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Noch mehr rostige Atomfässer in Brunsbüttel. WZ vom 08.11.2014

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Claudia

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BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 10.11.14, 23:16  Betreff: Noch mehr rostige Atomfässer in Brunsbüttel. WZ vom 08.11.2014  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Noch mehr rostige Atomfässer in Brunsbüttel
Brunsbüttel /lno

Die Zahl der stark beschädigten Atommüll-Fässer im stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel ist weiter gestiegen. In den Kavernen – unterirdischen Lagerräumen – seien bisher 409 Fässer untersucht worden, von denen 136 stark beschädigt seien, teilte das für die Atomaufsicht zuständige Umweltministerium gestern in Kiel mit. Zuletzt waren in Kaverne III insgesamt 74 Fässer inspiziert worden, von denen 34 beschädigt waren. Die letzte der sechs Kavernen wird ab Montag untersucht. Die Fässer dort seien schwer zugänglich, hieß es. Auch hier sei mit erheblichen Schäden zu rechnen. „Die Zustände in den Kavernen sind erschreckend“, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne). „Wichtig ist es, dass die Fässer zügig geborgen werden, damit sie nicht noch weiter rosten. Wir wollen das AKW Brunsbüttel schnellstmöglich zurückbauen und frei von Atommüll bekommen.“ Der Stromkonzern Vattenfall und die Atomaufsicht versicherten, für die Bevölkerung und das Personal im Kernkraftwerk bestehe keine Gefahr, da die Beton-Kavernen mit meterdicken Riegeln geschützt seien.
Sämtliche 630 Fässer in den Kavernen sollen noch in diesem Jahr – und damit früher als ursprünglich geplant – untersucht werden. Auf Wunsch der Atomaufsicht habe der Betreiber Vattenfall einen Zwei-Schicht-Betrieb eingerichtet, betonte Habeck. Gestern reichte der Konzern ein Konzept zur Räumung der Kavernen und zur Umverpackung des radioaktiven Materials ein. Die Arbeiten sollen Anfang 2015 beginnen. Die Betreibergesellschaft will demnach die Fässer in fünf Schadenskategorien einteilen. Hierbei sollen verschiedene Greifertechniken zum Einsatz kommen. Zentraler Punkt des Konzeptes sei eine containerähnliche Abschirmung, die den Austritt von Radioaktivität verhindern soll. Die Atomaufsicht prüft zurzeit das Konzept.

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Claudia

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BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 11.12.14, 23:56  Betreff: Re: Noch mehr rostige Atomfässer in Brunsbüttel. WZ vom 08.11.2014  drucken  weiterempfehlen

WZ vom 09.12.2014:

Atommüll: Jedes vierte Fass ist beschädigt
Alarmierende Bilanz der Untersuchungen im Kernkraftwerk Brunsbüttel
Brunsbüttel/Kiel /sh:z

Mehr als jedes vierte Atommüllfass im stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel ist stark beschädigt. Nachdem alle sechs unterirdischen Betondepots untersucht worden sind, zog der Betreiber-Konzern Vattenfall Bilanz. Demnach sind 154 von 573 bislang untersuchten Fässern mit schwach- und mittelradioaktivem Abfällen erheblich beschädigt. In den Kavernen lagern insgesamt mindestens 630 Fässer.

Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete es als „unfassbar, dass man den Atommüll in den Kavernen so lange sich selbst überlassen hat“. Eine der Kavernen war zuletzt vor 32 Jahren geöffnet worden. Die Inspektion sei überfällig gewesen. „Fast ein Jahr lang wurden die unterirdischen Kavernen nun untersucht, und immer wieder sind dadurch neue, erschreckende Erkenntnisse zutage gefördert worden. Und noch immer gibt es eine Reihe von Unklarheiten. Das ist unbefriedigend“, sagte Habeck. Wichtig sei jetzt, die Bergung voranzutreiben: „Die Fässer müssen raus.“

Anders als Vattenfall sprach das Energieministerium nicht von einer vorläufigen Bilanz, sondern lediglich von einer Unterbrechung der Untersuchung. Denn Inhalt und Zahl der Atommüllfässer in der sechsten Kaverne könnten zurzeit nicht überprüft werden, weil der untere Kavernenbereich unzugänglich sei. Trotz der zum Teil vom Rost völlig zerfressenen Fässer seien die „Kavernen sicher, weder für das Personal noch für die Bevölkerung besteht Gefahr“, betonte Vattenfall. Nicht die Fässer, sondern die Kavernen aus Beton und einem 110 Zentimeter dicken Betonriegel stellten die Schutzbarriere für Mensch und Umwelt dar. Die Kavernen sind nur von oben zugänglich. „Die Öffnung der Betonriegel und die Arbeiten an den geöffneten Kavernen sind im Hinblick auf den Schutz des Bedienungspersonals und der Bevölkerung unbedenklich“, versicherte auch eine Ministeriumssprecherin. Die Bergung aller Fässer – dazu gehören dann auch die bisher nicht erfassten Fässer – soll im nächsten Jahr beginnen. Dann wird der Atommüll in endlagergerechte Behälter verpackt und auf dem Gelände des Kernkraftwerks zuerst in den bereits vorhandenen Hallen und später im geplanten Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gelagert.

Die Kavernen seien zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen gewesen, erklärte Vattenfall. Doch die Inbetriebnahme von Schacht Konrad in Salzgitter (Niedersachsen) als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle habe sich seit den 1990er Jahre immer wieder verzögert. Das Bundesumweltministerium rechne aktuell mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025. Verrostete Atommüllfässer gibt es nicht nur in Brunsbüttel. Bundesweit lagern rund 85 000 derartige Behälter. Etwa 2000 davon sollen verrostet oder beschädigt sein.
Die Kieler Atomaufsicht hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, an der auch externe Sachverständige beteiligt sind. Diese Arbeitsgruppe soll die Atommüll-Lagerungspraxis der vergangenen knapp 40 Jahre analysieren. Dann will die Atomaufsicht über die Schlussfolgerungen für den weiteren Umgang mit dem Abfall entscheiden.

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