Windenergie für Finnland: Prokon-Büro in Vaasa
Itzehoe /sh:z
190 Megawatt sind installiert – Finnland steht bei der Nutzung von Windenergie erst am Anfang. Die Prokon-Unternehmensgruppe
betreibt in Deutschland Windparks mit mehr als der doppelten Leistung.
Jetzt will die Itzehoer Firma beim Aufbau der Windenergie in Finnland
mitmischen: In Vaasa eröffnet Prokon ein Büro.
Es ist die zweite Auslandsniederlassung nach der Ansiedlung im
polnischen Danzig im Jahr 2007. Prokon betreibt aktuell 39 Windparks,
gerade wurden die ersten Projekte in Polen umgesetzt. Auch in Finnland
betritt das Unternehmen kein Neuland, da bereits seit 2010 eine
Geschäftsbeziehung zur Firma „The Switch“ aus Vaasa besteht. Die liefert
die Generatoren für die geplante getriebelose Prokon-Windkraftanlage.
Das Büro der Itzehoer Firma wird alle Aktivitäten von der
Standortakquise über das Genehmigungsverfahren bis zur Errichtung und
dem Betrieb der Windparks koordinieren. Die finnischen Mitarbeiter
werden am Hauptsitz in Itzehoe eingearbeitet und später auch von dort
betreut. „Es ist geplant, bereits 2014 die ersten Windkraftanlagen in
Finnland zu realisieren“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Anlass für die Entscheidung: Seit diesem Jahr gibt es in Finnland
eine gesetzliche geregelte Einspeisevergütung. Grundstückseigentümer aus
Finnland informierten sich bereits in Itzehoe. Erste Verträge gebe es,
teilt Prokon mit. Zurzeit sei geplant, in den kommenden Jahren 150 bis
200 Windkraftanlagen zu errichten.
Doch auch in Deutschland macht der Ausbau der erneuerbaren Energien
Fortschritte – und das „Marktprämienmodell“ aus der Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) soll dies beschleunigen. Ab Januar 2012 gewährt Prokon einen
Bonus für die freiwillige Direktvermarktung von Strom aus regenerativen
Quellen, wenn dies direkt über die Strombörse EEX in Leipzig geschieht.
Dafür hat sich Prokon mit der Energy2market GmbH aus Leipzig einen
unabhängigen Partner gesucht, der den in den eigenen Windparks erzeugten
Strom vermarktet. Das führe zu höheren Erlösen, so die Prokon-Mitteilung.
Zudem werde Prokon in den Energiehandel eingeführt und könne daran mit
eigenen Mitarbeitern teilnehmen und eine eigene Strommarke für Endkunden
aufbauen.