Allianz als Käufer von Tennet-Netz im Gespräch
München /dpa
Die Versicherer Allianz und Munich Re sind als mögliche Käufer für
die Leitungen des Stromnetzbetreibers Tennet im Gespräch. Europas
größter Versicherer und der weltgrößte Rückversicherer hätten bereits im
Bundeswirtschaftsministerium vorgefühlt, schreibt das „Handelsblatt“
unter Berufung auf Verhandlungskreise. Eine Sprecherin der Munich Re
sagte dazu allerdings auf Nachfrage: „Ich kann den Bericht so nicht
bestätigen.“ Kurz zuvor war aus Regierungskreisen bestätigt worden, dass
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) beim Besuch in den
Niederlanden Ende der Woche die Probleme bei Tennet bereden will.
In Berlin herrscht große Unzufriedenheit mit dem niederländischen
Netzbetreiber, der 2010 das Stromübertragungsnetz von dem Versorger Eon
übernommen hatte. Dem Unternehmen fehlt das Kapital für die benötigte
Anbindung deutscher Offshore-Windparks an das Stromnetz, ein Projekt, das nicht zuletzt für die Energiewende wichtig ist. In den Tennet-Netzbereich
fallen die Windparks in der Nordsee. Das Unternehmen hat bereits 5,5
Milliarden Euro mobilisiert, um die Netzanbindung der Windparks mit dem
Festland herzustellen. Doch das Geld reicht nicht aus. Weitere 15
Milliarden sind nach Angaben von Tennet nötig. Das Unternehmen, das der
staatlichen niederländischen Netzgesellschaft gehört, sieht sich
außerstande, diesen Betrag aufzubringen.