Westküsten-Kreise als Modellregion – CDU zieht beim Netzausbau an einem Strang
Dithmarschen/juk
Die CDU-Fraktionen Nordfrieslands und
Dithmarschens wollen beim Netzausbau an einem Strang ziehen. Sie
verständigten sich im Husumer Nordsee-Congress-Centrum auf ein gemeinsames Vorgehen zum Bau der 380-Kilovolt-Westküstenleitung.
Sowohl Tim Hanke, Fraktionsvorsitzender der nordfriesischen Konservativen, als auch Hans-Harald
Böttger aus Dithmarschen wollen die beiden Westküstenkreise zur
Modellregion für die beschleunigte Energiewende und den damit
verbundenen schnellen Ausbau der Netzinfrastruktur machen. Zum einen sei
Klimaschutz eine elementare Aufgabe der kommunalen Ebene, zum anderen
werde seit längerem in den Kreisen mehr Strom produziert als
abtransportiert werden könne. Außerdem sei der Bereich Erneuerbare
Energien für das Wirtschaftswachstum einschließlich des Angebots an
Arbeitsplätzen in der Region von hoher Bedeutung.
Die CDU-Fraktionen haben Ziele und Aufgaben
formuliert: Sie wollen die aktive Einbindung der Bürger und Kommunen in
den Planungsprozess erreichen, weshalb sie eine unabhängige
„Bürgerberatungsstelle“ fordern. Mit Blick auf die monopolistischen
Eigentumsverhältnisse bei den Stromnetzen unterstützen sie Lösungen für
mögliche Netzbeteiligungen von Bürgern und Gemeinden. Auch eine zügige
Entwicklung der Rahmenbedingungen dürfte der Partei zusagen, steht sie
doch zum für 2015 angepeilten Baubeginn der Höchstspannungsleitung. Als
wichtig werden Anreize erachtet, die zur Entwicklung wirkungsvoller
Speichertechnologien beitragen. Die Fraktionen wollen zudem für einen
besseren Finanzausgleich zwischen Gemeinden sorgen, von denen einige
stark und andere kaum vom Geschäft mit dem Wind profitieren. „Wir
wissen, dass das ein heikler, schwieriger Punkt ist“, sagten Tim Hanke
und Christian Schmidt, Fraktionsgeschäftsführer in Nordfriesland.