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Prokon: Nach schwerem Start im Aufwind. WZ vom 24.07.2015

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 31.07.15, 23:14  Betreff: Prokon: Nach schwerem Start im Aufwind. WZ vom 24.07.2015  drucken  weiterempfehlen




Nach schwerem Start im Aufwind

Amperax Energie GmbH führt die Entwicklung und Herstellung der früheren Prokon-Windkraftanlage weiter

Nortorf / Itzehoe

Der Wind streicht über die Wilstermarsch. Wo das Auge hinblickt,
drehen sich die Rotoren. Einer allerdings zuletzt weniger. Er trägt den
Schriftzug Prokon und ist der Prototyp der eigenen Windkraftanlage P3000
in Nortorf-Poßfeld. Seit Jahresbeginn gehört die Anlage der Amperax Energie GmbH.


Der Hof von Dirk Ruge liegt in Sichtweite. Er ist einer der
Landwirte, die Flächen zur Verfügung gestellt haben für die insgesamt
drei geplanten Rotoren. Als Amperax die Entwicklung und Produktion der
P3000 von der insolventen Firma Prokon übernahm, sei das Unternehmen mit
viel Elan angetreten, sagt Ruge. Sein Zwischenfazit heute: „Es könnte
eigentlich besser laufen.“ Ein Landwirtskollege bestätigt: Viel habe er
nicht von Amperax gehört, „die tun sich schon schwer in dem Metier“.
Ruges Eindruck: Die Euphorie sei ein bisschen abgeebbt. „Vielleicht
haben die gedacht, dass Prokon damit schon weiter ist.“


Damit liegt er nicht ganz falsch. Wolfgang Schmittner war erst
Berater der Gesellschafter, seit Anfang Juni ist er Geschäftsführer von
Amperax. Zwei Probleme habe es gegeben, sagt der 45-Jährige. Weil beim
Kauf des Prokon-Betriebsteils inklusive des
Gebäudes E an der Kirchhoffstraße eine Vertriebsgesellschaft beteiligt
war, seien die Erwerber nicht nah genug dran gewesen am tatsächlichen
Status – die Realität sei weniger schön und einfach gewesen. Hinzu kamen
technische Schwierigkeiten: Die Komplexität des Entwickelns und
Produzierens von Windkraftanlagen sei wegen der Insolvenz teilweise
außer Kontrolle geraten.


Zwei Prototypen der P3000, die nach der Übernahme A3000 heißt, stehen
bisher: einer in Nortorf, der andere in Krackow in Mecklenburg-Vorpommern.
Dort kam es im Frühjahr 2014 zu einem Blattschaden, doch die richtigen
Schlüsse wurden daraus aus Schmittners Sicht nicht gezogen. Bei der
Betreuung und Überwachung der Anlagen habe es Lücken gegeben. Die Folge:
Am 5. Februar dieses Jahres kam es auch in Nortorf zum Blattschaden –
„das hat uns ordentlich zurückgeworfen“. Die Moral der Mannschaft sei
getrübt gewesen, das Vertrauen des Investors schwer angeschlagen.


Die Energie der A 3000-Windparks will Amperax über den Stromanbieter
Grünwelt Energie an Privathaushalte liefern. Das Ziel formuliert
Schmittner so: „Wir wollen die Basis für einen der modernsten privat
geführten Energieversorger werden.“


Die Entscheidungen dafür sind gefallen: Die Steuerung und Regelung
der Anlage – „das Gehirn“ – wurden umfassend überarbeitet, hohe Summen
investiert. Mit einem Dutzend Sofortmaßnahmen wurde der Betrieb der
Anlagen in Krackow und Nortorf abgesichert, sie drehen sich wieder. Ab
August soll erstmals der dauerhafte automatische Betrieb erreicht
werden. Eine Leitwarte für die Überwachung ist aufgebaut und wird rund
um die Uhr besetzt, „das hat es hier noch nicht gegeben“, sagt der
Geschäftsführer. In den kommenden Monaten werde alles daran gesetzt, die
Zertifzierung der Anlagen abzuschließen, bei der Produktionsstätte sei
das erfolgt. Und: „Wir arbeiten intensiv daran, ab sofort noch besser
mit der Region zusammenzuarbeiten.“ Die enge Kooperation mit Landwirten
sowie Gemeinden sei vernachlässigt worden.


„Über die weitere Entwicklung entscheiden die Prototypen“, sagt
Schmittner. Laufe es gut, könne in 2016 die Nullserie errichtet werden,
Jahr für Jahr solle der Betrieb organisch wachsen. Damit es schneller
geht, soll mit der Übernahme einer zweiten Technologie für Anlagen mit
2,5 und 4 Megawatt ein weiteres Standbein hinzukommen. Dafür gibt es im
Moment nicht genug Mitarbeiter, nachdem der Stamm, auch durch einige
Abgänge, von noch rund 20 zum Zeitpunkt der Übernahme auf jetzt 15
geschrumpft ist. Personal werde in allen Bereichen gesucht, so
Schmittner. Sein Blick in die Zukunft: „Bis zu 100 Mitarbeiter allein in
Itzehoe sind durchaus denkbar und erforderlich.“


Lars Peter Ehrich






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