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Grüne und Holcim im Dialog. WZ vom 02.11.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 02.11.11, 23:44  Betreff: Grüne und Holcim im Dialog. WZ vom 02.11.2011  drucken  weiterempfehlen

Grüne und Holcim im Dialog
„Ökonomie und Ökologie schließen sich heute nicht mehr aus“

Lägerdorf /tyr

Industrie und „grüne“ Politik – geht das zusammen? Ein erstes
„Beschnuppern“ fand jetzt zwischen vier Mitgliedern der Kieler
Landtagsfraktion der Grünen und der Werksleitung von Holcim in Lägerdorf
statt. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Robert Habeck sowie die
Parteimitglieder Ines Strehlau, Bernd Voß und Monika Heinold besuchten
das Zementwerk im Rahmen ihres „auswärtigen Tages“ und diskutierten
eineinhalb Stunden über mögliche Konzepte als Ersatz für fossile
Brennstoffe, für regenerative Energie und das geplante
Pumpspeicherkraftwerk.


Ziel eines solchen auswärtigen Tages sei es, „aus dem geschlossenen
Landtagsbetrieb einmal rauszukommen und live zu sehen, was die Menschen
in der Region beschäftigt“, so Dr. Robert Habeck. „Für mich war die
Industrie immer die logische Grenze der grünen Politik, und so ein
Unternehmen wie Holcim stand daher eigentlich nicht unbedingt auf der
unserer Agenda“, gibt der Fraktionschef zu. „Sie waren für uns bisher
eher ein Gegner oder im besten Fall ein Herausforderer.“ Doch durch den
geplanten Atomausstieg und steigende Strompreise habe sich der Fokus
nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Unternehmen auf einen
Wechsel hin zu erneuerbaren Energien gelegt. Industrie und nachhaltige
Wirtschaftspolitik kämen so zusammen, und Konzepte für den Ersatz
fossiler Brennstoffe oder aber die Energiespeicherung durch ein
Pumpspeicherkraftwerk, wie in Lägerdorf geplant, würden geschaffen. „Die
alte Frontstellung zwischen Produktion und Verbrauch wird so
aufgehoben“, so Habeck. Ein Grund sei sicherlich auch, dass inzwischen
sowohl für die Industrie als auch den Verbund der Energieversorger die
Erzeugung regenerativer Energien profitabel sei. Denn ein Werk wie
Holcim hat einen Energieverbrauch einer mittleren Kleinstadt. „Ökonomie
und Ökologie schließen sich heute nicht mehr aus und können sogar ein
Alleinstellungsmerkmal für ein Unternehmen sein“, sieht auch Holcim-Werkleiter
Morten Holpert Chancen für die Industrie. Daher plane das Werk auch
einen Windpark zur Werksversorgung oder ein Pumpspeicherkraftwerk zur
Zwischenspeicherung von Energie.


Über diese Entwicklung freuen sich auch Energieversorger. „Es ist
notwendig, dass wir die Energie dort speichern, wo sie in großen Mengen
erzeugt wird“, sagt Volker Mielisch von der E.ON-Hanse. Beispielsweise im Kreis Steinburg. Denn hier stünden inzwischen 1300 Windkraftanlagen, 23 000 Anlagen sind es Schleswig-Holstein
weit. „In den ersten neun Monaten diesen Jahres haben wir allein in
Steinburg bereits 200 neue Anträge auf Einspeisung vorliegen.“ Insgesamt
würden inzwischen 70 Prozent des in Steinburger Strombedarfs aus
regenerativen Energien erzeugt, so der Ingenieur. Allerdings nicht immer
dann, wenn er gebraucht werde. Daher müssten effektive
Speichermöglichkeiten her.


Trotz der Einheit zwischen den Diskussionsteilnehmern – ein wenig
knirscht es doch noch in der frischen Beziehung zwischen Umweltschützern
und dem Industrieunternehmen. „In der Vergangenheit wurde viel über uns
und unsere Vorhaben spekuliert, anstatt einfach mal nachzufragen, was
wirklich Sache ist“, kritisierte Dr. Jens Marquardt, Leiter der Holcim-Unternehmenskommunikation,
insbesondere in Hinblick auf die BIAB (Bürgerinitiative zur
Verhinderung gesundheitsgefährdender Abfallbeseitigung). Er begrüßte
jedoch sachliche Gespräche wie dieses. Die Politik sei schließlich dazu
da, Unternehmen wie Holcim auch mal auf die Finger zu schauen, so Bernd
Voß, Steinburger Landtagsabgeordneter der Grünen.


„Sie können gern wiederkommen und sich unser Werk einmal von innen ansehen“, lud Holpert seine Gäste abschließend ein.



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