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Tübingen Fünf Tage vor der Ratsdebatte über Brunsbüttel

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Wunschtraum Dreckmann

Beiträge: 120
Ort: Brunsbüttel

BI Teilnehmernummer: 108

New PostErstellt: 19.07.08, 22:19  Betreff: Tübingen Fünf Tage vor der Ratsdebatte über Brunsbüttel  drucken  weiterempfehlen

"Stephan Klose" <mailto:[email protected]> schrieb:
Nachrichten: Tübingen
 18.07.2008
 Millionen für prima Klima
 Die Tübinger Stadtwerke haben sich für die nächsten Jahre  
 allerhand vorgenommen
 Fünf Tage vor der Ratsdebatte über Brunsbüttel luden die  
 Stadtwerke-Chefs gestern zum Pressegespräch. Ihre Botschaft: Auch  
 mit eigenem Kohlestrom werde der städtische Versorgungsbetrieb  
 seiner ‑ökologischen Vorreiter-Rolle gerecht.

 Der bislang größte Windpark im Land steht bei Simmersfeld im  
 Nordschwarzwald und produziert mit 14 Windrädern jährlich 64  
 Millionen Kilowattstunden Strom. Auch die Tübinger Stadtwerke  
 wollen sich jetzt auf der Schwäbischen Alb so einen Windpark  
 zulegen, allerdings bei weitem nicht so groß. Archivbild

 Tübingen. Zu Beginn der Pressekonferenz im Rathaus erläuterte OB  
 Boris Palmer nochmal seine Haltung zur Tübinger Beteiligung an dem  
 Milliarden-Projekt in Brunsbüttel. Er hätte ‑auf die Erblast  
 gerne verzichtet, erklärte er, und die Energiepolitik der  
 Stadtwerke ‑lieber ohne eigenen Kohlestrom entwickelt. Ein  
 Zurück gibt es für ihn aber nicht mehr  schon deshalb, weil das  
 Kraftwerk eh gebaut werde: ‑Wenn wir aussteigen, ändert das  
 nichts am CO 2 -Ausstoß, wir müssten nur den Strom teurer  
 einkaufen.

 Unabhängig davon ist für Palmer die auf 10 bis 13 Millionen Euro  
 veranschlagte Beteiligung ‑im Rahmen unserer Klimaschutz-Strategie  
 vertretbar. Denn auch mit Brunsbüttel werde es gelingen, den  
 Tübinger CO 2 -Ausstoß bis 2020 um 20 000 Tonnen pro Jahr zu  
 verringern. Viele der dazu geplanten Projekte habe er selber  
 angestoßen, weshalb er im Brunsbüttel-Streit ‑ein gutes grünes  
 Gewissen habe.

 Ähnlich wie Palmer misst auch das Führungs-Trio bei den  
 Stadtwerken den ‑drastischen Klimaveränderungen eine  
 ‑überragende Bedeutung zu. Und das schon lange, wie der  
 kaufmännische Geschäftsführer Ortwin Wiebecke betonte: ‑Wir  
 haben in den letzten Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in  
 regenerative Anlagen und in die Kraft-Wärme-Kopplung investiert.  
 Dank dieser Anstrengungen seien die Stadtwerke jetzt in der Lage,  
 rund 30 Prozent des Tübinger Strombedarfs in eigenen Anlagen zu  
 erzeugen.

 Die Hälfte des Stroms

 aus eigener Erzeugung

 Wichtig für den Klimaschutz ist dabei: Bei der eigenen Erzeugung  
 fallen pro Kilowattstunde nur 229 Gramm CO 2 an. Der Zukauf fremden  
 Stroms hingegen belastet (gemäß dem bundesweiten Strommix) die  
 Tübinger CO 2 -Bilanz mit 520 Gramm pro Kilowattstunde. Wiebeckes  
 Fazit: ‑Durch unsere Eigenerzeugung fahren wir den CO 2 - Ausstoß  
 schon jetzt um etwa 30 000 Tonnen pro Jahr zurück.

