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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 25.08.10, 17:20     Betreff: Re: Carstensen stellt Bedingungen für längere AKW-Laufzeiten. WZ vom 24.08.2010

Kommentar:



Klar, aber kurios

Carstensen und die Kernkraft

HENNING BAETHGE

Den Berliner Koalitionsstreit um die Atomenergie hat
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen gestern genutzt, um seine
Haltung zur Kernkraft so deutlich wie selten zu erläutern. Carstensen
will einer Laufzeitverlängerung nur dann zustimmen, wenn die
Energiekonzerne im Gegenzug die Netze zum Vorteil der erneuerbaren
Energien ausbauen, wenn die fünf Bundesländer mit Reaktoren an den
Zusatzgewinnen der Betreiber beteiligt werden und wenn in Schleswig-Holstein
einzig der relativ junge Meiler in Brokdorf länger läuft, nicht aber
die älteren und seit langem still stehenden Pannenmeiler in Brunsbüttel
und Krümmel.


Das sind klare Forderungen – und alle sind berechtigt oder zumindest
verständlich. Das Kuriose ist allerdings: Eine Laufzeitverlängerung
passt im Grunde gar nicht dazu. In einem Punkt ist sie sogar völlig
unnötig: Brokdorf könnte schon nach geltender Rechtslage deutlich länger
laufen als bis 2022 – dann, wenn Betreiber Eon dem Mitbetreiber der
anderen beiden Reaktoren im Land, Vattenfall, die Restlaufzeiten von
Brunsbüttel (drei Jahre) und Krümmel (elf Jahre) abkaufen würde. Was den
Netzausbau angeht, so ist eine Laufzeitverlängerung vielleicht als
Investitionsanreiz für die Versorger notwendig. Doch eigentlich ist sie
paradox. Denn leistungsfähigere, intelligente Netze führen ja dazu, dass
die Atomkraftwerke eher früher als später überflüssig würden, weil
regenerative Quellen wie Wind und Sonne besser ausgenutzt werden
könnten.


Bleibt noch die Forderung nach finanzieller Beteiligung des Landes.
Weil Kanzlerin Merkel schon 2,3 Milliarden Euro jährlich für den
Bundeshaushalt von den Betreibern kassiert und ihnen nun auch noch –
ganz in Carstensens Sinn – einen weiteren Obolus zur Förderung
erneuerbarer Energien abknöpfen will, wird sie den Konzernen kaum noch
eine dritte Abgabe zumuten. Damit dürfte sich dieser Wunsch Carstensens
auch bei einer Laufzeitverlängerung nicht erfüllen. Höchstens mittelbar:
Eon würde trotz Zusatzlasten mehr verdienen und mehr Steuern zahlen.
Und ein Ausbau der Stromnetze käme Wirtschaft und Wachstum im Land
zugute – und damit auch dem Haushalt.








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