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Mobile Biogasanlage liefert Strom und Wärme. WZ vom 19.08.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 19.08.11, 23:55  Betreff: Mobile Biogasanlage liefert Strom und Wärme. WZ vom 19.08.2011  drucken  weiterempfehlen

Güllewerk liefert Strom und Wärme
Erste mobile Biogasanlage im Norden steht jetzt in der Wilstermarsch. Die 150 Kühe von Landwirt Sönke Krey produzieren den Rohstoff.

St. Margarethen
Es hat ein bisschen was von einem Perpetuum mobile: Die 150 Kühe auf dem
Hof von Sönke Krey in St. Margarethen Osterbünge produzieren neben
Milch auch reichlich Gülle. Und die wird jetzt von einem mobilen
Kraftpaket in Strom und Wärme verwandelt. Für Holger Schulz ist das
gerade auf mittleren Höfen die Zukunft. Er vertritt im Norden den
fränkischen Hersteller von mobilen Biogasanlagen agriKomp - eines der
ersten Güllewerke steht jetzt in der Wilstermarsch. "Allein in
Schleswig-Holstein könnte man mit der Vergärung von Gülle und Mist die
Energie von fast 150 Millionen Liter Heizöl erzeugen", rechnet Schulz
ein gewaltiges Potenzial vor.

Die Anlage von Bauer Krey ist auf
rund zehn Kubikmetern an Hinterlassenschaften der Rinder ausgelegt. Das
Kraftwerk wurde an das vorhandene System angeschlossen und in
400-Liter-Schritten mit der Gülle versorgt. In der Anlage sorgen
Bakterien für eine kontinuierliche Gaserzeugung, mit der wiederum ein
Motor angetrieben wird. Der so erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist,
die Abwärme auf dem Hof genutzt. Was übrig bleibt, sind Gärreste.
Diese werden verdünnt und auf den Feldern verteilt, womit sich der
Kreislauf wieder schließt. Der Vorteil gegenüber unverarbeiteter Gülle:
Die Geruchsentwicklung fällt deutlich geringer aus. "Außerdem ist eine
zusätzliche künstliche Düngung wohl nicht mehr erforderlich", sagt
Schulz.

Mobile Biogasanlagen, sie werden komplett aufgebaut per
Lkw angeliefert, gebe es in Bayern schon seit vielen Jahren. Dort, so
Schulz, habe man früh festgestellt, dass sich Gülle und Tourismus
schlecht vertragen. Steigende Energiepreise und die Einspeiseverordnung
machten die Anlagen jetzt auch für Bauern im Norden attraktiv. Schulz
geht davon aus, dass in diesem Jahr noch vier Güllewerke aufgestellt
werden, 2012 sollen weitere 20 folgen.

Die Arbeit für den
Landwirt hält sich nach Auskunft des AgriKomp-Vertreters in Grenzen:
kontrollieren, dokumentieren, überwachen. "Eine halbe Stunde am Tag",
schätzt Schulz. Das Investitionsvolumen liegt bei rund einer halben
Million Euro. In zwölf Jahren soll sich das finanzielle Engagement
amortisiert haben. Das rund 35 Tonnen schwere Güllewerk kann man
alternativ übrigens auch leasen.

Laut AgriKomp machen die
besonderen Vergütungen - der "Güllebonus" - die Energieerzeugung aus
Biogas in Anlagen bis zu 75 Kilowattstunden für den Vieh haltenden
Betrieb äußerst profitabel. Zudem spare man durch die Abwärme an
Heizkosten. Bei Bedarf können in der Anlage neben der flüssigen Gülle
auch feste Bioabfälle eingesetzt werden. Die Zusatzausstattung trägt den
vielsagenden Namen "Vielfraß".

Als Reisender in Sachen
Biogasanlagen weiß Holger Schulz natürlich auch um die immer wieder
auftauchenden Vorbehalte in der Bevölkerung. Hier sei das mobile
Güllewerk besonders vorteilhaft. So könne durch den Einsatz von Gülle
ein Teil der jetzt für den Maisanbau genutzten Flächen wieder für andere
Kulturen genutzt werden. Schulz: "Wir nutzen die Stoffe, die ohnehin da
sind." Und da die Anlage auf einen Hof zugeschnitten ist, entfallen
ohnehin große Transportwege. Auch Geruchsbelästigungen gebe es dank
eines geschlossenen Systems nicht. Davon sollen sich am Sonnabend, 27.
August, neben interessierten Landwirten auch die Bürger überzeugen
können. Rund um sein Güllewerk lädt Sönke Krey zu einem "Tag der offenen
Tür" ein.



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