Ostnews.ch - 10.02.2011

Stadtgrüne fordern Ausstieg aus der Kohlekraft!

Die Grünen der Stadt und Region St.Gallen freuen sich, dass die SN-Energie ihre geplante Investition in ein neues Kohlekraftwerk in Brunsbüttel, Deutschland, neu überdenkt. Angesicht der Klagen an der Börse über Ueberproduktion und sinkende Gewinne im Stromgeschäft, ist die bisherige Begründung der Investitionspläne mit einer angeblichen Stromlücke nicht haltbar. - mcMC

Die Grünen haben diese Pläne von Anfang an kritisiert und empfohlen, aus dem Projekt aus zusteigen und stattdessen in lokale erneuerbare Energie zu investieren.

Im April 2010 kamen Gäste mit dem «Kohlosaurus» aus Brunsbüttel und haben uns beschrieben, welche Auswirkungen das geplante Kohlekraftwerk für die Region haben würde: Luftverschmutzung, Krankheit, unbrauchbares Ackerland. Eine solche extrem umweltschädliche Anlage, die immer noch durch zwei von ehemals fünf Schweizer Elektrizitätsgesellschaften getragen werden soll, könnte in der Schweiz nicht gebaut werden – sie ist gerechterweise auch der Bevölkerung in Norddeutschland nicht zuzumuten.

Eine WWF-Umfrage im Oktober letzten Jahres zeigte, dass die grosse Mehrheit der betroffenen Bevölkerung in der Ostschweiz keinen dreckigen Kohlestrom aus dem Ausland will. Im November 2010 kamen Kohlearbeiter aus Mexiko nach Rorschach, und haben uns beschrieben, was der Kohletagbau im dortigen Indio-Gebiet anrichtet: Land verschwindet, das der Selbstversorgung diente, Armut, Hunger, Abhängigkeit von der internationalen Rohstoffspekulation. Die Kohle in Brunsbüttel würde nämlich nicht aus Deutschland kommen, sondern irgendwoher. Die Routen des Kohlehandels werden von der Spekulation und nicht von der Logik definiert.

Es geht anders: Ende Januar 2011 hat die Firma Megasol den Bernischen Kraftwerken ein regionales dezentrales Solarkraftwerk von der Leistungsfähigkeit des KKW Mühleberg angeboten. Die Versorgung kann damit gesichert werden. Bloss der Gewinn aus dem internationalen Stromhandel könnte rückläufig werden.

Wir begrüssen, dass die SN Energie einen Marschhalt einschaltet und fordern sie auf, sich um eine zukunftsträchtige und regionale Energieproduktion zu bemühen. Sie macht uns unabhängig vom Ausland und schafft Arbeitsplätze in der Region.

Quelle: http://www.ostnews.ch/Stadtgruene+fordern+Ausstieg+aus+der+Kohlekraft/477813/detail.htm