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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 08.12.12, 19:14     Betreff: Re: UN-Klimagipfel in Katar. 26.11.2012

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WZ vom 08.12.2012:

Welt-Klimagipfel kommt nicht voran

Teilnehmer sehen kaum Chancen für einen Kompromiss – weder bei den Finanzen noch bei den Reduktionszusagen / Altmaier enttäuscht

Doha /dapd/dpa

Auf der Weltklimakonferenz in Doha im Emirat Katar am Persischen Golf
hat sich auch gestern kein Kompromiss abgezeichnet. Beobachter
erwarteten, dass sich die Beratungen über das offizielle Konferenzende
gestern verlängerten. Viele Staaten äußerten sich während einer
gemeinsamen Bestandsaufnahme daher besorgt über den Fortschritt der
Verhandlungen. Symptomatisch für den Verhandlungsverlauf war der Aufruf
von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard zu mehr Tempo. Gerichtet war er an den katarischen Präsidenten der UN-Klimakonferenz: „Herr Präsident, wir haben nicht so viel Zeit! Sie haben nicht so viel Zeit!“ Abdullah bin Hamad Al-Attiyah, auch Vizepremier Katars, antwortete prompt: „Ich habe viel Zeit. Ich kann hier ein Jahr mit Ihnen sitzen.“


Umstritten sind vor allem die Details einer neuen Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll,
die in wenigen Wochen endet. Und auch die finanziellen Zusagen für die
Anpassung an den Klimawandel laufen Ende dieses Jahres aus. Ab 2020
sollen jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzmaßnahmen zur
Verfügung stehen. Eine Entscheidung darüber, wie diese Summe erreicht
werden soll, wird aber voraussichtlich auf das nächste Jahr vertagt.


Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) äußerte sich enttäuscht,
dass es wahrscheinlich weder bei den Finanzen noch bei den
Reduktionszusagen „nicht schon jetzt zu verbindlichen Zahlen kommen
wird“. Auch die EU ist gespalten, vor allem was die Reduzierung des
Treibhausgasausstoßes anbelangt. „Ich hoffe, dass es uns gelingt auch
innerhalb der Europäischen Union innerhalb der nächsten Monate unser
Klimaziel so anzupassen, dass daraus eine ehrgeizige Politik erkennbar
wird“, sagte Altmaier und plädierte für eine Drosselung des
Treibhausgasausstoßes um 30 Prozent bis 2020.


EU-Kommissarin Hedegaard konstatierte zwar
einige Fortschritte, mahnte aber zugleich größere Anstrengungen an. „Wir
haben sehr stark das Gefühl, dass uns die Zeit davon läuft.“ Zugleich
verwies sie darauf, dass die EU bereits Zugeständnisse gemacht hätte,
indem etwa mehrere Staaten finanzielle Zusagen für Klimaschutzmaßnahmen
auf den Tisch gelegt hätten.


Auch der Vertreter aus Swaziland, der für die Afrikanische Gruppe
sprach, warnte vor Verzögerungen. „Wir können nicht ohne Ergebnis nach
Hause gehen“, sagte er. Der Unterhändler Chinas warf den
Industriestaaten vor, bei der Verlängerung des Kyoto-Protokolls
nicht genügend Fortschritte gemacht zu haben. In einer emotionalen Rede
kritisierte der Vertreter der Philippinen, wo der Taifun Bopha gerade
mehr als 500 Menschenleben gefordert hat, viel Gerede und wenig Taten.


Konferenzpräsident al Attiyah rief die Delegierten auf, die Themen nicht
isoliert zu betrachten. Niemand werde am Ende gänzlich zufrieden sein,
sagte er. Anschließend wurden die Beratungen auf Ministerebene
fortgesetzt.


Kommentar von Seite 2:



Schrecken ohne Ende

Viel geredet – nichts entschieden: Der Klimagipfel von Doha

Kerstine Appunn

Es wird „willkommen geheißen“, „angefordert“, manchmal „anerkannt“,
aber nur sehr selten „entschieden“. Die Dokumente über
Treibhausgasemissionen und Klimaschutzfinanzen, die nach unzähligen
Verhandlungensrunden am Ende der Konferenz in Doha kursierten, sind
alles andere als fertige Verträge. Angesichts so vieler Baustellen hatte
der Präsident Katars die Klimaunterhändler eingeladen, doch noch eine
Nacht länger seine Gäste zu sein: Der Klimagipfel zeigt sich wie schon
seine Vorgänger als ein Schrecken ohne Ende.


Diplomaten werden als frustriert und gleichgültig beschrieben –
andere brechen mitten in einer offiziellen Erklärung in Tränen aus, so
verzweifelt langsam geht es voran. Ausgerechnet die EU wird zweimal zum
„Fossil des Tages“ gekürt, weil sie die Verhandlungen laut einer
Umweltorganisation bremst.


Dabei ging es in Doha doch nur darum, endlich den technischen
Pflichtteil hinter sich zu bringen. Wichtige Regeln über die
Finanzierung der Klimaanpassung in Entwicklungsländern und ein neues
Kyotoprotokoll, in dem zumindest einige der ursprünglichen Verursacher
des Klimawandels mit gutem Beispiel voran gehen, sollten verabschiedet
werden. Statt dessen sind erneut Nachverhandlungen erforderlich, so wird
die „Kür“ – einen Weltklimavertrag bis 2015 auszuhandeln – zusätzlich
erschwert. Denn die bisherigen Konferenzthemen waren einfach, verglichen
mit dem, was bis 2015 erreicht werden soll. Auf den kommenden UN-Gipfeln muss entschieden werden, welche Nationen bereits so industrialisiert und reich sind, dass sie sich durch harsche CO2-Reduktionen
am Klimaschutz beteiligen müssen. Erst dann wird sich zeigen, ob
aufstrebende Nationen wie China, Indien und Brasilien wirklich bereit
sind, Verantwortung für ihren wirtschaftlichen Erfolg zu übernehmen,
oder ob sie es wie die USA (die in Doha ebenfalls zum „Fossil des Tages“
gekürt wurden) mit leeren Versprechungen und Hinhaltestrategien
versuchen. Letzteres könnte die UN-Klimaverhandlungen endgültig scheitern lassen.




Süddeutsche.de vom 8. Dezember 2012 um 18:10
Uhr:



Welt-Klimagipfel
in Doha 

Klimakonferenz verlängert Kyoto-Protokoll bis 2020



Es ist ein Mini-Kompromiss: Die fast 200
Teilnehmerstaaten des Welt-Klimagipfels haben sich darauf geeinigt, das
Kyoto-Protokolls bis 2020 zu verlängern. Doch die größten Klimasünder wollen
sich an der Bekämpfung der Erderwärmung nicht beteiligen.



 
Die Verhandlungen sind zwar nicht gescheitert, doch das Ergebnis
des Weltklimagipfels in Doha ist alles andere als ein Durchbruch. Die fast 200
Teilnehmerstaaten haben sich lediglich auf einen Mini-Kompromiss zur Bekämpfung
der Erderwärmung geeinigt. Sie stimmten für eine Verlängerung des ursprünglich
Ende des Jahres auslaufenden Kyoto-Protokolls bis 2020.

Hier weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/wissen/welt-klimagipfel-in-doha-klimakonferenz-verlaengert-kyoto-protokoll-bis-1.1545374







[editiert: 08.12.12, 19:33 von Claudia]
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