstädter Kraftwerk liege bei
90 Prozent, die von Müllverbrennungsanlagen bei nur 60 Prozent, so
Sopha.


Auch bei Hans-Jürgen Spreen, Gechäftsführer
der EBS, stößt die Kooperation auf viel Zuspruch: „Das war ein Heimspiel
für uns.“ Es werde oft über Umweltfreundlichkeit geredet, aber dann
doch der Preis in den Vordergrund gestellt. Hier aber passe beides
zusammen. Und: „Es ist nicht nur Beseitigung von Müll, sondern eine
Dienstleistung für die Industrie.“ Das Kraftwerk versorgt die
Papiermaschinen der Firma Steinbeis. „Die kommunalen Reststoffe werden
optimal regional verwertet und in einem hocheffizienten Kraftwerk für
die Herstellung eines Produkts genutzt, das einen großen ökologischen
und volkswirtschaftlichen Nutzen stiftet“, sind sich die Landräte einig.


Auch der Bürger hat etwas davon. Da man damit rechne, die Kosten für die
Abfallbehandlung um 50 Prozent zu senken, sollen auch die Entgelte für
den Verbraucher in Dithmarschen schrumpfen, so Sopha. „Auch wir gehen
davon aus, dass sich die Abfallgebühren für die Steinburger Bürger
positiv entwickeln werden“, so Dieter Pape, Abteilungsleiter
Abfallwirtschaft.
Kristina Röhrs







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