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Ohne Hochspannungstrasse bleibt der Windstrom auf der Strecke. WZ vom 28.10.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 29.10.11, 23:37  Betreff: Ohne Hochspannungstrasse bleibt der Windstrom auf der Strecke. WZ vom 28.10.2011  drucken  weiterempfehlen

Ohne Hochspannungstrasse bleibt der Windstrom auf der Strecke

Niebüll/Brunsbüttel/js

Eine „Strom-Autobahn“ entlang der Westküste
von Niebüll bis Brunsbüttel mit einer Kapazität von 2000 Megawatt und
neue Umspannwerke – Schleswig-Holstein rüstet
auf für die Energieversorgung der Zukunft. Eine erste Regionalkonferenz
zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung in den betroffenen Regionen fand im
Brunsbütteler Elbeforum statt. Weitere folgen am 3. November in Husum,
am 7. November in Wöhrden und am 10. November in Bredstedt.


Dithmarschens Landrat Dr. Jörn Klimant, der zu der Konferenz
eingeladen hatte, sieht in dem Ausbau des Stromnetzes eine zentrale
Aufgabe für die nächsten Jahre, um einen Beitrag zur Energiewende
leisten zu können. Er bezeichnete es als „energiepolitischen Wahnsinn“,
wenn weiterhin der produzierte Windstrom vergütet werde, dieser aber
wegen fehlender Stromleitungen nicht eingespeist werden könne.


Das Land stehe vor einer großen Herausforderung, stellte auch Dr.
Markus Hirschfelder aus dem Kieler Wirtschaftsministerium fest. Das Land
sei bestrebt, natürliche Standortvorteile und Exportpotenziale zu
nutzen. Schließlich sei Schleswig-Holstein die
Wiege der Windenergie in Deutschland. Bis zum Jahr 2015 wolle man das
Windpotenzial auf dem Festland auf 9000 Megawatt verdreifachen und
zusammen mit dem Offshore-Windstrom den Energiebedarf Schleswig-Holsteins zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien abdecken.


Unmissverständlich stellte der Sprecher der Landesregierung fest, dass die derzeitige Ableitung des Windstroms auf 110-kV-Leitungen
nicht mehr bedarfsgerecht sei. „Der Ausbau muss deshalb nicht nur
kommen, sondern er muss auch schnell kommen“, sagte Hirschfelder
angesichts des beschlossenen Ausstiegs aus der Kernenergie. „Brunsbüttel
und Krümmel stehen bereits still, Brokdorf wird Ende 2021 folgen.“


Zur Beschleunigung des Netzausbaus haben die Netzbetreiber, die
Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Ostholstein
und Plön sowie das Land eine „Beschleunigungsvereinbarung“ getroffen.
Damit sollen die erforderlichen Schritte so eng abgestimmt werden, dass
Anfang 2015 mit dem Bau der 380-kV-Höchstspannungstrasse sowie der 110-kV-Zuleitungen
im Lande begonnen werden kann. Nordfriesland, Steinburg, Pinneberg und
Dithmarschen bilden darüber hinaus eine gemeinsame Pilotregion an der
Westküste für einen beschleunigten Netzausbau.


Um für die wachsenden Kapazitäten gerüstet zu sein, müssten fast alle
Umspannwerke des Mittelspannungsnetzes ausgebaut und zwei zusätzliche
Umspannwerke in Dieksanderkoog und Heide neu errichtet werden. „Damit
wollen wir schon im nächsten Jahr beginnen“, kündigte Dirk Leiseder (Eon-Netz) an.


Reinhold Kliegel aus der Eon-Netz-Zentrale
in Bayreuth bezifferte allein das Netzpotenzial aus Nordfriesland mit
2400 und aus Dithmarschen mit 2000 Megawatt. Der Netzausbau müsse
deshalb schnellstens vorangetrieben werden.


Wie Martin Groll vom holländischen Netzbetreiber TenneT erläuterte,
soll die über 100 Kilometer lange Westküstenleitung in vier Abschnitten
gebaut werden: im ersten Abschnitt von Brunsbüttel bis Barlt, dann
weiter bis Heide, bis Husum und schließlich bis Niebüll. Auch auf der
Höchstspannungsebene von 380 kV muss TenneT neue Umspannwerke bauen.
Dafür werden noch geeignete Flächen an der Landesstraße 144 bei Barlt
und an der B 5 hinter Heide bei Wesseln gesucht. Bei Barlt handelt es
sich um eine Fläche von zirka 180 mal 250 Metern, bei Heide um stolze
zehn Hektar, weil dort zusätzlich auch Konverter installiert werden
müssen. Im Norden sind Umspannwerke bei Husum und Niebüll vorgesehen.


In der sehr engagierten Diskussion mit dem kompletten Expertenteam meldete der Brunsbütteler CDU-Landtagsabgeordnete
Jens Christian Magnussen Bedenken gegen eine Überquerung des
Brunsbütteler Industriegebietes mit der Höchstspannungsleitung an, um
den Strom über das Umspannwerk beim Kernkraftwerk in das Netz
einzuspeisen. TenneT-Projektleiter Dr. Arno
Gramatte gab der Alternative Erd- statt Freileitung keine Chance: „Mit
Erdkabel ist die Sicherheit der Stromversorgung auf der 380-kV-Ebene nicht gewährleistet.“

Freileitung: Alle 400 Meter ein 60 Meter-Mast
Die
Kieler „Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung“ hat
einen Kilometer breite Trassenkorridore abgesteckt, in deren Breite die
geplante 380 kV-Leitung aufgestellt werden soll. Durchschnittlich wird alle 400 Meter ein bis zu 60 Meter hoher Strommast errichtet werden müssen. Auf zwei Traversen sollen sie die neue Leitung
übers Land führen. Technisch möglich sei auch eine dritte Traverse für
eine gemeinsame Linienführung mit der 110 kV-Leitung auf einem dann zehn Meter höheren Mast. Bürger können sich zu den Trassenvorschlägen unter an das Kieler Wirtschaftsministerium äußern.




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