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Energie-Exporteur auch ohne Atom. WZ vom 17.01.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 19.01.14, 23:38  Betreff: Energie-Exporteur auch ohne Atom. WZ vom 17.01.2014  drucken  weiterempfehlen



Energie-Exporteur auch ohne Atom

Netz AG erwartet bis 2020 Anstieg der Stromeinspeisung aus erneuerbarer Energie von derzeit 320 auf dann 900 Megawatt

Kreis Steinburg

Während die Energiewende das Kernkraftwerk Brokdorf zu einem
Auslaufmodell macht, setzen immer mehr Steinburger auf erneuerbare
Energien. Schon heute könnte der Kreis Steinburg sich beim Strom auch
ohne Kernenergie selbst versorgen – zumindest an stürmischen
Sonnentagen. Laut Schleswig-Holstein Netz AG
waren zuletzt kreisweit mehr als 1700 Kraftwerksanlagen aller
Größenordnungen in Betrieb. Die angeschlossene Leistung der
regenerativen Erzeugungsanlagen von Windrädern über Photovoltaik bis hin
zu Biogas- und Deponiegas-Blockheizkraftwerken liege bei rund 320 Megawatt.


Netz AG-Vorstand Matthias Boxberger nennt
Prognosen, nach denen schon in sechs bis sieben Jahren etwa 900 Megawatt
Leistung installiert sind. Steinburg würde damit sogar zum großen
Energie-Exporteur.


„Der Kreis zeichnet sich durch sein großes Ausbaupotential beim
grünen Strom aus“, sagte Boxberger jüngst auch auf einer für die
Steinburger Bürgermeister angebotenen Informationsveranstaltung der Netz
AG in Schenefeld.


Nach Darstellung von Matthias Boxberger gebe es auch keinerlei
Probleme, die neuen Strommengen ins Netz einzuspeisen. Ein Problem seien
nach wie vor hingegen die großen Strom-Autobahnen.
Alles hänge letztlich vom „Sprung über die Elbe“ ab, weist Boxberger
auf die geplante Trasse von Wilster aus in Richtung Süddeutschland hin.
Für Steinburg ist die regenerative Energie inzwischen auch zu einem
großen Wirtschaftsfaktor geworden. Boxberger rechnet vor, dass die Netz
AG zuletzt rund 50 Millionen Euro an Steinburger Stromerzeuger
ausgezahlt habe. „Da bleibt viel Geld auch in der Region.“


Darüber freut sich letztlich auch Landrat Torsten Wendt. Er sieht
seinen Kreis ohnehin in einer Art Vorbildfunktion. Erst kürzlich war mit
E.ON Hanse eine Vereinbarung über das Projekt „Energieeffizienter Kreis“
geschlossen worden. Im Kreishaus sitzt inzwischen eine Mitarbeiterin,
die sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt. Am Ende will
Steinburg in Sachen Energieeffizienz bundesweit ganz oben auf dem
Treppchen stehen. Auch bei der Einführung von Elektrofahrzeugen will
Steinburg vorneweg marschieren, kündigte Landrat Wendt als weitere
Zielsetzung an.


Wendt und Boxberger sehen die Zukunft auch in Steinburg im
zunehmenden Ausbau dezentraler Energieversorgung. Hier liegt auch jetzt
schon der Investitionsschwerpunkt der Netz AG. Boxberger erläuterte,
dass vor allem in ländlichen Regionen immer mehr Erzeugungsanlagen auf
der Basis regenerativer Energie entstehen. Dadurch verlagere sich die
Aufgabe der regionalen Strommnetze von der Energieverteilung in Richtung
Energie-Aufnahme. Das schlage sich schließlich
auch in den Investitionen für Neu- und Ausbau vorhandener Umspannwerke
und Stromnetze nieder.


Auf der Liste der Netz AG stehen 2,5 Millionen Euro für ein neues
Umspannwerk in Oldenborstel, 270 000 Euro für die Verlegung von
Erdkabeln und zwei neue Ortsnetzstationen im Bereich Dammfleth, 325 000
Euro für Erdkabel und fünf Netzstationen im Raum Brokdorf, 120 000 Euro
für die Verkabelung und eine Ortsnetzstation in Stördorf, weitere
240 000 Euro für die Umlegung von Stromkabeln in Elskop und Agethorst.
Insgesamt werden laut Netz AG im Kreisgebiet rund 17 Kilometer
Freileitungen abgebaut. Der begonnene Rückbau soll auch 2014 fortgesetzt
werden.


Daneben investiert die Netz AG auch in Neubau und Sanierung von
Erdgasanlagen. Für 100 000 Euro gibt es eine neue Gasdruckregelstation
in Horst, für 40 000 Euro wird eine Hochdruckleitung in Ottenbüttel
umgelegt und 50 000 Euro fließen in Erdgasleitungen in Poyenberg. Unterm
Strich investiert die Netz AG allein im Kreis Steinburg damit mehr als
elf Millionen Euro.


Bleibt am Ende die Frage, wie der Normal-Haushalt
mit explodierenden Stromkosten umgehen soll. Matthias Boxberger
empfiehlt Verbrauchern, die „Stromrechnungen nicht mit Ärger, sondern
mit Verstand zu lesen“. Dabei sollte man in aller Ruhe einmal zehn
Minuten investieren, um sich in die Abrechnung zu vertiefen und dabei
auch das eigene Verhalten zu hinterfragen. Elektrogeräte im Standby-Betrieb,
nutzlos angeschlossene Ladegeräte oder auch Designerleuchten böten
erstes Einsparpotential. Ganz am Ende könnte dann auch ein Energie-Coach nützliche Hinweise liefern.


Volker Mehmel






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