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Bohrinsel Mittelplate unter Druck. WZ vom 23.01.2015

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 23.01.15, 23:38  Betreff: Bohrinsel Mittelplate unter Druck. WZ vom 23.01.2015  drucken  weiterempfehlen

Bohrinsel Mittelplate unter Druck
Der stark gefallene Ölpreis kann kaum noch die Kosten der Förderung in der Nordsee decken – RWE Dea überprüft daher einzelne Projekte
Kiel/Heide

Der Absturz des Ölpreises setzt das Energieunternehmen RWE Dea bei der Ölförderung in Schleswig-Holsteins Nordsee unter Druck. Angesichts des auf unter 50 Dollar pro Barrel gefallenen Preises überprüfe man derzeit, wie man die Förderung auf der Bohrinsel Mittelplate vor Dithmarschen fortsetzen und durch Kostensenkungen rentabel halten könne, sagte Firmensprecher Derek Mösche unserer Zeitung: „Vor dem Hintergrund gesunkener Erlöse ist es unsere unternehmerische Aufgabe, die Kosten und Ausgaben der Förderanlagen und von Projekten zu betrachten und im Zusammenspiel mit der Service-Industrie und den Lieferanten Einsparungen zu erreichen.“

Aufgeben will RWE Dea die Exploration im Wattenmeer nicht. „Die laufende Förderung von derzeit 1,3 Millionen Tonnen Erdöl pro Jahr ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit“, sagte Mösche. „Der Erhalt dieses Beitrags ist uns wichtig.“ Allerdings könnten einzelne Bohrprojekte auf den Prüfstand kommen. Zu Ende geführt werde aber auf jeden Fall die aktuelle Bohrung. Sie soll Ende April fertig sein und dafür sorgen, dass zumindest noch bis Mitte der 2030er Öl aus der Nordsee vor der Westküste geholt wird. Bei dieser „Multilateralbohrung“ will RWE Dea über ein Hauptloch und eine daraus hervorgehende Abzweigung Öl aus mehreren Lagerstätten gleichzeitig fördern.

Eine Erlaubnis zur Förderung hat RWE Dea noch bis Ende 2041. Nach Einschätzung von Experten schlummern im Feld Mittelplate noch 70 Millionen Barrel, von denen 20 Millionen als relativ leicht zu fördern gelten. Zugute kommen würde das künftig aber nicht mehr RWE, sondern der Letter-One-Gruppe des russischen Oligarchen Michail Fridman. An ihn will RWE seine Öltochter Dea für fünf Milliarden Euro verkaufen.

Außer in der Nordsee wird in Schleswig-Holstein derzeit nirgends nach Öl gebohrt. Pläne zur Erkundung neuer Förderstätten im Land haben RWE Dea und zwei weitere Unternehmen erst mal auf Eis gelegt oder ganz aufgegeben – wegen des stark gesunkenen Ölpreises, aber auch weil der grüne Kieler Umweltminister den Erdölförderzins Anfang dieses Jahres von 21 auf 40 Prozent des Marktwerts erhöht hat. Erst gestern teilte Habeck mit, dass die kanadische Firma PRD Energy ihre Erkundungslizenz für ein Gebiet bei Gettorf zurückgegeben hat. Nur die Firma Central Anglia will die Untersuchung eines Areals bei Sterup nahe Flensburg fortsetzen: „Solange der Ölpreis nicht unter 40 Dollar fällt, lohnt es sich für uns“, sagte gestern Gesellschafter und Geschäftsführer Reinhard Gast unserer Zeitung.
Noch dramatischer als in Deutschland beurteilt die Branche in Großbritannien die Lage. Dort spielt die Gewinnung von Öl aus der Nordsee eine viel größere Rolle als hierzulande. „Wir stehen kurz vor dem Kollaps“, sagte Robin Allan, Chef des britischen Branchenverbandes Brindex. Beim aktuellen Ölpreis sei es „fast unmöglich, Geld zu verdienen.
Henning Baethge

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