Claudia
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Erstellt: 10.05.15, 23:44 Betreff: Re: 26.04.2015: Demo in Brokdorf |
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WZ vom 27.04.2015:
Kulturmeile am Kernkraftwerk Rund 500 Menschen demonstrierten am 29. Jahrestag des Atomunfalls von Tschernobyl für die sofortige Abschaltung des Reaktors in Brokdorf Brokdorf
Grün-gelb-rote Fahnen der Anti-Atomkraft-Bewegung und aufrüttelnde Transparente prägten das Bild der gestrigen Demonstration vor dem Atomkraftwerk Brokdorf. Dazu hatten die BUND Kreisgruppe Steinburg, Brokdorf akut und die Anti-Atombewegung Pinneberg als Veranstalter aufgerufen. „Es ist vier Minuten vor zwölf“, sagte Gisela Wieneke vom BUND über die Notwendigkeit dieses Protestes am 29. Jahrestag der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl. Die Veranstaltung war mit der 3. Protest- und Kulturmeile vor dem Reaktorgelände verbunden.
Über der Veranstaltungsbühne prangte ein Transparent „Tschernobyl mahnt: Brokdorf abschalten!“ Moderator Klaus Brunsmeier, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND, war eigens aus Berlin angereist. Vor 500 Zuhörern forderte er, alles zu tun, das Kernkraftwerk Brokdorf vor 2021 vom Netz zu bringen.
Auf Transparenten wurde dieses Ziel immer wieder deutlich: „AKWs abschalten“, „Gemeinsam die Erde vor dem Kollaps retten“ oder „AKWs jetzt abschalten – Fukushima ist überall“. Die Linken verschenkten Negerküsse, die als Reaktoren gestaltet worden waren, und baten, sie komplett zu verzehren. „Denn Atomkraft muss vernichtet werden.“
Karsten Hinrichsen von Brokdorf akut sagte, dass das Kernkraftwerk nicht mehr gebraucht werde. Er frage sich deshalb, warum seitens des Energiewendeministers in dieser Sache überhaupt nichts unternommen worden sei. Er forderte Robert Habeck (Grüne) auf, endlich dem Antrag von Greenpeace auf Abschaltung des Brokdorfer Atommeilers zu folgen.
Mit Blick auf den 29. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe erklärte Hinrichsen, dass der Reaktor in der Ukraine nicht einmal ein Drittel so groß gewesen sei wie der in Brokdorf. Sollte hier etwas passieren, wären die Folgen dreimal so groß. Auch die drei Reaktoren im japanischen Fukushima, die durch den Tsunami zerstört worden seien, enthielten zusammen nicht so viel radioaktives Inventar wie der Brokdorfer Meiler. Deshalb forderte Hinrichsen, alles zu tun, damit Brokdorf sofort vom Netz geht – und bekam dafür die Zustimmung des Publikums.
Auf der Kulturmeile sorgten Solisten oder kleinere Bands für den musikalischen Rahmen. Gerd Schinkel aus Glückstadt gab auf der Bühne seine teils alten, aber immer wieder aktuellen Protest-Songs zum Besten. Norbert Niehuus begeisterte mit seiner Trommelgruppe die Zuhörer. Mitmach-Sänger Harald Winter von der Anti-Atomgruppe aus Buxtehude hatte Liederzettel zum Mitsingen im Gepäck, während Ursula Schönberger von der Arbeitsgruppe Schacht Konrad bei Salzgitter einen persönlichen Bericht über die Situation des Atommülls in Deutschland abgab.
Dank viele Gespräche, der zahlreichen Informationsstände wurde die gut vier Stunden dauernde Veranstaltung trotz ungemütlicher Temperaturen und aufziehender Regenwolken zu einem bunten und unterhaltsamen Event. Jochen Schwarck
[editiert: 10.05.15, 23:45 von Claudia]
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