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Netzausbau für erneuerbare Energien wirft viele Fragen auf. WZ vom 28.11.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 28.11.11, 20:24  Betreff: Netzausbau für erneuerbare Energien wirft viele Fragen auf. WZ vom 28.11.2011  drucken  weiterempfehlen

Netzausbau für erneuerbare Energien wirft viele Fragen auf

Dithmarschen/ala

Die Netzbetreiber bereiten sich auf den weiteren Ausbau der
erneuerbaren Energien vor. Die Pläne für die benötigten 110 kV- und 380
kV-Leitung von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze haben E.ON-Netz
und der niederländische Konzern Tennet auf zwei Regionalkonferenzen in
Dithmarschen vorgestellt und jetzt noch einmal den Mitgliedern des
Agrar- und Umweltausschusses des Kreises erläutert. Vor allem der
Ausschussvorsitzende Wilhelm Malerius drückt aufs Tempo. Der
Brunsbütteler Sozialdemokrat forderte die Netzbetreiber auf, möglichst
bald die Unterlagen einzureichen. „Sie kriegen von uns die volle
Unterstützung“, versicherte Malerius.


Zudem nagelte er die Netzbetreiber auf die Aussage fest, die 380 kV-Leitung von Brunsbüttel nach Barlt mit der bereits bestehenden 110 kV-Leitung
zu koppeln. Dafür müssten die jetzigen Masten gegen bis zu 70 Meter
hohe Stahlgerüste ausgetauscht werden, um die Leitungen auf mehreren
Ebenen zu führen. „Ich bin davon überzeugt, dass dies alle gut finden“,
so Malerius. Zwar wollen die Netzbetreiber dabei Hand in Hand arbeiten.
Dies hänge letztendlich von der Genehmigung des Landesbetriebs für
Straßenbau und Verkehr ab, so Martin Groll von Tennet.


Notwendig sind für die Netze drei Umspannwerke – in Brunsbüttel,
Barlt und Heide. Während in Barlt bereits Grundstücke angeboten wurden,
wird für Heide noch eine rund zehn Hektar große Fläche gesucht, auf der
auch eine Konverterstation gebaut wird.


Über Details soll auch im kommenden Jahr die Öffentlichkeit
informiert werden. Weitere Veranstaltungen sind geplant. Zudem hat die
Bundesstiftung für Umwelt, die den Prozess der Bürger beteiligt betreut,
Broschüren gedruckt. „Dies ist für Menschen, die sich intensiv damit
auseinander setzen wollen“, so Dr. Peter Ahmels von der Deutschen
Umwelthilfe, der das „Forum Netzintegration“ leitet und
Stromnetzbetreiber, Wissenschaftler, Politiker und Bürger
zusammenbringt, um den Umbau des Stromnetzes voranzutreiben. Die frühe
Bürgerbeteiligung sei ein Schritt in die richtige Richtung, so Ahmels.
Er hätte sich jedoch eine größere Beteiligung der Öffentlichkeit bei den
Regionalkonferenzen gewünscht. Umso wichtiger ist es für ihn, auch in
Zukunft die Bürger bei den Planungen mit einzubeziehen.


Zunächst wird am genauen Trassenverlauf gearbeitet. „Wir müssen einen
Korridor finden, wo der Ausbau möglichst einfach ist“, erklärt
Christoph Herden vom Planungsbüro GFN. Besonders kompliziert ist der
Verlauf zwischen Heide und Husum nebst Querung der Eider aufgrund der
vielen Schutzgebiete. Über Entschädigungszahlungen hüllen sich die
Netzbetreiber in Schweigen. Doch schon jetzt drängt Ausschussmitglied
Hans-Harald Böttger (CDU) auf konkrete Zusagen von möglichst dauerhaften Entschädigungen.


Analog zur „Husumer Erklärung“ will der Agrar- und Umweltausschusses
eine „Dithmarscher Erklärung“ abgeben. Es geht darin um die Forderung
einer finanziellen Beteiligung der Bürger am Ausbau der 380 kV-Leitung
von Brunsbüttel bis Niebüll, wie dies bereits bei Windparks erfolgreich
realisiert wird. Außerdem wird die Verlegung von 110 kV-Leitungen als Erdkabelgefordert.



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