Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
"Wind bläst Kohlekraft weg", greenpeace magazin - 14.11.2008

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 15.11.08, 16:39  Betreff: "Wind bläst Kohlekraft weg", greenpeace magazin - 14.11.2008  drucken  weiterempfehlen

14.11.2008

Wind bläst Kohlekraft weg

Am Standort Brunsbüttel sind vier neue Kraftwerksblöcke zur Kohleverstromung mit einer Leistung von 3200 Megawatt geplant. Gleichzeitig sollen die Kapazitäten der Offshore Windkraft an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden. Weil der ganze produzierte Strom aber auch transportiert werden muss, könnte es bald eng werden in den Netzen und der Kohlestrom verdrängt werden.

Während die Energiekonzerne nicht müde werden das Märchen von der Stromlücke zu lancieren, könnten sie sich bald mit dem Gegenteil konfrontiert sehen: zu viel Strom.  

Am Kraftwerksstandort Brunsbüttel planen verschiedene Investoren Kohlemeiler mit einer Gesamtleistung von 3200 Megawatt – in Verbindung mit dem Ausbau der Offshore-Windkraft in der Nordsee entstünde in Brunsbüttel Strom zur Versorgung einer Millionenstadt. Weil der regionale Verbrauch wesentlich geringer ist, müsste der Strom ins Inland transportiert werden und da wird’s eng.  

Konkurrieren Wind- und Kohlestrom in den Stromnetzen und werden an denselben Knotenpunkten eingespeist, hat die Ökoenergie Vorrang – so will es das Gesetz. Sollten alle Kraftwerkspläne in Brunsbüttel verwirklicht werden, reicht die Netzkapazität bei weitem nicht aus, selbst eine Verdoppelung der Hochspannungsleitungen, könnte die Energie kaum transportieren, sind sich Experten sicher.  

Welche Konsequenzen das für die geplanten Kohlekraftwerke in der Region hat, hat nun Frauke Wiese, Wirtschaftsingenieurin an der Universität Flensburg, einmal durchgerechnet.  

Bei der Planung rechneten die Investoren damit, dass ihre Kohlemeiler 7000 bis 8000 Stunden im Jahr unter Volllast fahren werden, laut Wiese könnte sich die Zahl aber auf 4000 bis maximal 6000 Stunden reduzieren. Denn wenn der Wind weht, und die Offshore-Anlagen Strom produzieren, ist für Kohlestrom kein Platz mehr im Netz. Weil sich fossile Großkraftwerke nur langsam hoch- und herunterfahren lassen, können sie nur träge auf die Kapazitätsschwankungen reagieren und unrentabel werden.  

Olav Hohmeyer, Betreuer von Wieses wissenschaftlicher Arbeit, ist sich sicher, dass die Kohlemeiler erst recht zum Milliardengrab werden, wenn die Betreiber in Zukunft für jede Tonne CO2 Emissionszertifikate kaufen müssen.  

Während sich Energiekonzerne bekanntermaßen um das Klima wenig Sorgen machen, spielen wirtschaftliche Überlegungen aber sehr wohl eine Rolle in ihren Kalkulationen. An diesem Beispiel ist zu hoffen, dass sich der Kosten-Nutzen Gedanke durchsetzt und die Meiler da bleiben wo sie jetzt sind: Als Pläne in den Schubladen der Konzerne.





nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber