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"Grüne" Häfen im Vorteil. WZ vom 16.02.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 17.02.12, 22:25  Betreff: "Grüne" Häfen im Vorteil. WZ vom 16.02.2012  drucken  weiterempfehlen



„Grüne“ Häfen im Vorteil

Unterelbe-Kooperation: Brunsbüttel Ports gewährt ab April Rabatte für umweltfreundliche Schiffe

Brunsbüttel

Regional denken – dieser Devise haben sich die Häfen zwischen Hamburg
und Cuxhaven verschrieben, als sie vor ein zweieinhalb Jahren eine
Kooperation eingingen, ein gemeinsames Konzept der „Ports of Unterelbe“
aufstellten. Die Hafenallianz, die unterschiedlicher nicht sein könnte,
sieht sich auf dem richtigen Weg. Das machten gestern die
Geschäftsführer Jens Meier (Hamburg Port Authority), Dr. Jens-Albert Oppel (Niedersachsen Ports) und Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports) deutlich.


Die Unterschiede: Während der Elbehafen auf einen Güterumschlag von
zehn Millionen Tonnen im Jahr kommt, schlagen die niedersächsischen
Unterelbehäfen 45 Millionen Tonnen um. Immer noch ein Bruchteil des
Hamburger Hafens, der auf 132 Millionen Tonnen kommt. Zudem steht
Schnabel an der Spitze eines Privatunternehmens, Meier und Oppel führen
kommunale Hafenorganisationen. Und dennoch sehen sich alle in einem
Boot, mit Hamburg als Motor. Doch wohin die Reise wirtschaftlich geht,
bestimmt nicht allein die Hansestadt.


Denn Hamburg fehlen oftmals Flächen, wie sie etwa Brunsbüttel in
unmittelbarer Nähe zum Elbehafen vorhält. Samt benachbartem
Industriegebiet. Und während Frank Schnabel eines der Hafenstandbeine im
Offshoremarkt sieht, sagt Oppel, dass dies für Stade und Cuxhaven nicht
unbedingt das große Thema sei. Hamburg dagegen ist eher Standort für
den Unternehmenssitz oder die Forschung. Und die Hansestadt hat eine
Hinterlandanbindung, die etwa Brunsbüttel so nicht aufweisen kann.


Natürlich gebe es weiterhin Wettbewerb der Häfen, betont Meier. Aber:
„In vielen Fällen werden wir alle profitieren.“ Vor allem, wenn die
Unterelberegion als eine Einheit auftritt. Wilhelmshaven wird übrigens
nicht als Konkurrenz gesehen. Der Hafen stehe im Wettbewerb mit
Rotterdam, nicht mit Hamburg.


Die Hansestadt zieht im internationalen Geschäft die Kunden. Für
Frank Schnabel wäre es da nur konsequent, die Hafenkooperation unter die
gemeinsame Marke „Ports of Hamburg“ zu bringen – ohne Verlust der
Eigenständigkeit, aber mit Gewinn für alle Beteiligten.


Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende der Hamburg Hafen Marketing, ist
begeistert von dieser Idee: „Wir müssen uns ganzheitlich als Region
darstellen.“ Dies in die Politik zu transportieren, die letztlich die
Entscheidungen fällt, sehen Meier und Oppel als eine wichtige Aufgabe.
Denn das steht für Frank Schnabel bei aller Liebe zum Wettbewerb fest:
„Es macht keinen Sinn, die großen Schiffe vor Hamburg abzufangen.“ Einem
Containerterminal etwa bei Kollmar räumt er keine Chancen ein.


Doch es bleibt zweieinhalb Jahre nach Gründung der Kooperation nicht bei
hehren Zielen. Es gibt auch greifbare Ergebnisse. So hat Hamburg im
Juli 2011 ein Bonussystem bei den Hafengebührenfür umweltfreundliche
Schiffe eingeführt, angelehnt an internationale Standards. Am 1. April
ziehen Brunsbüttel Ports nach und auch die niedersächsischen Partner
wolle diesen Schritt Richtung „grüner“ Hafen gehen. Ein einheitlicher
Standard, sagt Meier, sei „ein Erfolg dieser Kooperation“. Der nächste
Schritt sei die „grüne“ Transportkette für die im Hafen umgeschlagenen
Güter. China gehe da mit großen Schritten voran. Frank Schnabel gibt zu,
weshalb dieses System nicht einfach von Hamburg oder Rotterdam
abgeguckt werden kann: „Das hätten wir alleine gar nicht geschafft.“
Ralf Pöschus






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