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Fracking: Wie groß ist die Gefahr? WZ vom 16.06.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 17.06.14, 00:00  Betreff: Fracking: Wie groß ist die Gefahr? WZ vom 16.06.2014  drucken  weiterempfehlen

Fracking: Wie groß ist die Gefahr?

Westerhorn /caw

Wie gefährlich ist Fracking? Was bedeutet der Begriff eigentlich
genau? Und betrifft das Thema überhaupt den Amtsbereich Hörnerkirchen?
Um diese Fragen ging es während einer Info-Veranstaltung in Westerhorn. Rede und Antwort standen Dr. Andreas Wasielewski vom Umweltministerium Schleswig-Holstein
und der Hamburger Geologe Dr. Dietmar Goetz. Zur Einstimmung auf das
Thema hatte Bokels Bürgermeister Wolfgang Münster zwei Fernsehbeiträge
organisiert, die über das Fracking aufklärten.


Fracking ist eine neu entwickelte Methode der Erdöl- und
Erdgasförderung, mit der Vorkommen erschlossen werden können, die mit
herkömmlichen Methoden bislang nicht zugänglich waren. Vereinfacht
ausgedrückt, werden dabei Gas und Öl aus Gesteinsschichten
„herausgequetscht“, indem durch die Gesteinsformationen lange
waagerechte Bohrungen getrieben werden. Dann wird in diese Bohrungen mit
extrem hohen Druck eine Mischung aus Wasser, Quarzsand und unzähligen
verschiedenen Chemikalien (das sogenannte „Frackfluid“) gepumpt, wodurch
das Gestein regelrecht aufgesprengt (gefrackt) wird. Angeblich ist auf
diese Weise ausreichend Energie zu gewinnen, um Deutschland damit zehn
Jahre lang versorgen zu können.


Die Fracking-Gegner fürchten durch den Chemie-Einsatz
unter anderem eine Vergiftung des Grundwassers. Generell seien die
Auswirkungen der Fördermethode noch längst nicht umfassend bekannt,
betonte Dr. Goetz, Mitstreiter der Bürgerinitiative „Frackingfreies
Hamburg“. „Was wird beispielsweise aus dem Lagerstättenwasser, das an
die Oberfläche kommt“, fragte der Geologe. Dieses könne Quecksilber
enthalten und radioaktiv belastet sein. „Man muss doch wissen, was man
mit dem Abfall machen soll“, so Goetz, der fürchtet, dass sich durch
Fracking „ganze Landschaften in Industriewüsten verwandeln“ könnten. Aus
seiner Sicht sei Flächenfracking nur durch eine Änderung des Bergrechts
zu verhindern.


Genau für diese Änderung will sich die Kieler Landesregierung
einsetzen, versprach Dr. Wasielewski vom Umweltministerium. „Die
Landesregierung lehnt Fracking ab.“ Bislang hätten in Schleswig-Holstein
einige Unternehmen lediglich Bewilligungserlaubnisse zur Aufsuchung von
Erdgas und Erdöl gestellt. Diese berechtigten aber noch zu keinerlei
Eingriffen in den Boden. „Diese Konzessionen haben auch keinerlei
präjudizierende Wirkungen für spätere konkrete bergrechtliche
Zulassungsverfahren“, sagte Wasielewski. Letztlich hänge es aber an der
Bundesregierung, eine entsprechende Änderung des Bergrechts in Angriff
zu nehmen.


Wie konkret das Thema Fracking den Amtsbereich Hörnerkirchen betreffen könnte, machten Münster und Westerhorns Umweltausschuss-Vorsitzender
John Höft deutlich. Die kanadische Firma „PRD Energy“ habe für das
Gebiet zwischen Neumünster und Barmstedt die Erlaubnis beantragt, nach
Öl und Gas zu suchen – das sogenannte „Erlaubnisfeld Bramstedt 1“. Fast
das gesamte Amtsgebiet liege mitten drin. Zusammen mit dem
„Erlaubnisfeld Elmshorn“ seien fast alle Gemeinden im Kreis Pinneberg
betroffen. „Wir sind vermutlich noch ein bisschen konkreter betroffen
als andere“, so Höft. „Wie sich viele erinnern werden, wurde bis in die
1980-er Jahre hier schon Erdöl gefördert. Nicht zufällig verläuft von
Dauenhof im Westen bis Lutzhorn im Osten die Ölfeldstraße.“



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