Eggebek entscheidet sich gegen Windkraftanlage
27. November 2008 | Von lno
Die
Pläne für einen neuen Bioenergie- und Technologiepark in Eggebek (Kreis
Schleswig-Flensburg) stehen vor dem Aus. Die Gemeindevertretung
entschied sich am Mittwochabend mehrheitlich gegen den Bau einer großen
Windkraftanlage, sagte der Bürgermeister von Eggebek, Reinhard
Breidenbach. Dabei handelte es sich um einen Kompromissvorschlag, um
weite Teile des ehemaligen Nato-Flugplatzes der Bundeswehr als
Gewerbefläche und somit auch als Energiepark nutzen zu können.
Ursprünglich sollten drei Windkraftanlagen mit einer Höhe von 180
und 146 Metern errichtet werden. Dies hatte die Gemeinde aber im Juli
abgelehnt. Der Kompromiss sah vor, dass eine Forschungsanlage mit 146
Metern in der Gemeinde entstehen sollte und zwei weitere Anlagen in
einem zum Amt gehörenden Ort gebaut werden.
Die Gemeindevertretung habe sich im Sinne der Bürger entschieden
Bei
der Bürgerbefragung im Mai, die anlässlich der Kommunalwahl stattfand,
hatten sich 60 Prozent gegen die Windkraft auf dem ehemaligen Flugplatz
mit einer Fläche von insgesamt 420 Hektar ausgesprochen. Die
Gemeindevertretung habe sich nun im Sinne der Bürger entschieden, sagte
Breidenbach.
Die Firma Tower Schleswig-Holstein GmbH, die den
Technologiepark betreiben wollte, kündigte daraufhin
Schadensersatzforderungen an. "Die Klage ist formuliert. Der Streitwert
liegt bei 900.000 Euro für die Planung", sagte der Geschäftsführer des
Unternehmens, Dirk Dethlefsen. Für ihn ist die Entscheidung der
Eggebeker Gemeindevertreter nicht nachvollziehbar.
Bis 2020 sollten 1700 Arbeitsplätze geschaffen werden
Das Projekt sei eine große Chance für den Ort gewesen. Allein im
ersten Quartal 2009 hätten 250 neue Arbeitsplätze entstehen können.
Ende Mai hatte das Unternehmen noch angekündigt, bis zum Jahr 2020 rund
1700 Arbeitsplätze auf dem Gelände schaffen zu wollen - vor allem durch
die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien.
Die Fachhochschule Flensburg war in das Projekt eingebunden.
Leserkommentare
JENS-SÖREN JESS
27.11.2008 13:37
Die
Wähler haben sich entschieden gegen Arbeitsplätze,
Gewerbesteuereinnahmen und gegen eine gute Entwicklung in Richtung
Zukunft. Die Entscheidung der Mehrheit muß man respektieren. Wo kann
man solch einen Park dann alternativ schnell errichten? Welche Gemeinde
ist interessiert?
Das Gerücht mit dem Maisanbau auf dem Gelände
in Eggebek - zum Nachteil der Nachbarn bzw. Bauern - soll ja auch
erheblich für den Widerstand die Ursache sein, Da hat man
wahrscehinlich auch seine Vorteile schwinden sehen durch die Konkurrenz.