 Auf diesem Weg will der städtische Versorgungsbetrieb in nächster  
 Zeit weiter vorankommen. Wie Achim Kötzle, der für den  
 energiewirtschaftlichen Bereich zuständige Geschäftsführer,  
 gestern ankündigte, sollen die eigenen Kapazitäten zur  
 Stromerzeugung bis 2020 von 30 auf 50 Prozent des Tübinger Bedarfs  
 gesteigert werden  und zwar so, dass die CO 2 - Emissionen Zug um  
 Zug um weitere 20 000 Tonnen pro Jahr zurückgehen.

 Wie die Stadtwerke ihr Ziel erreichen wollen, erläuterte der  
 technische Geschäftsführer Wilfried Kannenberg. Im einzelnen geht  
 es dabei um folgende mehr oder minder weit gediehene Projekte, mit  
 denen die Tübinger Stromversorgung auf eine möglichst breite und  
 krisensichere Basis gestellt werden soll:

 " Solarstrom: Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke eine  
 Million Euro in neue Fotovoltaik-Anlagen (die nächste kommt wohl  
 aufs Dach des Carlo-Schmid-Gymnasiums) investieren. Rein  
 rechnerisch ergeben sich daraus rund 200 000 Kilowattstunden Strom  
 pro Jahr;

 " Biogas-Anlage auf den Härten: In der Schinderklinge soll aus  
 organischen Abfällen Biogas gewonnen werden, das dann in einem  
 Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Strom und Wärme (fürs  
 Französische Viertel) eingesetzt wird. Von dem 2,8 Millionen Euro  
 teuren Vorhaben, das die Stadtwerke zur Hälfte mitfinanzieren  
 wollen, erhofft man sich eine jährliche Stromausbeute von 5,6  
 Millionen Kilowattstunden;

 " Holzkraftwerk in Hessen: Die Stadtwerke beteiligen sich mit 1,5  
 Millionen am Bau eines 8 Millionen Euro teuren Holzkraftwerkes in  
 Herborn, das 13 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr abwerfen  
 soll;

 " Holzvergasung in Geislingen: Die Stadtwerke schießen eine  
 Million zum Bau einer 18 Millionen Euro teuren Anlage zur  
 Holzvergasung (mit Blockheizkraftwerk) bei Geislingen an der Steige  
 zu  mit einer geplanten Stromausbeute von 24 Millionen  
 Kilowattstunden pro Jahr;

 " Wasserkraftwerk in Horb: Die Stadtwerke wollen 3,3 Millionen  
 Euro in den Erwerb und Umbau eines privaten Neckarkraftwerks in  
 Horb stecken und erwarten sich davon alljährlich 2,4 Millionen  
 Kilowattstunden Strom;

 " Windpark auf der Alb: Bisher handelt es sich dabei um eine  
 ‑Projektidee, von der Palmer nur so viel preisgab: Die  
 Stadtwerke sollen für vier bis fünf Millionen Euro auf der Alb  
 Windkrafträder bauen, die zusammen 8,5 Millionen Kilowattstunden  
 Strom pro Jahr liefern; zu einem späteren Zeitpunkt soll die  
 Kapazität des Windparks mit weiteren fünf Millionen Euro  
 verdoppelt werden.

 Sollten alle diese Projekte und möglicherweise noch ein paar andere  
 (in Betracht kommt beispielsweise auch eine Beteiligung an Offshore- 
 Windparks) realisiert werden, würde der vom Tübinger Strommix  
 ausgehende CO 2 -Ausstoß von derzeit 350 auf 225 Gramm pro  
 Kilowattstunde sinken. Zum Vergleich: Das Umweltministerium in  
 Berlin wäre zufrieden, wenn es bis 2020 gelänge, den bundesweiten  
 Durchschnittswert von jetzt 520 auf dann etwa 460 Gramm pro  
 Kilowattstunde zu reduzieren. ‑Angesichts dieser Zahlen, so  
 erklärte Boris Palmer gestern, ‑kann ich mit Brunsbüttel ganz  
 gut leben.







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