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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 19.03.14, 00:22     Betreff: Russischer Oligarch greift nach Mittelplate. WZ vom 18.03.2014

Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
Russischer Oligarch greift nach Mittelplate

Bundesregierung behält sich Überprüfung vor /
Analysten begrüßen das Geschäft / Angebot über mehr als fünf Milliarden
Euro schlägt Konkurrenz

Berlin/Hamburg/Essen /sh:z

Die Bundesregierung erwartet durch den geplanten Verkauf der RWE-ÖL-
und Gasfördertocher Dea an einen russischen Investor keinerlei
Einschränkungen der Versorgungssicherheit. Dennoch behalte sich die
Regierung eine Prüfung der Verkaufspläne vor, sagte eine Sprecherin von
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gestern in Berlin.
Aktionärsschützer und Analysten begrüßten unterdessen das Geschäft.


Die Gabriel-Sprecherin erklärte weiter,
sobald das Geschäft beim Bundeskartellamt gemeldet sei, wäre eine
Prüfung jederzeit möglich. Die Regierung kann nach dem
Außenwirtschaftsgesetz bei ausländischen Übernahmen deutscher Firmen ihr
Veto einlegen, etwa wenn ein Investor mehr als 25 Prozent der Anteile
erwirbt. Dies gilt aber nur, wenn die „strategische Infrastruktur“ oder
die „öffentliche Sicherheit“ gefährdet sind. Davon geht Gabriel aber
offenbar nicht aus.


„RWE braucht nichts so dringend wie Geld.“

Ein gutes Jahr hatte RWE gebraucht, um seine Öl- und Gasfördertochter
RWE Dea in Hamburg zu verkaufen. Den Zuschlag bekommen hat der
russische Oligarch Michail Fridman. Das Vermögen des angeblich
zweitreichsten Russen wird auf bis zu 15 Milliarden Dollar (10,8
Milliarden Euro) taxiert. Seine Holding LetterOne in Luxemburg verfügt
über Mittel von 15,6 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro). So konnte
Fridman für die RWE-Tochter mehr als fünf
Milliarden Euro auf den Tisch legen und alle Konkurrenten ausstechen.
„Es ging bei dem Verkauf von RWE Dea vor allem um den Preis“, meinte der
Energieexperte Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst EID. „RWE braucht nichts so dringend wie Geld.“


Und Fridman hat Geld. Dafür trennt sich der Essener Konzern von einer
zuverlässigen Ertragsquelle. Ungefähr ein Viertel des Umsatzes von zwei
Milliarden Euro bleibt bei RWE Dea als Gewinn hängen und fließt in die
Kassen von RWE. Doch mit dem Verkauf entlastet sich der Konzern, der für
2013 erstmals einen Verlust ausweisen musste, auf der Schuldenseite.


Fridman erhält damit Zugriff auf deutsche Energieressourcen. RWE Dea
fördert einen Teil des heimischen Öls und Gas. Einheimisches Öl, das vor
allem von der Mittelplate kommt, spielt für die Versorgung aber nur
eine geringe Rolle. RWE Dea ist mit 50 Prozent an Mittelplate beteiligt
und fördert dort jährlich mehr als eine Million Tonnen Öl. Anders sieht
es bei Gas aus, das durch die Krim-Krise in den
Fokus geraten ist. Deutschland ist stark abhängig von russischen
Lieferungen, versorgt sich jedoch immerhin zu zwölf Prozent selbst, im
Wesentlichen aus niedersächsischen Gasfeldern. An der Förderung dort hat
RWE Dea einen Anteil von 16 Prozent. Zudem betreibt der Konzern
Gasspeicher.


Künftig gehört RWE Dea nun einem Russen, doch die Holding LetterOne
ist nicht der russische Staat oder das Staatsunternehmen Gazprom. Sie
gehört privaten russischen Investoren, die vor allem ihre Gewinne im
Blick haben.


Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, sagte, angesichts der finanziellen
Engpässe beim Energieversorger sei der Verkauf die richtige
Entscheidung. Auch Fonds-Manager Thomas Deser von Union Investment begrüßte den Schritt. „RWE-Chef
Terium schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er vermeidet
Investitionen in Milliardenhöhe, die sich erst in Jahren rechnen, und
entlastet durch den Verkaufserlös die Bilanz.“ Der Analyst Michael
Schäfer von der Investmentbank Equinet kritisierte allerdings, dass RWE
mit dem Verkauf einen künftigen Wachstumstreiber verliere.



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