Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Atomkraft: Landesgrüne erwarten "beinharte Auseinandersetzung". WZ vom 13.10.2008

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 13.10.08, 23:50  Betreff: Atomkraft: Landesgrüne erwarten "beinharte Auseinandersetzung". WZ vom 13.10.2008  drucken  weiterempfehlen



Atomkraft: Landesgrüne erwarten „beinharte Auseinandersetzung“


Kiel

/
höv

– Die Grünen glauben, ihre „Pappenheimer“ genau zu kennen. Der
Stromkonzern Vattenfall, Betreiber des Kernkaftwerks Brunsbüttel, etwa
gehört dazu. „Gute Nachricht für das Klima“, frohlockte Vattenfall im
Mai veröffentlichten Anzeige und: „Rund um die Uhr CO2-freien Strom aus
dem Kernkraftwerk Brunsbüttel“.


Als die Annonce erschien, lag der Reaktor wegen einer Pannenserie
schon zehn Monate still und produzierte gar keinen Strom. Für Grüne wie
den Landtagsabgeordneten Detlef Matthiessen sind dies die Vorboten
einer „beinharten politischen Auseinandersetzung“ um die Atomenergie im
Vorfeld der Bundestagswahl 2009. Um Milliarden Euros gehe es dabei für
die Stromkonzerne, die deshalb „eine gigantische Propagandamaschine in
Bewegung setzen“ und auch vor Falschmeldungen wie der vom Mai nicht
zurückschrecken würden.


Matthiessen und ein halbes Dutzend Parteifreunde wollen dagegen
halten. Auf 35 Seiten hat das Autorenteam eine „Zwischenbilanz zum
Atomausstieg“ gezogen und Handlungsvorschläge unterbreitet. Derzeit
wird das Papier parteiintern diskutiert, ein Bundesparteitag in Erfurt
soll es beschließen.


Denn kampflos soll der einst zwischen Energiebranche und rot-grüner
Bundesregierung geschlossene Atomkonsens nicht eventuell neuen
Mehrheiten im Bundestag überlassen werden. „Wir raten dringend dazu,
mit dem Atomausstieg nicht defensiv umzugehen.“ Die Risiken seien
gestiegen: Weil es neue Terrorszenarien gebe, weil selbst die große
Koalition im Bund das ungelöste Atommüllproblem „nicht einen Schritt
vorangebracht“ habe.


Um „die schlimmsten Terrorgefahren zu beseitigen“, wie es in dem
Papier heißt, soll die Laufzeit von Kernkraftwerken mit „keinem oder
einen nur unzureichenden Schutz“ vor gezielten Anschlägen mit
Verkehrsflugzeugen „auf eine kurze Übergangszeit“ beschränkt werden.
Die nach dem Atomkonsens in diesen Anlagen noch nicht produzierten
Strommengen sollten auf neuere Reaktoren übertragen werden.


Nach einer internen Analyse, angefertigt von Experten des Bundeskriminalamtes nach den Anschlägen auf das World-Trade
Center 2001, fallen bundesweit angeblich sieben Meiler in diese
Kategorie, darunter die Kernkraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel. „Die
Betreiber haben es in sieben Jahren nicht geschafft, einen wirksamen
Schutz für die am schlechtesten ausgelegten Anlagen zu errichten“,
heißt es bei den Grünen.


Matthiessen selbst hat für das Papier für den Vorschlag
ausgearbeitet, eine Brennelementesteuer auf Strom aus Atomkraftwerken
einzuführen. Würde diese Steuer mit zwei Cent je Kilowattstunde
veranschlagt, kämen 3,2 Milliarden Euro jährlich zusammen. Damit soll
zum einen der Wettbewerbsvorteil der Kernenergie gegenüber
Kohlekraftwerken kompensiert werden, die für den Betrieb in Zukunft
Emmissionszertifikate erwerben müssen. Mit den Einnahmen soll zu
anderen Staatsausgaben etwa für die Sicherheits- und
Entsorgungsforschung finanziert werden.






nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber