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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 21.06.12, 23:21     Betreff: Re: 20. bis 22.06.2012: Umweltkonferenz in Rio de Janeiro

Wilstersche Zeitung vom 21.06.2012:

Für eine bessere Welt

UN-Nachhaltigkeitsgipfel in Rio eröffnet / Streit um Abschlussdokument

Rio de Janeiro /dpa

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die
Weltgemeinschaft eindringlich aufgefordert, die Weichen für eine
nachhaltige und umweltschonende Entwicklung zu stellen. 20 Jahre nach
dem Erdgipfel (1992) von Rio seien nur langsam Fortschritte erzielt
worden. „Jetzt haben wir eine zweite Chance. Wir dürfen diese Chance
nicht verpassen“, sagte Ban gestern zur Eröffnung des dreitägigen
Gipfels, an dem über 100 Staats- und Regierungschefs teilnehmen.


Das Agenda des „Rio+20“-Gipfels sei mindestens so wichtig wie die des
am Dienstag beendeten G 20-Gipfels der führenden Volkswirtschaften in
Mexiko. „Hier (in Rio) haben wir die Möglichkeit, die Welt auf einen
nachhaltigen Weg zu führen. Unsere kostbarste Ressource ist dabei die
Zeit“, sagte Ban. Es sei der Moment für die Regierungen der Welt zu
handeln.


Das rund 50 Seiten starke Abschlussdokument trägt den Titel: „Die
Zukunft, die wir wollen“. Unter anderem heißt es darin: „Die Beseitigung
der Armut ist die größte globale Herausforderung, vor der die Welt
heute steht, und unverzichtbare Bedingung für nachhaltige Entwicklung.“
Eine zentrale Rolle spielt in dem Dokument das Konzept einer „Green
Economy“ (grünen Ökonomie).


Die Bewertungen des Dokumentes gingen stark auseinander. Es sei
vielleicht nicht der beste Entwurf der Welt. „Aber es ist eine
Vereinbarung für eine bessere Welt“, sagte Ida Auken, die
Umweltministerin Dänemarks, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat.


Der Politische Direktor der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland,
Alois Vedder, zog hingegen ein vernichtendes Fazit: „Der
Nachhaltigkeitsgipfel in Rio droht zu einer reinen Schauveranstaltung zu
werden.“ Beim Meeres- und Waldschutz gebe es keine Fortschritte.


Kommentar von Seite 2:


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„Vielleicht finden wir so mehr Beachtung ...!“
Foto: Tomicek








Show der Weltenretter

Die UN-Gipfelkonferenz von Rio de Janeiro ist kläglich gescheitert

Frank Albrecht

Vor 20 Jahren tauchte er plötzlich auf: Der „Geist von Rio“ – als
Hoffnungsträger beschworen. Heute wird er frustriert wieder verschwinden
– ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen.


Als sich 1992 die Abgesandten aus mehr als 190 Staaten unter dem
Zuckerhut trafen, um die Welt vor dem ökologischen Selbstmord zu retten
und von Hunger und Armut zu befreien, da schien es einen Moment so, als
hätte der gute Geist tatsächlich eine Chance. Als aber UN-Generalsekretär
Ban Ki Moon gestern das Folgetreffen der Weltenretter eröffnete und von
einer „zweiten historischen Chance“ sprach, war längst klar: Alle beide
wurden kläglich vergeben. Die Mannschaft „Rio+20“ ist schon in der
Vorrunde gescheitert, ein womöglich spannendes Finale wird sie nie
erreichen. Das Ergebnis stand bereits vor dem Anpfiff fest.


Im Eiltempo hat die brasilianische Präsidentschaft des UN-Gipfels
ein Abschlussdokument durchgepaukt, das im Wesentlichen aus schönen,
aber folgelosen Formulierungen besteht. Im knallharten Gefeilsche der
Hüter nationaler Interessen gab es keine Kompromisse. Nahezu alle
strittigen Punkte wurden einfach gestrichen. Und als sei das nicht
schlimm genug, reisen jetzt auch noch Minister und Staatenlenker aus
aller Welt nach Rio de Janeiro, um das Dokument des Versagens mit viel
Tam-Tam zu unterzeichnen. Für Deutschland werden
das Umweltminister Peter Altmaier und Entwicklungsminister Dirk Niebel
sein. Angela Merkel verzichtet auf die Statistenrolle in der
brasilianischen Metropole. Ganz offensichtlich glaubt auch die „Klima-Kanzlerin“
nicht mehr daran, dass es noch irgendetwas zu verhandeln gäbe. Ganz zu
schweigen von einem Erfolg, in dem man sich sonnen könnte.


Die Pleite von Rio ist eine beängstigende Kopie der gescheiterten
Klimakonferenz von 2009 in Kopenhagen – Gipfel, die die Welt nicht
braucht. Doch Halt! Die Welt braucht diese Gipfeltreffen dringender denn
je. Was sie nicht braucht, sind Show-Veranstaltungen.







[editiert: 24.06.12, 20:01 von Claudia]
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