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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 28.02.12, 19:27     Betreff: Re: Energiewende: Aktueller Stand im Norden. WZ vom 14.02.2012

WZ vom 28.02.2012:



In der Solarbranche drohen Jobverluste

Änderungen bei der Solar-Förderung sorgen erneut für Verunsicherung auf dem Markt / Landesregierung setzt auf Windkraft

Kiel

Hohe Wachstumszahlen und große Akzeptanz, das hat die Solarenergie in
den vergangenen zehn Jahren ausgezeichnet. Doch nun könnte der Boom der
Branche auch in Schleswig-Holstein ein baldiges
Ende finden, denn vieles steht und fällt mit den Regelungen im
Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG). Dessen Neuerungen sehen Einschnitte
bei der Vergütung für Solaranlagen-Besitzer zwischen 30 Prozent für große Freianlagen und 20 Prozent für solche auf Hausdächern vor.


Über 30 000 Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) waren Ende 2011 auf Schleswig-Holsteins Dächern installiert. Allein die Schleswig-Holstein Netz AG, die etwa 80 Prozent der Stromanschlüsse betreut, verband im vergangenen Jahr 9500 neue PV-Anlagen mit dem Stromnetz. Im Jahr 2010 waren 704 MW-Peak
Leistung im Land installiert – mehr als das doppelte als noch im Jahr
2009. Dennoch stand die Photovoltaik nach Wind- und Biogasenergie nur
auf Platz drei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.


Hauptanreiz für die Installation von Photovoltaik auf Hausdächern oder auch die Beteiligung an einem Bürger-Solarpark
war und ist die garantierte Einspeisevergütung, die nach dem EEG für
jede Kilowattstunde an den Eigentümer gezahlt wird. Indirekt lebt davon
auch die Solar-Branche im Norden. Im Jahr 2010
wurden für neu installierte Anlagen rund 900 Millionen Euro investiert.
Zur Branche gehören vor allem Händler, Projektentwickler und solche
Installations-Betriebe, die die Planung, den
Aufbau und die Wartung der Anlagen aus einer Hand übernehmen. Dabei
handelt es sich sowohl um spezialisierte Firmen als auch um
althergebrachte Handwerksbetriebe, die ihr Spektrum um die Photovoltaik-Leistungen erweitert haben. Hersteller sind in Schleswig-Holstein kaum zu finden.


Alexander Hansmann, Geschäftsführer der Firma Baltic Solar in
Reinfeld bei Lübeck, sagt mit Blick auf die erneut angekündigten
Änderungen im EEG: „Hier wird einer Branche das Wasser abgegraben.“
Viele Unternehmen in Schleswig-Holstein
profitierten von der Einführung des EEG, das wie beabsichtigt die
Einstiegshürde für die erneuerbaren Energien gesenkt hat. Dann jedoch
hätte man die Förderung langsam, sicher und sinnvoll zurückfahren
sollen, so Alexander Hansmann. Stattdessen könne von Planungssicherheit
oder Kontinuität gar keine Rede mehr sein.


Baltic Solar hat 70 Mitarbeiter und diese hatten schon im vergangenen
Jahr mit abwechselnd irrem Ansturm und extremer Zurückhaltung der
Kunden zu kämpfen, je nachdem, wie die Einspeisevergütung gerade wieder
verändert wurde. „Die Investoren sind verunsichert und das auf einem
Markt, an dem eigentlich kein Weg vorbei führt.“ Er befürchtet nun, dass
die Branche der Photovoltaik-Installationsbetriebe in Deutschland ebenso ins Abseits gerät, wie zuvor bereits die Herstellung der Solarmodule.


Dabei seien die Preise in der Branche in letzter Zeit so stark gesunken, dass sich der Bau einer PV-Anlage
bald auch ohne Einspeisevergütung rentiert hätte, meint Alexander
Hansmann. Einfach weil der Strom vom eigenen Dach für die Menschen
günstiger geworden wäre, als der Bezug vom Stromanbieter. Doch genau
diesen Übergang, der sich laut Hansmann in den nächsten zwei Jahren
vollzogen hätte, sieht der Geschäftsführer nun gefährdet – und damit
auch so manchen Arbeitsplatz in Schleswig-Holstein.


Die Landesregierung hingegen verteidigt das Prinzip, die EEG-Zulagen
jetzt zu kürzen. „Die Senkung der Einspeisevergütung ist eine
notwendige Anpassung an die weiter sinkenden Herstellungskosten für
Solarmodule und soll eine unangemessene Überförderung vermeiden“, heißt
es in einer Stellungnahme aus dem Schleswig-Holsteinischen
Wirtschaftsministerium. Die weitere Begründung: Weil bei gleicher
Leistung Windkraftanlagen das drei- bis vierfache an elektrischer
Energie gegenüber PV-Anlagen liefern, setzt das Land auf den Ausbau der Windenergie. Ob und wie die Solarenergie-Branche im Land diese Einstellung verkraftet, wird die Zukunft zeigen.
Kerstine Appunn

Der vierte Teil der Serie erscheint am 6. März und beschäftigt sich mit der Atomkraft im Land.





Wärme vom Dach: Solarthermie
/sh:z
Regenerative Heiztechnologien wie die Solarthermie sind noch ein „schlafender Riese“ in der Erneuerbaren-Energien
Branche. Sie macht nur ein Prozent des deutschen Wärmeverbrauchs aus.
Die installierte Leistung von 1,66 Millionen Anlagen in Deutschland
betrug im Jahr 2011 insgesamt10,7 GW (th). Der Absatz von Kollektoren
stieg von 2010 auf 2011 aber immerhin um zehn Prozent.
Thermische
Solaranlagen liefern aus Sonnenlicht Wärme. In einem Kollektor wird
durch die Sonnenwärme ein flüssiges Frostschutzmittel erwärmt. Die warme
Flüssigkeit wird dann in einen sogenannten Wärmetauscher befördert, in
dem mit ihr Trinkwasser erwärmt wird. Bis zu 60 Prozent des
Gesamtenergieaufwandes für die Trinkwassererwärmung kann in einem
typischen Haushalt durch die Solaranlage geleistet werden.




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