Windrad gestoppt – weil es zu viel Strom gibt
Brokdorf /vm
Das ist kein Aprilscherz: Obwohl nach der Brokdorf-Abschaltung
in der Region kein einziges Atomkraftwerk mehr am Netz ist, gibt es zu
viel Strom. Überrascht registrierte gestern Mittag Karsten Hinrichsen,
Brokdorf-Atomkraftgegner und Betreiber einer kleinen Windkraftanlage in KKW-Sichtweite,
dass sein Windrad per Fernsteuerung aus dem Netz genommen wurde. „Auf
meinem Display steht Fernstopp. Das ist immer dann, wenn zu viel Strom in
die Netze eingespeist wird.“
Hinrichsen geht davon aus, dass vor allem in Dithmarschen gestern ein so
kräftiger Wind wehte, dass das Umspannwerk Ostermoor überfordert war.
Dabei würde seine 150 KW-Anlage gerade
ausreichen, um 150 Staubsauger laufen zu lassen. Die Masse an Strom
würde ohnehin schon vom Verbraucher an der Wegstrecke zum Umspannwerk
genutzt. Für den Brokdorfer ist der Stopp der Anlage auch deshalb
unverständlich, weil mit einfachen technischen Mitteln eine
differenzierte Einspeisung möglich wäre.