Merkel eröffnet morgen Ost-West-Stromtrasse
Schwerin/Kiel /lno
Eine neue Ost-West-Starkstromleitung,
die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) morgen in Schwerin in Betrieb
nehmen wird, nimmt nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Energieministers ein Stück Energiewende vorweg. Die 380-Kilovolt-Leitung
sei „ein wichtiger Baustein“ Baustein dafür, sagte Robert Habeck
(Grüne) in Kiel. Bisher hätten die Netze in Ost- und Westdeutschland
praktisch getrennt voneinander funktioniert. 70 Kilometer der neuen
Starkstrom-Trasse befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern, 19 Kilometer in Schleswig-Holstein,
und zwar bis Krümmel bei Geesthacht. „Die Leitung ist gewissermaßen
eine Windsammelschiene, weil sie Windstrom aus Mecklenburg-Vorpommern
aufnimmt und über den Knotenpunkt am Atomkraftwerk Krümmel in den
Großraum Hamburg sowie darüber hinaus nach Süden leitet“, erläuterte
Habeck. „Hier materialisiert sich also die Energiewende.“ Die neue
Leitung trage dazu bei, das Netz zu stabilisieren und verringere die
Wahrscheinlichkeit von Blackouts. Die bislang 52 Windräder vor den
deutschen Küsten von Nord- und Ostsee bringen es laut Branchenverband
auf eine Gesamtleistung von 200 Megawatt, 30 000 Megawatt halten
Experten auf absehbare Zeit für realistisch. Das wäre mehr als die
Gesamtleistung der deutschen Kernkraftwerke, die bis spätestens 2022
abgeschaltet werden sollen.